Titel: Der den Himmel lenkt
Autorin: Dorothea Morgenroth
Seiten: 320
Seiten: 320
Verlag: Gerth Medien
Preis: 9, 99 Euro
Ersterscheinung: März 2010
Inhalt:
Im Jahr 1801 sehen sich die beiden Kinder Julius und
Eleonore, aufgrund eines Umzugs von Eleonores Familie das letzte Mal. Trotz
des schmerzlichen Abschieds wollen sie einander nie vergessen. 17 Jahre später lebt Eleonore
alleine mit ihrer unehelichen Tochter Sophie in sehr ärmlichen Verhältnissen.
Da Eleonore schwer krank ist, bittet sie den Werftbesitzer Johan Kjeldsen Sophie
in seine Obhut zu nehmen und stirbt kurz darauf. Bei Johan Kjeldsen hat Sophie ein
gutes Leben. Doch trotzdem merkt sie bald, dass sie als Waisenkind nicht zum
selben Stand gehört. Ein bisschen Trost erhält sie durch einen Brief ihrer
Mutter, in dem sie Umstände ihrer Kindheit erfährt und der ein großes Vertrauen
in Gott übermittelt. Auch Julius Geschichte wird im Roman erzählt und auch er
hatte es nicht immer leicht im Leben….
Meinung:
Dorothea Morgenroth beschreibt in „Der den Himmel lenkt“
eine emotionale Geschichte mit mehreren Handlungssträngen, die im Laufe des
Romans zusammen geführt werden. So erhält man Einblick in Eleonores und später
Sophies Schicksal, sowie auch in Julius Lebensweg. Die Autorin lässt ihre
Charaktere dabei viele schwere Situationen erleben und beschreibt diese dann so
ergreifend und realistisch, dass der Leser mit den Figuren mitleidet.
Die Aufteilung in mehrere Handlungsstränge ist klar strukturiert
und logisch aufgebaut und sorgt für einen Großteil der Spannung in der
Geschichte.
Ich muss hierbei erwähnen, dass es sich bei „Der den Himmel
lenkt“ um einen Roman aus einem christlichen Verlag handelt und dementsprechend
spielt Gott und der Glaube an ihn auch eine große Rolle. Die Charaktere finden
einer nach dem anderen zum Glauben und werden mithilfe von Gottes Führung durchs
Leben geleitet. Man kann sich damit arrangieren,
indem man weiß, dass der Glaube zur damaligen Zeit noch eine größere Rolle im
Leben der Menschen gespielt hat, aber dennoch war es mir dann am Ende etwas zu
viel des Guten. Ich würde jetzt aufgrund dessen keinem von dem Buch abraten, da
es wirklich sehr gefühlvoll geschrieben ist und mir ein paar schöne Lesestunden
verschafft hat, jedoch sollte man sich vorher darüber im Klaren sein. :)
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und vor allem zu Beginn
sehr ergreifend. Der Roman lässt sich leicht und zumeist flüssig lesen. Die Autorin
beschreibt authentisch das Leben zur damaligen Zeit und vermittelt auch einige
(teilweise) interessante geschichtliche und politische Informationen, welche
mir persönlich aber manchmal etwas zu viel erschienen, was daran liegt, dass
mich so etwas zumeist eher weniger interessiert.
Die Charaktere sind gut erarbeitet und wirken sympathisch
und glaubwürdig. Der Leser erlebt ihre Entwicklung im Laufe des Romans mit und
kann sich gut in sie hineinversetzen. Leider verlieren sie durch ihr „blindes“
Vertrauen in Gott und seine Lenkung etwas von ihrem Entwicklungspotential, da
sie wichtige Entscheidungen einfach in Gottes Hände legen, anstatt sich selbst
mit ihnen auseinander zu setzten.
Dass das Lied „Befiehl du deine Wege“ im ganzen Roman eine
konstante und wichtige Rolle spielt und auch nach jedem Teil um weitere Zeilen
ergänzt wird hat mir ganz gut gefallen. Aus diesem Lied hat sich auch der
Buchtitel abgeleitet, da dies eine Zeile daraus ist.
Fazit:
Ein emotionales Buch, welches den Leser gekonnt in eine
realistische Geschichte aus dem 19. Jahrhundert entführt. Ich befürchte, dass
der hohe religiöse Anteil auch für andere nicht so gläubige Menschen etwas
auffällig ist, jedoch sollte man sich dadurch nicht abschrecken lassen. Ich
habe die Geschichte trotz der Kritikpunkte sehr gerne gelesen und vergebe gute
3,5 Buchherzen.
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