Titel: Tokio Kill
Autor: Barry Lancet
Autor: Barry Lancet
Seiten: 496
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 11. 05. 15
Reihe: Teil 1 von bisher 2
Preis: 9,99 €
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 11. 05. 15
Reihe: Teil 1 von bisher 2
Preis: 9,99 €
Kurzbeschreibung:
Jim Brodie, feingeistiger Experte für asiatische Kultur und
zugleich in den Kampfkünsten bewandert, hat in Tokio die Ermittleragentur
seines Vaters übernommen. Eines Tages suchen ihn der alte Akira Miura,
ehemaliger Geschäftsmann und Soldat im Zweiten Weltkrieg, sowie sein dubioser
Sohn auf. Miura fürchtet, dass ihm Feinde aus der Vergangenheit nach dem Leben
trachten. Die Spur deutet auf die Triaden und auf ein schreckliches
Kriegsverbrechen hin, dessen Ausläufer in die Gegenwart zu reichen scheinen. 12
Stunden später wird Miuras Sohn im Vergnügungsviertel Tokios ermordet
aufgefunden, grausam verstümmelt. Brodie muss in die Welt der Geheimbünde und
der Mächtigen eintauchen in einem Kampf um Schuld und Sühne, in dem ein
Menschenleben nichts zählt …
Meinung:
Da ich bisher eher wenige Bücher aus dem asiatischen Raum
gelesen habe und die Kurzbeschreibung mich wirklich angesprochen hat, war ich
sehr gespannt auf dieses Buch. Dass ich den Vorgängerband „Japantown“ nicht
kenne, hat sich auch in keinster Weise als Problem dargestellt. Zwar wird in
diesem Roman öfters auf die Ereignisse vom Vorgänger hingewiesen, jedoch ohne
wirklichen Bezug zur aktuellen Handlung.
Zu Beginn von „Tokio Kill“ bekommt man einen kurzen Einblick
in das Leben von Protagonisten Jim und befindet sich gleichzeitig fast sofort
mitten in der Handlung. Dabei wird schnell deutlich, dass der Roman ziemlich action-
und kampflastig, aber auch relativ komplex, fesselnd und teilweise durchaus
brutal ist. Ein kleiner, aber durchaus passender Gegenpol wird durch die Szenen
von Jim mit seiner kleinen Tochter, sowie den wenigen privaten Szenen mit der
Ermittlerin Rie erzeugt.
Protagonist Jim Brodie ist der einzige Charakter im Buch,
der etwas genauer beschrieben wird und von dem man wirklich ein Bild bekommt.
Er ist eigentlich Kunsthändler und nur durch den Tod seines Vaters zum
Detektivgeschäft gekommen. Jedoch hat er auch eine solide Ausbildung in
Kampftechniken, sowie diverse Kontakte, welche ihm oft nützlich sind.
Auffallend ist, dass er in „Tokio Kill“ in viele, eigentlich aussichtslose
Kämpfe verwickelt wird und dafür immer wieder erstaunlich gut aus der Sache
herauskommt. Dabei kann man nicht abstreiten, dass seine Figur teilweise
überzogen dargestellt wird, aber dennoch fand ich es hier nicht störend,
sondern eher so passend und unterhaltsam.
Die anderen Figuren bleiben alle etwas blass und sind durch
die hohe Anzahl an ähnlich klingenden Namen manchmal etwas schwer auseinander
zu halten, weshalb es notwendig ist, den Roman aufmerksam zu lesen. Doch der
Autor gibt nicht nur bei den Namen oft Hilfestellungen, sondern auch bei den
vielen japanischen Begriffen, Bräuchen und Orten, sowie den Einblicken in die
Geschichte und Kultur des Landes. Diese
sind ziemlich interessant und ergeben ein interessantes Bild von Japan, welches
durch die Erklärungen im Nachwort, welche Gegebenheiten der Wahrheit
entsprechen, unterstütz wird.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, wobei
der Autor manchmal Hinweise auf Zukünftiges gibt. Von Anfang an hat mir
eigentlich die lockere Art des Protagonisten gefallen, der trotz der
schrecklichen Ereignisse doch vieles mit einem Lächeln in seinen Worten
erzählt. Abgesehen von den wenigen und Authentizität verleihenden Passagen der
Chinesen in gebrochenem Deutsch hat sich der Roman trotz der vielen fremden
Wörter flüssig lesen lassen.
Im Mittelteil war es mir dann ein paar Seiten lang etwas zu
verworren, wodurch auch die Spannung ca. 50 Seiten etwas auf der Strecke blieb.
Jedoch wird das auf den letzten 150 Seiten deutlich wieder wettgemacht, da es
da nicht nur unerwartete Ortswechsel, sondern auch noch einige überraschende
Wendungen und einen sehr zufriedenstellend Abschluss gibt.
Fazit:
Ein im Großteil spannender, komplexer und actionreicher
Thriller, der teilweise etwas überzogen, aber dennoch unterhaltsam und fesselnd
ist. Vor allem das letzte Drittel kann mit einigen Überraschungen und einem
zufriedenstellenden Abschluss punkten. Zusätzlich gibt es noch viele interessante
Einblicke in die japanische Geschichte und Kultur. Alles in allem gibt es von
mir solide 4 Buchherzen.
Diese Rezension gehört zur Kunterbunt- Challenge (#KabuCh).
Herzlichen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Herzlichen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
Barry Lancets große Liebe zu Japan nahm vor über 30 Jahren ihren Anfang.
Nach einer ersten Asienreise beschloss Lancet, seine Heimat Kalifornien
zu verlassen und für längere Zeit in Tokio zu leben. Er blieb über 20
Jahre in Japan, arbeitete bei einem großen Verlag und entwickelte
zahlreiche Bücher vor allem über die japanische Kunst und Kultur. Als
Lancet eines Tages aufgrund eines Missverständnisses stundenlang von der
Tokio Metropolitan Police verhört wurde, beschloss er, einen Thriller
zu schreiben: Sein Debüt Japantown war geboren.
Infos zur Reihe:
1. Japantown
2. Tokio Kill
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