Dienstag, 29. Oktober 2019

Hörbuchrezension: Das Institut - Stephen King

Titel: Das Institut
Autor: Stephen King
Sprecher: David Nathan
Laufzeit: 21 h 2 Min - ungekürzt     
Verlag: Random House Audio   
Preis: ab 19,99 € - 3 MP3 - CD´s  
Ersterscheinung: 9. September 2019    
Reihe: Nein





Kurzbeschreibung:
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Endringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Luke erfährt, dass andere Kinder vor ihnen nach einer Testreihe verschwanden. Und nie zurückkehrten.

Meinung:
Ich hab ja schon sehr viel von Stephen King gehört, mich jedoch noch nie an ein Buch von ihm herangetraut. Horror ist nicht wirklich meins, aber diese Geschichte hat mich total angesprochen.

Das Gute für mich vorne weg, es handelt sich hierbei nicht um eine Horrorgeschichte, zumindest nicht nach meinem empfinden, sondern eine schockierende Mysterygeschichte mit Thrillerelementen.

Dabei fand ich das Grundthema richtig gut. Kinder, die in in unserer realen Welt paranormale Fähigkeiten haben, aufgrund dessen entführt und mit Tests, Spritzen und anderen schrecklichen Dingen gefoltert werden. Und das alles scheinbar zu einem höheren Zweck, der erst mit der Zeit deutlich wird und dann schon nochmal kurz die Frage nach Rechtfertigung bzw. danach, welche Opfer für ein höheres Ziel gerechtfertigt sind, aufwirft.

Das ist schon wirklich schockierend und sehr authentisch, vor allem auch, wie es den Kindern dabei geht und wie herzlos mit den Kindern umgegangen wird, weil die ganzen Angestellten des Instituts so abgestumpft sind.

Dagegen sehr schön zu verfolgen ist die starke Freundschaft, die sich zwischen den Kindern entwickelt. Obwohl sie so verschieden sind, schweißt ihr schreckliches Schicksal sie zusammen. Dabei findet auch jedes Kind seinen Platz.

Somit ist die Grundhandlung definitiv extrem spannend, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir Herrn Kings Schreibstil einfach zu ausschweifend war. Ich habe das schon vorher ab und an mal gehört gehabt, wollte mir aber selbst ein Bild davon machen und kann mich dem nur anschließend. Es beschreibt extrem viele Details total ausführlich. Dabei werden später auch ab und an mal Verknüpfungen deutlich, aber mir war es einfach zu viel. Das hat für mich doch einiges an Spannung herausgenommen, was ich schade fand.

Vor allem fand ich auch den Einstieg sehr irritierend, da das erste Kapitel aus der Sicht von jemand völlig anderem erzählt wird und es erstmal scheinbar auch nichts mit der Haupthandlung zu tun hat und sich dieses Kapitel auch sehr lange hinzieht. Ich hab zwischendurch sogar nochmal den Klappentext gelesen, bzw. überlegt, ob sich da irgend ein Fehler eingeschlichen hat. Auch hier ist es so, dass dieser Anfang mit der Zeit noch wichtig wird, aber auch hier hätte ich durchaus mit weniger Details sehr gut leben können.

Die Leistung von Sprecher David Nathan ist sehr gut. Er schafft es, den Hörer mit seiner charismatischen Stimme immer mitten ins Geschehen zu ziehen, selbst dann, wenn der Autor sich in seinen Details verliert.

Am Ende gibt nochmal einiges an Action. Dabei muss ich sagen, dass ich die dort geschaffene Verbindung und Entwicklung nicht komplett nachvollziehen konnte, aber es war ok. Es ist kein vollkommen gutes Ende, aber leider sehr realistisch und das Beste, was in solch einer Situation passieren könnte. 

Fazit:
Eine schockierende Geschichte, mit einem spannenden Grundthema, einigen ethischen Fragen, die zum Nachdenken anregen und einer tollen und tiefgehende Freundschaft zwischen unterschiedlichen Kindern, mit dem gleichen Schicksal. Dabei hat sich der Autor für mich aber manchmal etwas zu sehr in unnötigen Details verrannt, weshalb die Spannung für mich nicht immer so hoch war, wie sie hätte sein können. Aber trotzdem, auch dank der guten Sprecherleistung, habe ich das Hörbuch gerne gehört. Somit würde ich sehr gute 3,5, Buchherzen vergeben, die ich definitiv eher auf-, statt abrunde.
Herzlichen Dank an den Random House Audio Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.


