Titel: Böse Spiele - Ein Krimi aus dem Landkreis Offenbach
Autor: Cornelia Härtl
ISBN: 978-3954003228
Seiten: 320
Verlag: Sutton
Ersterscheinung: 7. März 2014
Preis: 12,99 € broschiert
Kurzbeschreibung
Die Sozialarbeiterin Lena Borowski ist
nicht gerade begeistert, als sie unvermittelt vom Jugendamt in ein
Containerbüro im Spessartviertel, dem sozialen Brennpunkt
Dietzenbachs, versetzt wird. Hier hat sie das Leid von
vernachlässigten Kindern und verprügelten Frauen unmittelbar und
ständig vor Augen. Statt ihr freies Wochenende zu genießen, lässt
sie sich auch noch überreden, nach der wie vom Erdboden
verschwundenen Schwägerin ihrer Jugendfreundin zu suchen. Sie findet
tatsächlich eine Spur von Sabrina, doch die führt in einen SM-Club
im Frankfurter Bahnhofsviertel. Als am Rande des Spessartviertels die
Leiche einer offenkundig bei SM-Spielen getöteten Frau auftaucht,
befürchtet Lena das Schlimmste.
Meinung
Ihr Krimi-Debüt gestaltete die Autorin
sehr emotional und spannend. Gewaltätigkeiten, Lügen, Intrigen sind
das Ausschlaggebende bei diesem Buch. Dabei hiehlt sich Frau Härtl
sehr detailorientiert, ich wurde mitgerissen und war fasziniert und
sehr oft erschrocken. Frau Härtl muß dabei schon sehr genau
recherchiert haben. Aber gerade dieses Genauigkeit machen dieses
Taschenbuch aus.
Auch erfuhr ich als Leserin viel über
die Arbeit als Sozialarbeiterin. Manchmal wird einem ja nicht so
bewußt, mit welchen „Leuten“ sie sich abgeben müssen, und was
sie sich alles gefallen lassen müssen. Es ist schon erschreckend,
welches Elend manche Frauen und Kinder ertragen müssen, aber auch
wie tief sie sinken und dadurch nur noch betrügen und lügen. Retten
kann man ja leider nicht jeden, viele nehmen gar keine Hilfe an und
darum fand ich die Darstellung der kleinen Samantha einfach
herzallerliebst. Genau in diesen Abschnitten strömten nur so die
Gefühle und Emotionen hinein.
Die Charakteren selbst fand ich bis auf
einige wenige recht sympathisch und erträglich. Teil konnte ich mich
in sie hineinversetzen, teils blieb mir nur Unverständnis. Auch
Ortsbeschreibungen kamen bei mir bildlich durch und so versank ich
einige Stunden mit dem Buch. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr
Spannung gewünscht. Teilweise zog es sich doch etwas in die Länge
und mir war lange nicht klar, ob die Schwägerin von Lenas
Jugendfreundin wirklich verschwunden ist oder was es überhaupt auf
sich hat mir ihr. Fast schon ganz am Ende wird trotzdem alles
aufgeklärt, meiner Meinung nach viel zu schnell, und es blieben mir
keine Fragen offen.
Die Geschichte besteht aus zwei
Handlungssträngen. Einmal erfuhr ich mehr über das Leben der
Sozialarbeiterin Lena und zum anderen wird in kursiv gehaltenen
Einschüben Eindrücke eines Meisters und seiner Sklavin dargestellt.
Teilweise ziemlich heftig, wie ich finde. Trotzdem war es für mich
sehr interessant, einmal einen Einblick in diese Szene zu bekommen.
Der Schreibstil war ganz gut. Das Buch
ließ sich flüssig und schnell lesen. Eigentliche Kapitel gab es
nicht. Es wurden nur immer Abgrenzungen durch ein gedrucktes Halsband
abgebildet. Dies mag ich persönlich nicht so.
Cover
Das Cover ist ganz ok und deutet auf
einen soliden Krimi mit etwas anrüchigen Gedanken hin. Die Farbe
schwarz dominiert und wird von weißer (silbener) und roter Schrift
hervorgehoben. Auch das Seil um die Hand ist in rot gehalten worden.
Fazit
„Böse Spiele“ ist ein gutes
Krimi-Debüt, welches Spannung aufweist, aber doch etwas mehr haben
können. Ich erfuhr viel über die SM-Szene und war teilweise richtig
erschrocken und angeekelt. Trotzdem erhält es von mir 3 von 5
Buchherzen und eine Leseempfehlung für nicht so zart besaitete
Leser.
Vielen Dank an den Sutton-Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.
Infos zur Autorin: (QuelleSutton-Verlag)
Die
Autorin und Dozentin Cornelia Härtl lebt und schreibt seit vielen
Jahren im Rhein-Main-Gebiet. In ihren ersten Kriminalroman lässt sie
eigene Erfahrungen einfl ießen: Selbst lange Jahre für den
Landkreis Offenbach tätig, kennt Härtl die Verwaltung und die
Zustände in den sozialen Brennpunkten der Region bestens, auch dank
ihres ehrenamtlichen sozialen Engagements.
MIr hat das buch sehr gut gefallen und fand es auch spannend...freu mich shcon auf eine Fortsetzung.
AntwortenLöschenLG Martina
Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben hin....
LöschenLg. Heike