Titel: Scherbenparadies
Autorin: Inge Löhnig
ISBN: 978-3401511207
Seiten: 256
Verlag: Arena
Ersterscheinung: 01. Juli 2011
Erscheinungsdatum Neuauflage: 12. Januar 2018
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Preis: 8,99 € Taschenbuch
Kurzbeschreibung
Sandra hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf:
Seit ihre alkoholabhängige Mutter zu Hause ausgezogen ist, kümmert sie sich
alleine um ihre kleine Schwester Vanessa. Alles geht gut, bis Sandra sich Hals
über Kopf in ihren jungen Klassenlehrer verliebt. Ohne es zu ahnen, macht sie
sich damit zur Konkurrentin und löst eine Welle des Hasses bei ihren
Mitschülern aus, die immer unkontrollierbarer wird.
Meinung
Schon allein der knappe Klappentext macht deutlich, dass es
bei „Scherbenparadies“ um drei aktuelle, wichtige und hochexplosive Themen
geht.
Zum einen ist da das Thema Mobbing, auf dieses im Verlauf
der Geschichte auch der Fokus gelegt wird. Leider sehr aktuell und so auch in
der Geschichte sehr authentisch, realistisch und trotzdem schockierend
dargestellt. Es ist immer wieder erschreckend,
wie schnell es gehen kann, dass aus unbedachten Handlungen Hass und aus
diesem wirkliche Gefahr werden kann.
Das zweite Thema beschäftigt sich mit der Vernachlässigung
von Kindern. Auch das spielt in der Handlung eine sehr große Rolle und sorgt
immer wieder für einen Klumpen im Hals, für schockierte und ungläubige Momente
und viel Mitleid.
Und als drittes spielt natürlich noch die
Schüler-Lehrer-Liebe eine Rolle, die das ganze Mobbing ja erst ins Rollen
bringt und auch im realen Leben immer wieder zu kontroversen Diskussionen
führt.
Prinzipiell fand ich die Handlung gut nachvollziehbar
beschrieben und auf mich hat sie, trotz ein paar kleiner Übertreibungen, sehr
authentisch gewirkt. Dabei hätte ich mir teilweise die Charaktere noch ein
bisschen tiefgründiger, bzw. mit mehr Verbindung zu dem Leser gewünscht, aber
auch so spielen Gefühle eine sehr starke Rolle und werden auch deutlich an den
Leser weitergegeben.
Erzählt wird die Geschichte aus 2 Hauptperspektiven. Zum
einen begleiten wir Protagonistin Sandra, aber auch ihre lange Zeit unbekannte
Gegenspielerin bekommt viel Erzählzeit. So haben wir auf der einen Seite die
Möglichkeit zu erleben, wie Sandra mit der ganzen Situation umgeht, aber auf
der anderen Seite wird man auch Zeuge, wie sehr sich die anfänglichen kleinen
Mobbing-Attacken immer mehr steigern. Zum Schluss gibt’s noch ein paar
eingestreute Einblicke in die Sicht des Lehrers Nils.
Der Schreibstil ist sehr fesselnd und schafft es, eine
bedrückende und fesselnde Atmosphäre aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Dabei gibt es immer wieder spannende
Akzente, die sich über das Ganze Buch verteilen und das Spannungslevel immer
wieder erhöhen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste. Dies
gipfelt dann in dem fulminanten Ende, das mich zufrieden zurückgelassen hat.
Fazit
Ein unterhaltsamer, schockierender und realistischer
Jugendthriller mit wichtigen und aktuellen Themen. Deshalb könnte ich mir das
Buch auch sehr gut als Schullektüre vorstellen, wobei es auch für Erwachsene
gut lesbar ist. Es gab ein paar kleine Schwächen, die aber kaum ins Gewicht
gefallen sind, weshalb ich sehr gute 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung
vergebe.
Vielen Dank an den Arena Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.
Infos zur Autorin (Quelle: arena-verlag.de)
Inge Löhnig, 1957 geboren, studierte an der Akademie U5 in München
Grafik-Design. Nach einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen
Werbeagenturen ist sie heute selbständige Grafik-Designerin und lebt mit
ihrer Familie in der Nähe von München. Daneben hat sie sowohl in der
Belletristik als auch im Jugendbuch bereits hocherfolgreiche Thriller
veröffentlicht.
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