Samstag, 27. Juni 2015

Rezension: Bald ruhest du auch - Wiebke Lorenz





Titel: Bald ruhest du auch
 Autorin: Wiebke Lorenz
 Seiten: 448
Verlag: Diana
Ersterscheinung: 16. 03. 2015
Reihe: Nein
Preis: 14,99 €







Kurzbeschreibung:
Töte dich selbst – sonst stirbt deine Tochter

Nach dem Unfalltod ihres Mannes fühlt Lena sich wie in einem Albtraum. Aber sie weiß, dass sie leben muss – für ihr Kind, denn Lena ist im achten Monat schwanger. Dabei ahnt sie nicht, dass ihr der wahre Horror erst noch bevorsteht. Vier Wochen nach der Geburt ist die kleine Emma plötzlich spurlos verschwunden. Entführt aus ihrer Wiege. Schon bald wird Lena klar: Sie soll büßen. Doch wofür? Ein perfider und grausamer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meinung:
„Bald ruhest du auch“ ist mal wieder ein Buch, bei dem es mir echt schwer fällt es zu bewerten und eine Rezension zu schreiben. Denn die vielen extrem guten Bewertungen haben eine große Erwartungshaltung erzeugt, aber beim Lesen hat es dann teilweise ziemlich gegensätzliche Emotionen bei mir ausgelöst. 

Einerseits gab es Szenen die mich überraschten, bei denen ich gebannt war und die mich sprachlos zurückgelassen haben. Andererseits hab ich mir aber kaum ein paar Seiten danach wieder gedacht, oh je, das hätte man besser lösen können und wurde eher etwas enttäuscht. 

Vor allem der Anfang des Buches konnte mich überhaupt nicht fesseln. Die ersten 50 Seiten waren einfach langwierig, ja schon fast etwas langweilig. Danach, als Emma dann verschwunden ist, wurde es zumindest etwas besser. Die Ausgangssituation wurde tragischer, denn es ist natürlich sehr schlimm wenn ein Baby entführt wird, aber so wirklich fesselnde Spannung kam da leider immer noch eher selten auf. Dafür versteift sich Lena zu viel in ihre Vermutungen und ihre zum Teil etwas lächerlichen Ermittlungen auf eigene Faust.

Richtig spannend wird es dann erst im letzten Drittel des Buches. Da wird es ziemlich unschön, emotional, fesselnd, atemlos und es gibt endlich Antworten. Ich muss ja gestehen, dass ich mir im Verlauf des Romans ziemlich schlau vorkam und mir sicher war, die Lösung schon zu wissen und dachte, dass die Sache ziemlich vorhersehbar sei. Da wurde ich auf jeden Fall eines Besseren belehrt. Obwohl ich zwar mit ein paar kleineren Vermutungen Recht hatte, steckt viel mehr und vor allem anderes dahinter als ich dachte. Doch auch dazwischen gab es dann wieder Entwicklungen die ich mir ein kleines bisschen anders gewünscht hätte. 

Völlig sprachlos hat mich auf jeden Fall der Epilog zurück gelassen, also das hat der ganzen Sache noch die Krone aufgesetzt und dem Buch beim Beenden nochmal ein überwältigendes und schockierendes Gefühl gegeben. 

Lena als Protagonistin fand ich auch nicht ganz einfach. Generell sind ihre Handlungen auf jeden Fall menschlich und größtenteils nachvollziehbar, aber teilweise hat sie mich damit auch einfach ein bisschen genervt. Wie sich zeigt sind die anderen Figuren ziemlich undurchschaubar und wurden größtenteils wirklich gut in Szene gesetzt.

Fazit:
Ein Thriller, der mich etwas Zwiegespalten hat. Einerseits gab es richtig gute und fesselnde Szenen, dann aber auch Entwicklungen die mich genervt und eher enttäuscht haben. In den ersten zwei Dritteln hat mir ein bisschen die durchgängige Spannung gefehlt, die erst ab dem letzten Drittel so wirklich aufkommt. Diese letzten Seiten können dann aber eindeutig fesseln und hinterlassen nach Beenden des Romans nochmal ein richtig schockiertes Gefühl, welches für vieles davor entschädigt.  Am Ende gibt’s von mir trotz aller Kritikpunkte gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Thrillerfans. 

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Wiebke Lorenz, geboren 1972 in Düsseldorf, studierte in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und absolvierte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Internationalen Filmschule Köln. Sie lebt heute in Hamburg, schreibt für verschiedene Zeitschriften (u.a. "Cosmopolitan") und TV-Produktionen. Gemeinsam mit ihrer Schwester veröffentlicht sie unter dem dem Pseudonym Anne Hertz Bestseller mit Millionenauflage. Ihre Romane "Was? Wäre? Wenn?" (2003), "Allerliebste Schwester (2010)" und ihr Thriller "Alles muss versteckt sein" (2012) waren bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich.

4 Kommentare:

  1. Hallo Steffi,

    schade, dass dir das Buch nicht so gut gefallen hat.

    Ich freue mich auf dieses Buch, denn gerade den Prolog (diesen durfte ich auf der LBM hören) hat mich gepackt und bin schon sehr gespannt darauf.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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  2. Hallo Uwe,
    ja stimmt, der Prolog hatte mich auch gleich gefesselt, den habe ich jetzt nicht zu den 50 Seiten gezählt, aber danach hat es länger gedauert bis wirklich was passiert ist.
    Und naja, 3,5 Sterne ist durchaus noch eine Wertung, die man positiv aufnehmen kann, ich hatte einfach wohl höhere Erwartungen.

    Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen :)
    lg, Steffi

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  3. Huhu ich hab von der Autorin noch "Alles muss versteckt sein" auf meinem SuB. Das Buch hatte ich damals vor allem wegen dieses endgenialen Covers gekauft. Hab aber zwischenzeitlich gelesen, dass es auch inhaltlich ganz toll sein soll.
    Bei "Bald ruhest du auch" scheiden sich die Geister ein wenig. Daher muss ich es auch unbedingt lesen, um mir selbst ein Bild zu machen.
    Schade, dass es dich nicht so ganz überzeugen könnte.

    Viele liebe Grüße
    Nelly von Nellys Leseecke

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    1. Na dann bin ich ja gespannt, wie es dir gefällt :)
      Gibt ja durchaus auch schlechtere Bücher, habe ja immer noch eine Leseempfehlung vergeben.

      lg, Steffi

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