Titel: Blutroter Frost
Autorin: Meredith Winter
Seiten: 339
Verlag: Sommerburg
Preis: 9,99 €
Ersterscheinung: 01. 09. 2017
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Julie, 35, Anästhesistin, will sich mit einer eigenen
Tageschirurgie selbstständig machen. Doch sie wird unwissend Mitglied einer
Leichenteilmafia, welche beabsichtigt, ihren OP, als Sektionssaal zu nutzen. Zu
verdanken hat sie dies ihrem Exfreund Benjamin, der sich als Makler ausgibt und
durch sein erneutes Liebeswerben vorhat, sich Zugang zu ihrer Praxis zu
verschaffen. In die Quere kommt ihm dabei Spencer, der neue Freund von Julie.
Und er ist beizeiten nicht der Einzige, nach dessen Leben die Leichenteilmafia trachtet...
Und er ist beizeiten nicht der Einzige, nach dessen Leben die Leichenteilmafia trachtet...
Meinung:
Ich muss ja sagen, dass mich vor allem der Teil mit der
Leichenteilmafia angesprochen hat. Das Thema fand ich sehr interessant und ich wollte
gern mehr darüber erfahren. Da es sich hierbei um einen Ladythriller handelt,
war mir schon klar, dass dies nicht das Hauptthema der Geschichte sein wird,
aber dass es so ein extremes Randthema ist, hatte ich auch nicht erwartet.
Denn hier steht wirklich ganz und gar die komplizierte
Liebesgeschichte im Vordergrund. Alles andere ist zwar nettes Beiwerk, wird
aber zumeist nur mit ein paar Nebensätzen abgehandelt. Und so finde ich, dass
der Teil mit der Leichenteilmafia in der Kurzbeschreibung eher falsche
Hoffnungen weckt, bzw. auch schon etwas zu viel verrät und die eher dürftige
Spannung dadurch noch mehr vermindert wird. Denn hätte man vorher nicht gewusst,
um was es Benjamin geht, hätte das zumindest eine interessante Wendung werden
können.
Prinzipiell hätte ich es gar nicht so schlimm gefunden, wenn
die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, wenn ich sie mehr nachvollziehen
hätte können. Aber ich hab mich prinzipiell mit den Figuren und auch dem
schnellen Verlieben von Julie und Spencer etwas schwer getan.
Die Figuren sind
alle ziemlich speziell bzw. ein bisschen zu schwarz-weiß. Julie ist doch recht
sprunghaft und hat ihre Launen, Spencer ist ziemlich vorsichtig, da ihm einfach
Selbstvertrauen fehlt und Benjamin ist einfach ein arroganter Arsch. Ich hätte
mir da noch ein bisschen mehr Tiefe und differenziertere Entwicklungen
gewünscht.
Den Schreibstil fand ich eigentlich ganz gut und trotz
meiner Kritikpunkte hat sich die Geschichte echt schnell lesen lassen. Es gab
auch die ein oder andere interessante Wendung, auch wenn mir die Sprünge
zwischen den einzelnen Erzählperspektiven manchmal ein bisschen zu undeutlich
abgegrenzt waren.
Das Ende fand ich richtig versöhnlich und befriedigend, vor
allem, da es einen interessanten Ausblick gab, wie es mit den Charakteren
weiterging. So etwas würde ich mir viel öfter in Büchern wünschen.
Fazit:
„Blutroter Frost“ ist ein netter Roman für zwischendurch,
der sich schnell lesen lässt, der aber auch einige Schwächen hat. So hat es
meistens etwas an Spannung gefehlt, ich konnte die Entwicklungen der Liebesgeschichte
nicht immer ganz nachvollziehen und den Charakteren hätte noch ein bisschen
mehr Tiefe nicht geschadet. Aber vor allem das Ende hat mich nochmal mit der
Geschichte versöhnt und den Ausblick fand ich richtig gut und
zufriedenstellend. Deshalb gibt es solide 3 Buchherzen.
Vielen Dank an den Sommerburg Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: amazon.de):
Wenn Meredith Winter (*1981 geb. in Lüneburg) nicht gerade Alleinunterhalter für Ihre drei Kinder spielt, schreibt sie keltische Songs, schaut nachts in die Sterne, frönt ihr Dasein als Cineast & Serienjunkie und liest selbst massenhaft Bücher.
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