Infos zum Autor (Quelle: randomhouse.de):
Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor über 40 Romane, über 100 Kurzgeschichten, Novellen, Drehbücher, Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher veröffentlicht. Ende 2003 erhält Stephen King den »National Book Award« für sein Lebenswerk. Weltweit hat er 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Mit seiner Frau Tabitha lebt er in Bangor, Maine. Stephen King hat eine Tochter und zwei Söhne.

Info zum Sprecher (Quelle: randomhouse.de):
David Nathan, 1971 in Berlin geboren, begann bereits mit zehn Jahren erste Synchronrollen zu sprechen und agierte darüber hinaus in diversen Film- und Theaterrollen. Er ist Dialogbuchautor und -regisseur, und als deutsche Stimme von Hollywood-Größen wie Christian Bale, Johnny Depp oder Paul Walker in zahlreichen Kinofilmen zu hören. Mit seiner prägnanten, dunklen Stimme ist er einer der gefragtesten Hörbuchsprecher Deutschlands.



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4 Kommentare:

  1. Hallo Steffi, :)
    ich habe noch nichts von Stephen King gelesen, bin aber - ebenso wie du - auch kein Horror-Fan. Ich bin aber auch an diesem Buch vorbeigekommen und fand, es klang spannend. Aufgrund des Preises ist es aber erst einmal nicht eingezogen. Als Hörbuch ist es aber auch eine gute Idee. :)
    David Nathan kenne ich als Synchronsprecher von Johnny Depp und ich liebe diese Stimme. Wäre also was für mich. :)

    Zur Geschichte: Es ist schade, dass Stephen King sich manchmal in Details verliert. Das ist ja überhaupt nicht meins und ich bin dann schnell gelangweilt.
    Würdest du denn noch ein weiteres Buch von ihm lesen? Schlecht hat das Buch bei dir ja nicht abgeschnitten.
    Ich behalte das mal im Auge und vielleicht spricht mich ja auch mal ein dünneres Buch von ihm an, sollte es so was geben. :D

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Guten Morgen Marina,

      ja, also ich hab gemerkt, dass es für mich auch nichts mehr ist, wenn zu viele unnötige Details ausgearbeitet werden, weshalb es zwischendurch schon ein paar kleinere Längen gab. Aber ingesamt hat er es doch immer wieder geschafft, mich wieder gut zu unterhalten.
      Deshalb denke ich schon, dass ich nochmal ein Buch von ihm lesen oder hören werde. Die Arena liegt eh noch auf meinem SuB, aber die hat ja gleich noch mehr Seiten. Und wer weiß, wenn mich das nächste vom Thema her auch wieder so extrem anspricht, werde ich bestimmt nochmal einen Versuch starten :D

      Ja, das mit den dünneren wäre vielleicht keine schlechte Idee, ich weiß nicht, ob es sowas auch gibt :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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  2. Hallo Steffi,
    wir haben uns ja schon ein wenig ausgetauscht und hier ist nun deine vollständige Meinung dazu, die ich absolut nachvollziehen kann. Ich war ja darauf vorbereitet, dass es ausschweifend wird, denn offensichtlich arbeitet der Autor bei all seinen Büchern so. Wie bei dir hat dies auch bei mir etwas vom Tempo herausgenommen und man merkt, dass man nicht mehr ganz so aufmerksam liest. Aber er hat mich immer wieder zurückgeholt.
    Jedenfalls freut es mich, dass du dich gern an einem weiteren Buch von ihm versuchen magst. Unter meiner Rezi hat ja die eine oder andere einen Buchtipp vermerkt. Mal schauen, was für mich das nächste Buch von ihm sein wird. `The Stand´ führt die Liste an - aber 1700Seiten??? Da habe ich sicher zwei Wochen damit zu tun. :D
    Liebste Grüße, Hibi

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    1. Huhu Hibi,

      ja, ich hätte ja die Arena schon ein paar Jahre hier liegen. Das hat zwar im Vergleich zu The Stand "nur" 1300 Seiten, aber das ist mir aktuell einfach immer noch zu viel. Mal gucken, ob ich mal die Motivation finde, mich mal dran zu wagen. Und ich bin gespannt, wie es bei dir aussieht :D

      Liebe Grüße,
      Steffi

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