Dienstag, 10. Oktober 2017

*Hörbuchrezension* Grandhotel Angst - Emma Garnier


Titel: Grandhotel Angst 
Autorin: Emma Garnier 
Sprecherin: Julia Nachtmann 
ISBN: 978-3844525649 
Laufzeit: 7 h 43 m  gekürzt 
Seitenanzahl der Printausgabe: 320 
Verlag: der Hörverlag 
Ersterscheinung: 14. August 2017 
Preis: ab 11,95 €   (1 MP3-CD)





Kurzbeschreibung
Der Glanz vergangener Zeiten ... und ein Verbrechen, das nie verjährt

Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell nachzuforschen. Sie stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis Nell plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben.

Meinung
Die Kurzbeschreibung klingt sehr geheimnisvoll und hat mich in Verbindung mit dem Titel und dem Cover gleich angesprochen.  Leider konnte mich die Geschichte, trotz einiger guter Seiten, aber nicht vollständig überzeugen.

Das beginnt schon mit dem schwierigen Start ins Buch. Ich hab echt lange gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war und auch dann hab ich mich weiterhin schwer getan.

Zum einen liegt es daran, dass in meinen Augen leider zu wenig Spannung aufkam, im letzten Drittel der Geschichte wird dies ein bisschen besser, aber es blieb trotzdem hinter meinen Erwartungen zurück.

Außerdem waren die Figuren für mich extrem schwer greifbar. Ich konnte nur schwer Bezug zu ihnen aufbauen und sie sind mir fremd geblieben. Das liegt auch daran, dass die Autorin zu viel und zu schnell durch die einzelnen Tage ihrer Geschichte springt und es zu viele Einflüsse auf die Protagonistin Nell gibt. Durch diese Einflüsse wird sie, aber auch der Leser, immer wieder auf neue Vermutungen und Spekulationen gebracht, aber die passende Auflösung dazu gibt es leider zu selten. 

Nun will ich aber auch zu den guten Seiten kommen. Gut gefallen hat mir vor allem die angenehme Sprecherin. Julia Nachtmann bringt trotz der teilweise vorhandenen Zähheit und des fehlenden Bezugs zu den Figuren Leben in die Geschichte. Sie macht wirklich einen guten Job und holt das Beste aus der etwas holprigen Umsetzung heraus. 

Ein weiteres Plus sind die tollen Umgebungsbeschreibungen. Ich konnte mir das besondere Setting bildhaft vorstellen und war zumindest bei diesem Punkt immer live dabei. Und auch die vielen mystischen Elemente und die interessante Beleuchtung des wahren historischen Hintergrunds haben zur soliden Unterhaltung beigetragen, wobei es von beiden gerne noch etwas mehr hätte sein können.

Das Ende ist dann typisch, aber auch recht zufriedenstellend, weshalb man die Geschichte doch mit einem positiven Gefühl verlässt. 

Fazit:
„Grandhotel Angst“ hat eine gute Grundidee und ein tolles Setting, nur mit der Umsetzung hatte ich so meine Probleme. Es wäre mir lieber gewesen, die Autorin wäre nicht so in der Geschichte hin und her gesprungen und es hätte mehr handfeste Spannung gegeben. Auch der Bezug zu den Figuren hat mir leider etwas gefehlt. Aber durch die tolle Sprecherin, die bildhaften Beschreibungen, die mystischen Elemente und das solide Ende hab ich mich unterm Strich doch unterhalten gefühlt, weshalb ich knappe 3 Buchherzen vergebe.
Vielen Dank an den Hörverlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.


Infos zur Autorin und zur Sprecherin: (Quelle randomhouse.de)
Emma Garnier ist das Pseudonym einer Autorin, deren atmosphärische Krimis regelmäßig in den Top 10 der Bestsellerliste stehen. Vor Jahren stieß Emma Garnier während einer Italienreise auf ein verlassenes Hotel in Bordighera, an der ligurischen Küste. Sie begann zu recherchieren und war von der Geschichte so fasziniert, dass sie beschloss, eines Tages einen Roman darüber zu schreiben. Mit "Grandhotel Angst" erfüllt sie sich diesen Traum.
 
Julia Nachtmann (* 1981 in Filderstadt bei Stuttgart) ist eine deutsche Film- und Theaterschauspielerin. Sie absolvierte von 2001 bis 2005 ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Parallel dazu war sie schon in mehreren Inszenierungen am Thalia Theater zu sehen, wie beispielsweise in "Herr Kolpert" (R: Roger Vontobel), in "Port" (R: David Bösch), in "White Trash" (R: Andreas Kriegenburg) und in "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" (R: Henning Bock). In den Jahren von 2005 bis 2007 hatte sie ein Engagement am Jungen Schauspielhaus in Hamburg, ehe sie in der Spielzeit 2007/2008 Ensemblemitglied im Großen Haus des Schauspielhauses wurde. Julia Nachtmann wirkte zudem als Sprecherin in zahlreichen Hörbuch-Produktionen, die sich zum Teil auf der hr2-Hörbuchbestenliste platzierten.

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