Montag, 22. Oktober 2012

Rezension: Das Lied des Todes - Axel S. Meyer





Titel: Das Lied das Todes
Autor: Axel S. Meyer
Seiten: 640
Verlag: Rowohlt
  Preis: 9, 99 Euro
Ersterscheinung: 01. Sept. 2012






Inhalt:
Thankmar ist der Neffe des Königs und der festen Überzeugung, niemand anderem als ihm selbst, würde die Königswürde zustehen. Als sein Attentatsversuch an seinem Onkel misslingt, wird er als Graf in die Dänische Mark versetzt. Dort regiert er mit harter Hand und unterdrückt sein Volk. Zusammen mit dem grausamen Bischof Poppo will er den Glauben an die heidnischen Götter ausmerzen. Dabei ist ihm vor allem die Seherin Velva ein Dorn im Auge.  Sie hilft mit ihren besonderen Kräften auch weiterhin den Bürgern und könnte zur Gefahr für ihn werden.  Als Thankmar sie nach langer Suche endlich findet, versucht er sie und ihre Kinder zu töten. Doch Velva überlebt knapp und verflucht Thankmar mit dem Lied des Todes. Als Vogelfreie kann sich die Familie in die Wälder retten. Aber Aki, Velvas Sohn schwört Rache. Und er ist nicht der einzige der Rache an Thankmar geschworen hat. Auch Hakon, ein dunkler, geheimnisvoller Krieger lebt nur noch dafür, Thankmar zu töten. Denn dieser hat Hakons Dorf überfallen und dabei seine Frau getötet.
Inzwischen sind seit der Versetzung ein paar Jahre vergangen, aber Thankmar ist noch immer davon besessen König zu werden. Dabei setzt ihm Velvas Fluch zunehmend zu und bringt ihn an den Rand des Wahnsinns...

Meinung:
Als ich diesen historischen Roman das erste Mal in Händen hielt, ist mir zuerst der Umfang des Buches aufgefallen. Die  640 Seiten verleihen den Ersteindruck eines dicken Wälzers. Doch Herr Meyer schafft es geschickt das viele Papier mit Leben und Spannung zu füllen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen und der Roman schnell gelesen ist. 

Die Handlung gliedert sich dabei in mehrere Einzelstränge auf. Dadurch erfährt der Leser mehr über die Hintergründe der einzelnen Protagonisten und durchlebt zusammen mit ihnen die verschiedenen Teile der Geschichte. Die Erzählstränge nähern sich im Laufe des Romans öfters an und verbinden sich zum Schluss zu einem stimmigem Gesamtende. Der Autor bedient sich dabei oft dem Stilmittel des Szenewechsels.  Dies ist eher untypisch für einen historischen Roman, erhöht aber die Spannung enorm. Man kann oft gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören, weil man unbedingt wissen möchte, wie es der Person ergangen ist. Doch leider sind mir durch diese Szenewechsel teilweise ein paar interessante und wichtige Informationen etwas zu kurz geraten.  Manche dieser Situationen wären mir als Direktbeschreibungen lieber gewesen.

Doch nichtsdestotrotz erzählt der Autor auf der Basis einiger wahrer historischer Ereignisse, eine fesselnde Geschichte. Durch die bildhafte Schreibweise, sowie die Verwendung alter Namen für Personen und Orte, fühlt sich der Leser in diese Zeit zurück versetzt und erlebt die dramatischen Geschehnisse und Abenteuer hautnah mit den Protagonisten. 

Die Figuren sind dabei alle authentisch und interessant. Da sich die Geschichte über mehrere Jahre (955 – 961) hinzieht,  kann der Leser die einzelnen Charaktere im Laufe der Zeit kennenlernen und ihre Entwicklungen verfolgen.  Sie haben alle ihre Ecken und Kanten und wirken dadurch glaubhaft.
So fallen bei Thankmar vor allem seine Grausamkeit und Machtgier ins Auge. Doch erst durch seine Schwäche, seinen großen Aberglauben, wird Thankmars Figur so richtig interessant. Denn dadurch erlebt man mit Genugtuung, dass auch er leidet und kurz davor ist, dem Wahnsinn zu verfallen.
Über Velva selbst erfährt man nicht besonders viel, doch ihre Kinder Aki und Asny werden gut beschrieben. Man begleitet die Familie gern auf ihrem Weg und leidet und lebt mit ihnen.
Auch Hakon verspricht ein interessanter Charakter zu sein. Doch leider kommt dieser im Roman etwas zu kurz. Dies ist sehr schade, denn Hakon spielt eine tragende Rolle in der Geschichte und sein Charakter hätte noch viel Potential gehabt. 

Fazit:
Ein spannender historischer Roman, der mich fesseln und mir einige schöne Lesestunden verschaffen konnte. Auch wenn bei der Umsetzung noch etwas Luft nach oben vorhanden ist, habe ich „das Lied es Todes“ gerne gelesen und mich mit Freude von Axel S. Meyers bildgewaltiger Sprache ins 10. Jahrhundert versetzten lassen. So gibt es von mir 3,5 von 5 Buchherzen. 

Ein großer Dank geht an Lovelybooks und den Rowohlt Verlag für das Leseexemplar und an Axel S. Meyer für die tolle Begleitung während der Leserunde.

2 Kommentare:

  1. Eine schöne Rezension ... da habe ich schon wieder ein Buch für meine Wunschliste gefunden :)
    Habe ein wenig bei euch gestöbert und wünsche noch einen schönen Abend!
    Liebe Grüße Anja

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    Antworten
    1. Danke, ich freu mich immer wenn meine Rezis jemandem gefallen :)
      Ich hoffe, ich komme die Tage auch mal wieder dazu ein bisschen intensiver durch unser Blogliste zu stöbern :D

      Wünsch dir auch noch einen schönen Abend.

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