Titel: Wasteland
Autoren: Judith C. Vogt/ Christian Vogt
Seiten: 400
Verlag: Knaur TB
Preis: 14,99 € broschiert
Ersterscheinung: 01. 10. 2019
Reihe: Teil 1 von ??
Autoren: Judith C. Vogt/ Christian Vogt
Seiten: 400
Verlag: Knaur TB
Preis: 14,99 € broschiert
Ersterscheinung: 01. 10. 2019
Reihe: Teil 1 von ??
Kurzbeschreibung:
Die alten Regeln gelten nicht mehr, seit drei Kriege und das
Wasteland-Virus die Menschheit beinahe ausgelöscht haben. Marodierende Banden
beherrschen das Land, und auf dem freien Markt sind Waren nur im Tausch gegen
Gefallen zu haben.
Um an Medikamente zu kommen, lässt sich die herumreisende Laylay auf ein Geschäft ein: Weil sie als Einzige immun gegen das Virus ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone aufspüren. Als sie ihn findet, ist er bereits infiziert. Zudem hat er etwas in einer geheimen Bunker-Anlage gefunden: ein Baby. Und obwohl das Virus Laylay nichts anhaben kann, beginnt sie sich zu verändern …
Meinung:
In „Wasteland“ sind wir gar nicht
mal so weit in der Zukunft, nur 25 Jahre, und trotzdem hat sich die Welt total
verändert. Es herrschen Banden mit Anarchie, Gewalt und willkürlicher
Unterwerfung und gleichzeitig sind die Gegenden der früheren Städte gefährlich,
da dort das Wastland-Virus alles verseucht und die Menschen, die damit in
Kontakt kommen, auf langsame Weise tötet.
Das Worldbuilding hat mir sehr gut
gefallen. Dieses erschreckende Setting wurde Wort für Wort und mit vielen
glaubhaften und anschaulichen Details zum Leben erweckt, dazu trägt auch die 3.
Erzählperspektive aus der Sicht von Root bei, der bei den Brokes eine besondere
Stellung innehat und einen Einblick in die verrückte Welt der Bande und ihre
verqueren Ansichten weiter gibt (z.B. dass das Wifi als Gott verehrt wird, oder
er es sexy findet, wenn sinnlose Gewalt ausgeübt wird).
Auch die Idee, dass Protagonist
Zeeto an einer bipolaren Störung leidet und man ihn in seinen unterschiedlichen
depressiven und manischen Phasen erlebt, fand ich sehr gut. Und vor allem auch,
wie er damit umgeht bzw. dies erzählt. Er hat eine sehr humorvolle Art,
dies zu tun, auch in seiner depressiven
Phase, wo er eigentlich nicht viel zum Lachen hat, aber der schwarze Humor ist
hier echt gut getroffen und lockert vieles dieser düsteren Welt auf.
Auf der anderen Seite haben wir
Laylay. Auch sie ist eine Protagonistin, aber ganz anders als Zeeto. Sie ist
die starke der beiden. Sie meistert Gefahren souverän. Natürlich macht sie ihre
Besonderheit, dass sie in die Todeszone kann, ohne krank zu werden, sehr
interessant. Es ist auch verständlich, dass sie erfahren möchte, was dahinter
steckt, auch wenn die Maßnahmen dafür schon sehr extrem sind. Das Geheimnis
dahinter fand ich in der Ausprägung auf jeden Fall überraschend, auch wenn ich
noch nicht ganz genau weiß, ob es mir auf diese Weise wirklich gefällt.
Den Plot fand ich ganz unterhaltsam,
vor allem, da es diese unterschiedlichen Seiten im Buch gibt. Manches konnte
mich mehr fesseln, als anderes, aber insgesamt hab ich die Geschichte doch
recht gerne gelesen. Es gab viel Neues zu entdecken und ich wurde schockiert
und auch überrascht.
Der Schreibstil ist flüssig lesbar
und sehr vielseitig. Manchmal detailreich
und ausführlich, manchmal voll von schwarzen Humor, an manchen Stellen aber
auch gefühlvoll und natürlich auch düster, direkt und dreckig.
Das Ende kam dann für mich ein bisschen
sehr schnell, vor allem da sich vorher eher Zeit gelassen wurde. Es lässt
einige Fragen offen, sodass man davon ausgehen kann, dass es eine Fortsetzung
geben wird. Es bietet aber doch zumindest einen kleinen Abschluss.
Noch eine Anmerkung zur
Inhaltswarnung, die vor der Gewalt, den psychischen Erkrankungen und auch
sexuellem Missbrauch im Buch warnt. Prinzipiell finde ich es nicht schlecht,
dass man darauf hingewiesen wird, dass es in der Geschichte auch hart zur Sache
geht, aber es ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll dies irgendwo am Ende des
Buches zu platzieren, da man es ja dann meistens sowieso schon gelesen hat.
Also entweder am Anfang und damit leben, dass es evtl. Leute abschreckt, oder
man kann es auch gleich sein lassen.
Fazit:
Eine erschreckende Zukunftsversion mit gut platzierten
Lichtblicken. Das Worldbuilding ist toll, die Charaktere eingängig und
besonders, der Plot an sich unterhaltsam und oft überraschend, wenn auch
manchmal etwas abgedreht und an manchen Stellen spannender als an anderen. Der
Schreibstil ist flüssig und hat vielseitige Ausprägungen und das Ende ist
prinzipiell ok, auch wenn es plötzlich etwas schnell ging und auch noch einige
Fragen offen bleiben. Insgesamt hab ich mich meistens aber gut unterhalten gefühlt,
weshalb ich noch 4 Buchherzen vergebe und gespannt bin, wie es
weitergeht.
Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.
Infos zu den Autoren (Quelle: droemer-knaur.de):
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