Dienstag, 9. April 2019

Rezension: Ophelia Scale: Die Welt wird brennen - Lena Kiefer



 
Titel: Ophelia Scale - Die Welt wird brennen 
 Autorin: Lena Kiefer   
Seiten: 464       
Verlag: cbj
Preis: 18,00 € 
Ersterscheinung: 18. 03. 19
Reihe: Teil 1 von 3







Kurzbeschreibung:
Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen wird die Lage vielschichtiger und Ophelia muss ihre Lage neu einschätzen und sich zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass entscheiden...

Meinung:
Schon wieder ein Dystopie, aber trotzdem wieder mit einem ganz anderen Setting und gleichzeitig doch auch wieder total realistisch und glaubwürdig.

Wir sind in Europa im Jahr 2134, die Welt hatte ihre technischen Höhepunkte, aber laut der Meinung des Königs, der vor sechs Jahren die Macht übernommen hat, hat die Welt dabei ihre menschlichen Werte vergessen, weshalb er Technologie bis auf ein Minimum strengstens verboten hat und dieses Gesetz auch radikal durchsetzt. 

Protagonistin Ophelia hat die Blütezeit der Technlogie noch erlebt und kann sich damit nicht abfinden. Als Mitglied der Widerstandsgruppe ReVerse tut sie alles, um dagegen zu arbeiten und das Ziel ist es, den König zu stürzen.

Die Handlung beginnt gleich mit viel Aktion, aber auch einer anschaulichen Beschreibung von Ophelias Welt und ihren Gewohnheiten. Ich muss sagen, dass ich durch den extrem lebendigen, packenden, aber auch humorvollen Schreibstil sofort mitten in der Geschichte war und das Buch auch nur noch schwer zur Seite legen konnte. 

Außerdem finde ich das Ausgangssetting sehr faszinierend. Denn eigentlich geht es den Menschen in Orphelias Welt sehr gut. Sie werden Grundversorgt mit allem, was sie brauchen, es gibt kein Geld und dadurch auch kein Gefälle mehr, aber der technologische Fortschritt wurde ausradiert bzw. auf ein Minimum reduziert. Eigentlich erstmal keine schlechte Vorstellung, aber Ophelia konnte durch die Ich-Perspektive ihre Gegenargumente zum Teil schon recht anschaulich verdeutlichen bzw. sind natürlich auch die strengen Strafen wegen Verstößen ein Kritikpunkt an dieser Welt, auch wenn diese Strafen im Vergleich doch noch recht human sind. Den dargestellten Konflikt, den auch Ophelia im Verlauf der Handlung durchleben muss, fand ich auf jeden Fall sehr interessant und er hat mich auch sehr zum Nachdenken angeregt. 

Prinzipiell mochte ich Ophelia als Protagonistin sehr gerne. Sie war mir gleich sympathisch, sie ist sehr selbstbewusst, mutig und hat auch Humor. Außerdem hat sie ein Geheimnis, das ich auch sehr interessant fand.
Ich habe mich leicht getan, mit ihr mitzufiebern und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, außer am Ende, da hat sie sich schon recht leichtgläubig steuern lassen. Das hat nicht so ganz zu ihr gepasst, obwohl Ausnahmesituationen und Gefühle natürlich schon das objektive Denken beeinflussen können. 

Auch die anderen Figuren fand ich interessant und viele sind noch schwer zu durchschauen, vor allem eben nach den Offenbarungen am Ende. Die Handlung selbst fand ich ganz unterhaltsam, wenn auch leider doch etwas vorhersehbar. Die ein oder andere völlig unerwartete Wendung wäre schon noch schön gewesen. 

Die Liebesgeschichte war auch wie erwartet, da sie ja auch im Klappentext schon angekündigt wird, ich fand sie aber trotzdem ganz gut und auch nicht so aufdringlich wie befürchtet.

Das Ende hat einen gemeinen Cliffhanger, aber zum Glück erscheint Teil 2 bereits im August. 

Fazit:
Ein spannender und lesenswerter Auftakt in diese neue Dystopien-Reihe und ein richtig gelungenes Debüt. Das Setting ist interessant und glaubwürdig und regt sehr zum Nachdenken an. Die Handlung ist unterhaltsam, wenn auch etwas vorhersehbar, die Protagonistin stark und der Schreibstil extrem lebendig und fesselnd. Das Ende fand ich ein bisschen zu einfach, aber der Cliffhanger macht Lust auf mehr. Insgesamt gibt es solide 4 Buchherzen.
Vielen Dank an den Cbj Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin (Quelle: randomhouse.de):
Lena Kiefer wurde 1984 geboren und war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragraphen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen – da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Freiburg und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute. Die »Ophelia Scale«-Trilogie ist ihr Debüt.



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Infos zur Reihe:
Prequel: Ophelia Scale - Wie alles begann - nur als ebook -  (Erscheinungstermin 08.07.19)

1. Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
2. Ophelia Scale - Der Himmel wird beben (Erscheinungstermin 26.08.19)
3. Ophelia Scale - Die Sterne werden fallen  (Erscheinungstermin 11.11.19)

4 Kommentare:

  1. Hallöchen,

    eine wirklich schöne Rezension :) Mir hat das Buch auch wirklich Freude bereitet. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht mehr aus der Hand legen :) Ophelias Leichtgläubigkeit kann ich teilweise zustimmen, aber ich denke in dem Moment haben sie einfach die Gefühle des Verrats und der Trauer überrannt und danach ging es ja sehr schnell. Ich denke, wenn sie mehr Zeit gehabt hätte, wäre sie das ganze logischer angegangen. Jedenfalls hat es uns einen gemeinen Cliffhanger geschenkt :D

    Liebe Grüße & eine schöne Woche
    Jacki von Liebe dein Buch

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    1. Guten Morgen,

      vielen Dank :) Freut mich, dass du auch Spaß an dem Buch hattest.
      Ja, das mit den Gefühlen bzw. der Übermannung davon ist immer so eine Sache. Haben wir alle schon erlebt, aber mit dem Nachvollziehen bei anderen tut man sich dann doch manchmal schwer.
      Ja, das war eben das Problem, dass es für mich ein bisschen so ein gezwungener Cliffhanger war...

      Aber ich bin natürlich trotzdem sehr gespannt, wie es weitergeht.

      Liebe Grüße und dir auch einen schöne Woche,
      Steffi

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  2. Ich finde ja solche Geschichten sind sehr geeignet, um einfach mal über sein eigenes Leben nachzudenken. Natürlich spiegeln Dystopien unsere Ängste wider - deshalb lese und schaue ich sie tatsächlich nicht so gerne. Wenn aber ein tolles Werk, dabei ist, bin ich gerne bereit! :-) Viele Grüße, Nora

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  3. Hallo Nora,

    ja, das stimmt, man kommt da sehr stark in Überlegen und das finde ich eigentlich ganz gut. Ich fand die Reihe schon ganz gut, aber halt vor allem für solche, die sowas gerne lesen. Falls du dich ran wagst, bin ich gespannt, wie es dir gefällt.

    Liebe Grüße,
    Steffi

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