Titel: Stockholm Syndrom: Erotik-Thriller
Autorin: Lenore Gregor
Seiten: 160
Verlag: Cupido Books
Verlag: Cupido Books
Preis: 6,99 €
Ersterscheinung: 01. 10. 2015
Reihe: ?
Ersterscheinung: 01. 10. 2015
Reihe: ?
Kurzbeschreibung:
Ein abgelegenes Ferienhaus im Wald – ideal für Kara, ihren
Freund Sebastian und ihren Studienkollege Marco. Hier können sie ohne Internet
und Ablenkung für die Bachelorprüfung lernen! Wie abgeschieden es dort wirklich
ist, spüren die drei bald deutlicher als ihnen lieb ist: Marek und seine Bande
haben sich ausgerechnet dieses Domizil ausgesucht, um nach einem Bankraub
unterzutauchen. Aus der geplanten Arbeitsphase werden albtraumhafte Wochen in
Gefangenschaft. Jeder in der Zwangsgemeinschaft verbirgt ein eigenes düsteres
Geheimnis. Die Situation ist kräftezehrend für alle Beteiligten, und schon nach
kurzer Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Gefangenen und Wächtern. Kara und
Marek ziehen sich beinah magisch an, und unter den aufmerksamen Augen aller
entsteht eine erotische Nähe, die mit dem Stockholm-Syndrom allein kaum zu
erklären ist.
Meinung:
Zumeist bin ich bei solch kurzen Geschichten eher skeptisch,
weil mir da oft etwas fehlt. Jedoch fand ich die Kurzbeschreibung wirklich
interessant, weshalb die Neugier doch überwogen hat.
Umso erfreuter war ich, dass mir der Großteil des Buches richtig
gut gefallen hat und ich 120 Seiten lang nicht wirklich viel auszusetzten
hatte.
Der Plot ist kompakt, aber durchaus fesselnd und die Handlung genau
ausreichend beschrieben. Obwohl es nur 1,5 Seiten dauert bis die Bankräuber
auftauchen, habe ich mich nicht überrumpelt gefühlt, sondern hatte das Gefühl
einen guten Start in die Geschichte bekommen zu haben. Mit der Zeit bekommt man
einige Seiten der Figuren offenbart und es passt, um die Geschichte gut am
Laufen zu halten. Klar, hätte man den Figuren noch mehr Tiefe verleihen können
und sind sie auch alle ein bisschen klischeebehaftet, aber das hat den Lesespaß
nicht gestört.
Besonders gut hat mir die Ausarbeitung von Protagonistin
Kara gefallen. Auf den ersten Blick wirkt sie wie eine normale, glückliche
Studentin. Erst mit der Zeit wird deutlich, dass sie in ihrem Leben wohl schon
einiges mitgemacht hat und sie gar nicht so stabil ist. Und auch ihre Gedanken
werden schnell widersprüchlich, aber das ist für den Leser extrem realistisch
und nachvollziehbar dargestellt. Man fühlt sich Kara nah und kann ihren etwas
verdrehten Gedankengängen immer folgen und findet in dem Moment alles genau
richtig. Es wird eine tolle und authentische Atmosphäre erschaffen, so dass die wenigen
Seiten nur so dahin fliegen.
Zumindest bis auf die letzten 30 Seiten. Die konnten mich
dann überhaupt nicht mehr überzeugen. Da ist plötzlich diese mysteriöse, aber beeindruckende
Plausibilität total verloren gegangen. Es
wird alles übertrieben, total übereilt, wirkt unüberlegt und ist nicht mehr
nachvollziehbar. Und mit jeder Seite, der sich das Buch dem Ende nähert, wurde
es umso haarsträubender und schlimmer. Bis ich am Ende Kara auch noch total
unsympathisch fand und ihr Schlechtes an den Hals gewünscht habe. Außerdem
wurden viele der offenen Fragen einfach nicht mehr beantwortet, was mich
richtig enttäuscht zurückgelassen hat.
Überrascht hat mich auch, dass sich Erotikszenen eher kurz
kamen und eher so nebenbei, aber durchaus passend eingestreut wurden. Dies habe
ich zwar nicht erwartet, jedoch hat es gut in die Geschichte gepasst.
Fazit:
Eine Geschichte, die mich die ersten vier Fünftel richtig gut unterhalten hat und an der ich bis
dahin kaum etwas auszusetzen hatte. Die Autorin hat es geschafft, eine
glaubhafte und fesselnde Atmosphäre zu erschaffen und die etwas verdrehten Gedanken
der Protagonistin beeindruckend nachvollziehbar werden zu lassen. Jedoch
zerstören die letzten 30 Seiten das vorherig-positive Gefühl komplett. Da passt
dann gar nichts mehr und es wirkt fast wie von einem anderen Autor, weshalb ich am
Ende sehr enttäuscht zurückblieb. Somit fällt „Stockholm Syndrom“ in der
Gesamtbetrachtung leider auf knappe 3 Buchherzen zurück.
Herzlichen Dank an Cupido Books für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: cupido-books.com):
Lenore Gregor vermag meisterhaft, leise und nahezu unmerklich die psychische Komplexität der Charaktere im Verlauf der Geschichte fassbar zu machen. Die junge Autorin studiert Psychologie und Kommunikationswissenschaft an einer deutschen Universität.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz