Titel: Die Lügen der Anderen
Autor: Mark Billingham
Seiten: 416
Verlag: Atrium
Autor: Mark Billingham
Seiten: 416
Verlag: Atrium
Preis: 19,99 €
Ersterscheinung: 20. 08. 2014
Reihe: Nein
Ersterscheinung: 20. 08. 2014
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus
England aufeinander. Sie freunden sich an und verbringen die Tage gemeinsam
unter der glühenden Sonne mit Drinks am Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu
sein. Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein
Mädchen aus dem Hotel, das später tot in den Sümpfen gefunden wird. Zurück in
England bleiben die drei Paare in Kontakt. Um ihre frisch geknüpfte
Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum
nach Hause zum Abendessen ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die
Paare am Esstisch über ihr Leben sprechen. Je mehr sie dabei voneinander
erfahren, desto fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen Treffen
sind zunehmend geprägt von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden
Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nichts ist, wie es
scheint; ein Verdacht, der sich schließlich auf schreckliche Weise bestätigt.
Meinung:
Ich muss ja wirklich sagen, die Kurzbeschreibung klang so
extrem spannend, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Kaum hatte ich es in
meinen Händen, musste ich auch gleich starten. Jedoch kam vieles anders als
erwartet.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Geschichte noch im
Urlaub einsteigt und man zuerst einen guten Eindruck der Figuren erhalten wird,
der dann mit der Zeit immer mehr verschwindet. Aber der Autor hat einen anderen
Weg gewählt, arbeitet mit Rückblenden aus dem Urlaub und stellt seine
Charaktere von Beginn an als eher abstoßend, wenn auch durchaus authentisch,
dar. So ist es mir wirklich schwer gefallen mich mit den Charakteren
anzufreunden, geschweige denn zu identifizieren und es entwickelten sich deutliche Antipathien. Ich hätte die Tat allen zugetraut und
irgendwie auch allen gewünscht, dass sie eins auf den Deckel bekommen. Egal
ob der ekelhafte Macho Ed, oder der innerlich fast überschäumende Barry, der
eigenartige Dave oder die auf den ersten Blick braven Frauchen...
Zusätzlich gibt es noch einige Kapitel aus der Sicht des (fast
bis zum Ende unbekannten) Täters, sowie aus der Sicht der ermittelnden
Polizisten. Die Wechsel der Sichten und auch die Rückblenden zum Urlaub haben
mich zu Beginn etwas verwirrt, da sie zwar zumeist in extra Kapitel, aber doch
irgendwie einfach mitten in die Geschichte eingefügt wurden und sich z. B. bei
der Tätersicht auch die Erzählart ändert. Jedoch war die Abwechslung dann ganz
gut, vor allem weil die Kapitel aus der Sicht des Täters mit wenigen Seiten
sehr polarisieren und erschüttern. Es wird schnell deutlich, dass der Täter
einfach nur krank ist und keine klare Sicht auf die Welt hat.
Der Verlauf der Geschichte ist leider viel weniger spannend
als ich mir erwartet und erhofft hatte. Es werden im Großteil des Romans immer
ein paar Anspielungen auf Offenbarungen und Abgründe der einzelnen Protagonisten
gemacht und diese dann manchmal auch aufgedeckt, jedoch plätschert die ganze
Geschichte eher vor sich hin. Es wird auch schon von Beginn an deutlich, dass
sich die drei Paare untereinander nicht im Geringsten so sympathisch sind, wie
sie immer tun und diese Abneigungen steigern sich im Verlauf des Romans noch.
Bei der Aufklärung der ganzen Sache muss man wirklich sagen,
dass die Wendungen fast alle total unvorhergesehen sind und auf die Erklärungen
die dahinter stecken, wird nie ein Leser von sich aus kommen. So wurde der
Schluss dann doch ziemlich rasant und der Roman dann irgendwie unerwartet
abrupt zu Ende gebracht. Das ist zwar wirklich gut erarbeitet, aber dadurch
bleiben die restlichen kleinen, aber angedeuteten Geheimnisse der anderen ein
bisschen auf der Strecke und man bekommt nicht auf alle offenen Fragen
antworten.
Der Schreibstil ist ziemlich ausschweifend und nüchtern, jedoch
lässt sich die Geschichte trotz allem sehr schnell lesen.
Fazit:
Ein psychologischer Roman, der ganz anders ist, als man es
erwarten könnte. Der Autor geht den mutigen Schritt von Beginn an
ausschließlich mit unsympathischen Charakteren zu arbeiten und dem Leser die
verlogene Welt vor Augen zu halten. Ich fand die Wendungen, die Hintergründe und die erschreckenden
Einblicke in die Gedanken des Täters richtig gut, aber sonst hat der Roman für
mich leider nicht wirklich funktioniert. Ich konnte keinerlei Bezug zu den
Figuren aufbauen und die Handlung ist für mich ein bisschen zu sehr
dahingeplätschert. Spannung war bis zum Ende eher selten vorhanden. Doch der
Schluss reißt es nochmal ein bisschen raus, weshalb ich knappe 3 Buchherzen vergebe.
Infos zum Autor (Quelle: Atrium-Verlag):
Mark Billingham, 1961 in Birmingham geboren, ist einer der international erfolgreichsten englischen
Krimiautoren, seine Bücher erscheinen in über zwanzig Sprachen. Neben dem BCA-Award, dem Theakston’s Award für den besten Krimi des Jahres und Nominierungen für den Gold Dagger wurde Mark Billingham mit dem Sherlock Award für die beste Detektivfigur im britischen Kriminalroman ausgezeichnet. Mark Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Norden Londons und in Florida.
Krimiautoren, seine Bücher erscheinen in über zwanzig Sprachen. Neben dem BCA-Award, dem Theakston’s Award für den besten Krimi des Jahres und Nominierungen für den Gold Dagger wurde Mark Billingham mit dem Sherlock Award für die beste Detektivfigur im britischen Kriminalroman ausgezeichnet. Mark Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Norden Londons und in Florida.
MIr ging es genauso wie dir...richtig packen konnte mich das Buch nicht...leider!
AntwortenLöschenLG Martina
Ich bin ja irgendwie froh, dass es dir auch so ging. Die meisten anderen sind ja doch begeistert...
LöschenAber ich hatte mir auch echt ein bisschen was anderes vorgestellt, sehr schade.
lg, Steffi
Hey :)
AntwortenLöschenIch habe das Buch auch vor Kurzem beendet und muss dir zustimmen. Mich konnte es ebenfalls nicht so überzeugen. Allerdings habe ich es sogar noch einen Ticken schlechter bewertet, weil ich so gar nichts damit anfangen konnte.
Ist es okay für dich, wenn ich deine Rezension unter meiner verlinke?
GLG
Kitty ♥
Huhu,
Löschenja ich verstehe echt nicht, wieso viele das Buch so gut finden. Und ich verstehe auch, wieso es bei dir eine schlechtere Bewertung bekommen hat, also bei mir wars wirklich auch ganz knapp, dass es noch die 3 bekommen hat.
Und klar, darfst die Rezension gerne verlinken :)
lg, Steffi
Vielen Dank, dass ich dich verlinken darf. :) Das habe ich übrigens soeben getan. :)
LöschenGlG
und ein schönes Wochenende.
Kitty ♥