Titel: Himmelsfern
Autorin: Jennifer Benkau
Autorin: Jennifer Benkau
Seiten: 496
Verlag: script 5
Preis: 18, 95 €
Ersterscheinung: 16. 09. 13
Reihe: Nein
Verlag: script 5
Preis: 18, 95 €
Ersterscheinung: 16. 09. 13
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Noa verliebt sich. Doch ihr bleiben nur zwei Wochen. In zwei
Wochen wird der Junge, den sie liebt, dem Menschsein den Rücken kehren,
vielleicht für immer. Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine
Chance? Wird der Schmerz am Ende nicht viel zu groß sein?
Meinung:
Lange Zeit wusste ich nicht so wirklich, was mich im Roman „Himmelsfern“
erwartet. Eine Liebesgeschichte mit einem fantastischen Wesen, soviel habe ich
vermutet, aber um was für Wesen es sich genau handelt, war bis zur Hälfe der
Geschichte nicht klar, auch wenn man aufgrund eingestreuter Hinweise schon
Vermutungen anstellen konnte. Das Gute
daran ist, dass es sich wirklich um ungewöhnlich mystische Wesen handelt.
Jedoch haben mir etwas die Hintergründe dazu gefehlt. Man erfährt kaum, was es
mit den Wesen und ihren Todesfeinden, den Huntsman, auf sich hat.
Das was mich am Roman restlos überzeugen und beeindrucken
konnte, war der Schreibstil von Frau Benkau. Die Geschichte lebt von ihren
vielen, extrem passenden und witzigen Dialogen und Noas unverblümter und
lockerer Art. Ich musste so oft grinsen und lachen, und das obwohl die Atmosphäre im Buch selbst eher bedrückend
ist.
Auch die Handlung ist leider nicht von durchgängiger Spannung
durchzogen. Selbst wenn man zu Beginn noch mitten in der Geschichte ist, ist
der Mittelteil schon etwas sehr langatmig. Der geheimnisvolle Marlon braucht
einfach viel zu lange, bis er Noa sein Geheimnis anvertraut und Noa wartet auch
immer brav und geduldig auf die paar Hinweise, die er ihr nach und nach gibt.
Und als er dann endlich damit raus rückt, versteht Noa faszinierenderweise Zusammenhänge, auf die ich mit diesen
Hinweisen wohl eher schwerlich gekommen wäre. Es gibt zum Glück ein paar
actionreiche Szenen, die zumeist mit einer Jagd durch die Huntsmen zu tun haben
und die die Geschichte immer mal wieder ein bisschen spannender machen. Das
Ende ist dann auch ziemlich nervenaufreibend gestaltet und kann den Leser gut
ans Buch fesseln.
Es gibt in „Himmelsfern“ wirklich viele interessente
Figuren, die leider fast alle etwas zu kurz kommen. Eine Ausnahme davon ist
Protagonistin Noa. Sie ist eigentlich ein normales Mädchen, das in ihrem Leben
schon viel mitmachen musste, aber ihren
Humor und ihre eigene Stärke nie verloren hat. Auch wenn sie etwas sehr
geduldig ist und die Sache mit der Entführung usw. ein bisschen schnell
wegsteckt, fand ich sie doch immer sympathisch und habe gern mehr von ihr
erfahren.
Das hervorstechendste an Marlon ist, dass er mal kein
perfekter männlicher Protagonist ist. Er hat z. B. große Füße und ist nicht der
allseits beliebte Frauentyp. Zusätzlich ist er sehr geheimnisvoll, und das ist
auch ein bisschen das Problem, dass ich mit ihm hatte. Er ist zu geheimnisvoll,
zu verschlossen und auch ein bisschen verstört, obwohl ich das bei seiner
Situation doch zumindest nachvollziehen kann.
Zusätzlich gibt es noch viele Nebencharaktere, von denen
einige wirklich das Potential zu überragenden Figuren gehabt hätten. Allen
voran natürlich der geheimnisvolle Huntsman Stephan Oliver. Aus ihm hätte die
Autorin noch so viel raus holen können, dass man da schon wirklich etwas
hinterhertrauert. Eine weitere interessante Figur ist Noas Vater, der einfach
ein super cooler Dad ist und auch mit humorvollen Sprüchen nur so um sich
wirft.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Liebesgeschichte, da sie
ja schon einen großen Teil des Romans einnimmt. Ich fand es gut, dass die
Autorin, trotz mehrerer Möglichkeiten, keine Dreiecksbeziehung integriert hat. Sonst
war die Liebesgeschichte jetzt zwar nicht hervorstechend gut und teilweise
etwas sehr schnell, nüchtern und sachlich, aber das hat auch irgendwie zu den
speziellen Charakteren gepasst, so dass man damit schon leben kann.
Fazit:
„Himmelsfern“ ist ein Roman, den man ganz gut lesen
kann, der aber bei weitem mehr Potential
gehabt hätte. Die Handlung ist vor allem im Mittelteil etwas sehr langatmig,
teilweise bleiben Zusammenhänge und Hintergründe einfach zu undurchsichtig. Das
große Plus ist der humorvolle und lockere Schreibstil, der trotz der
melancholischen Stimmung oft für Lacher und Auflockerung sorgt. Von mir gibt’s gute
3 Buchherzen, aber nur eine bedingte Leseempfehlung.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Jennifer Benkau wurde 1980 in der weltschärfsten Stadt zwischen
Düsseldorf und Köln geboren, wo sie mit einem Ehemann, drei Kindern und
zwei Katzen lebt.
Sie schreibt Bücher, weil es ihr ein Bedürfnis
ist, Geschichten zu erzählen, sie aber beim Reden stottert. Zum
Schreiben braucht sie Wind, laute Musik, Schokolade, Kiwis und Kaffee;
aus dieser Mixtur entstehen paranormale Liebesromane, die der Autorin
als Ausgleich dienen, bezeichnet sie sich doch selbst als ebenso
romantisch wie einen getragenen Turnschuh.
Ihr Debütroman, "Nybbas Träume", erschien im Juni 2010 als Auftakt der Schattendämonen-Trilogie im Sieben-Verlag.
Hallo Steffi,
AntwortenLöscheneine informative Rezension hast du da geschrieben. Mir hat "Himmelsfern" leider überhaupt nicht zugesagt...
LG
Sabine
Hallo Sabine,
Löschendanke :) Ja, also ich hatte auch etwas anderes erwartet, aber naja zumindest der Schreibstil hat mir echt gut gefallen, so dass ichs ganz gut lesen konnte :)
lg, Steffi