Titel: Das Lied das Todes
Autor: Axel S. Meyer
Seiten: 640
Seiten: 640
Verlag: Rowohlt
Preis: 9, 99 Euro
Ersterscheinung: 01. Sept. 2012
Inhalt:
Thankmar ist der Neffe des Königs und der festen
Überzeugung, niemand anderem als ihm selbst, würde die Königswürde zustehen.
Als sein Attentatsversuch an seinem Onkel misslingt, wird er als Graf in die
Dänische Mark versetzt. Dort regiert er mit harter Hand und unterdrückt sein
Volk. Zusammen mit dem grausamen Bischof Poppo will er den Glauben an die heidnischen
Götter ausmerzen. Dabei ist ihm vor allem die Seherin Velva ein Dorn im
Auge. Sie hilft mit ihren besonderen
Kräften auch weiterhin den Bürgern und könnte zur Gefahr für ihn werden. Als Thankmar sie nach langer Suche endlich
findet, versucht er sie und ihre Kinder zu töten. Doch Velva überlebt knapp und
verflucht Thankmar mit dem Lied des Todes. Als Vogelfreie kann sich die Familie
in die Wälder retten. Aber Aki, Velvas Sohn schwört Rache. Und er ist nicht der
einzige der Rache an Thankmar geschworen hat. Auch Hakon, ein dunkler, geheimnisvoller
Krieger lebt nur noch dafür, Thankmar zu töten. Denn dieser hat Hakons Dorf
überfallen und dabei seine Frau getötet.
Inzwischen sind seit der Versetzung ein paar Jahre vergangen, aber Thankmar ist noch immer davon besessen
König zu werden. Dabei setzt ihm Velvas Fluch zunehmend zu und bringt ihn an den Rand des Wahnsinns...
Meinung:
Als ich diesen historischen Roman das erste Mal in Händen hielt,
ist mir zuerst der Umfang des Buches aufgefallen. Die 640 Seiten verleihen den Ersteindruck
eines dicken Wälzers. Doch Herr Meyer schafft es geschickt das viele Papier mit Leben
und Spannung zu füllen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen und der Roman
schnell gelesen ist.
Die Handlung gliedert sich dabei in mehrere Einzelstränge
auf. Dadurch erfährt der Leser mehr über die Hintergründe der einzelnen
Protagonisten und durchlebt zusammen mit ihnen die verschiedenen Teile der
Geschichte. Die Erzählstränge nähern sich im Laufe des Romans öfters an und
verbinden sich zum Schluss zu einem stimmigem Gesamtende. Der Autor bedient
sich dabei oft dem Stilmittel des Szenewechsels.
Dies ist eher untypisch für einen historischen Roman, erhöht aber die
Spannung enorm. Man kann oft gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören, weil man
unbedingt wissen möchte, wie es der Person ergangen ist. Doch leider sind mir
durch diese Szenewechsel teilweise ein paar interessante und wichtige
Informationen etwas zu kurz geraten.
Manche dieser Situationen wären mir als Direktbeschreibungen lieber
gewesen.
Doch nichtsdestotrotz erzählt der Autor auf der Basis
einiger wahrer historischer Ereignisse, eine fesselnde Geschichte. Durch die bildhafte
Schreibweise, sowie die Verwendung alter Namen für Personen und Orte, fühlt
sich der Leser in diese Zeit zurück versetzt und erlebt die dramatischen Geschehnisse
und Abenteuer hautnah mit den Protagonisten.
Die Figuren sind dabei alle authentisch und interessant. Da
sich die Geschichte über mehrere Jahre (955 – 961) hinzieht, kann der Leser die einzelnen Charaktere im
Laufe der Zeit kennenlernen und ihre Entwicklungen verfolgen. Sie haben alle ihre Ecken und Kanten und
wirken dadurch glaubhaft.
So fallen bei Thankmar vor allem seine Grausamkeit und
Machtgier ins Auge. Doch erst durch seine Schwäche, seinen großen Aberglauben,
wird Thankmars Figur so richtig interessant. Denn dadurch erlebt man mit
Genugtuung, dass auch er leidet und kurz davor ist, dem Wahnsinn zu verfallen.
Über Velva selbst erfährt man nicht besonders viel, doch
ihre Kinder Aki und Asny werden gut beschrieben. Man begleitet die Familie gern
auf ihrem Weg und leidet und lebt mit ihnen.
Auch Hakon verspricht ein interessanter Charakter zu sein. Doch
leider kommt dieser im Roman etwas zu kurz. Dies ist sehr schade, denn Hakon
spielt eine tragende Rolle in der Geschichte und sein Charakter hätte noch viel
Potential gehabt.
Fazit:
Ein spannender historischer Roman, der mich fesseln und mir
einige schöne Lesestunden verschaffen konnte. Auch wenn bei der Umsetzung noch
etwas Luft nach oben vorhanden ist, habe ich „das Lied es Todes“ gerne gelesen
und mich mit Freude von Axel S. Meyers bildgewaltiger Sprache ins 10.
Jahrhundert versetzten lassen. So gibt es von mir 3,5 von 5 Buchherzen.
Ein großer Dank geht an Lovelybooks und den Rowohlt Verlag für das Leseexemplar und an Axel S. Meyer für die tolle Begleitung während der Leserunde.
Eine schöne Rezension ... da habe ich schon wieder ein Buch für meine Wunschliste gefunden :)
AntwortenLöschenHabe ein wenig bei euch gestöbert und wünsche noch einen schönen Abend!
Liebe Grüße Anja
Danke, ich freu mich immer wenn meine Rezis jemandem gefallen :)
LöschenIch hoffe, ich komme die Tage auch mal wieder dazu ein bisschen intensiver durch unser Blogliste zu stöbern :D
Wünsch dir auch noch einen schönen Abend.