Titel: Durch Tod heilbar
Autor: Bernd Niklas
Seiten: 160
Verlag: Buchprojekt
Preis: broschiert 13, 90 Euro
Ersterscheinung: 16. 09. 2013
Reihe: Nein
Autor: Bernd Niklas
Seiten: 160
Verlag: Buchprojekt
Preis: broschiert 13, 90 Euro
Ersterscheinung: 16. 09. 2013
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Vorstandssitzung der OnkoPharm AG und das am 1.
Weihnachtstag! Dafür muss es einen verdammt wichtigen Grund geben! Gibt es
auch: Der OnkoPharm AG ist die Entwicklung einer völlig neuartigen
Krebs-Therapie gelungen. Sven, 35 Jahre alt, erfolgreicher Kitesurftrainer, ist
an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Die neue Therapie der OnkoPharm AG
scheint deshalb seine letzte Chance zu sein. Allerdings hat diese Therapie
einen Haken. Und das führt nicht nur Sven in ein unlösbar erscheinendes
Dilemma.
Meinung:
„Durch Tod heilbar“ ist der erste Wissenschaftsroman, den
ich bisher gelesen habe. Dementsprechend wusste ich nicht so wirklich, was
genau mich erwartet, oder inwieweit sich der Wissenschaftsroman von einem anderen
Roman unterscheidet.
Der Klappentext zeigt deutlich, dass es um das Thema Krebs
handelt und lässt vermuten, dass der Leser, den Protagonisten Sven bei seinem
Kampf gegen den Krebs begleitet und dabei noch Einblicke in die
Vorstandssitzung der Firma OnkoPharm AG bekommt. Jedoch ist dies weit gefehlt,
denn in „Durch Tod heilbar“ gibt es keinen wirklich Protagonisten. Die
Situation wird aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen erzählt. So
schildert sowohl Sven seine Eindrücke und Ängste, als er seine Diagnose
bestätigt bekommt, berichtet aber auch die
Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden über die Vorbereitungen und den Ablauf der
Sitzung, und viele der acht Vorstandsmitglieder über ihre eigene Meinung und
ihre Befürchtungen zum Überleben der Firma, aber auch dem neuen Konzept der
Krebs-Therapie gegenüber. Dabei ist Vorstandsmitglied Heidi gleichzeitig die
Geliebte von Sven und fungiert somit als Bildungsglied zwischen den Handlungssträngen.
Auf diese Weise bekommt der Leser einen deutlichen Einblick in die
verschiedenen Seiten des komplexen Themas, jedoch fehlt mir dabei ein
deutlicher Bezug zu den Charakteren. Sie können so, wie sie dargestellt werden,
alle ihre ihnen gedachten Aufgaben für das Buch erfüllen, jedoch habe ich
manchmal etwas mehr Details und Tiefe zu den Personen vermisst, weshalb ich
manche ihrer Entscheidungen nicht genau nachvollziehen, oder mich auch nur
selten mit ihnen identifizieren konnte.
Je weiter der Roman voranschreitet, desto offensichtlicher
wird, wie hoch der Preis für die neue Therapie wirklich ist und wie schwer es
ist, solch eine ethisch bedeutende Entscheidung zu treffen. Obwohl mir sonst
etwas die Beziehung gefehlt hat, wurde dieser Zwiespalt gekonnt dargestellt. Ich
konnte diese geteilten Gefühle auch selbst nachfühlen und habe lange und oft
überlegt, wie ich mich in so einer Situation wohl entscheiden würde und kann
wirklich sagen, dass eine eindeutige Antwort da gar nicht so leicht ist.
Auch Informationen zum Thema Krebs selbst werden dem Leser nahe
gebracht. Der Autor vermittelt durch vereinzelt eingeschobene Zeitungsartikel,
kompakt einige der wichtigsten Fakten zum weitverbreiteten Krankheitsbild und
verdeutlicht damit nochmal die Wichtigkeit der Thematik.
Der Schreibstil des Autors ist gut und flüssig lesbar, wirkt
nur durch die vielen Fakten und Sichtwechsel manchmal etwas kalt und gehetzt. Dennoch
passt es zum Thema Krebs und trägt dazu bei, die Brisanz der Thematik zu
verdeutlichen. Auch wenn dem Plot, meiner Meinung nach noch etwas mehr
Handlung, bzw. eine genauere Sicht auf Svens Situation und seine weitere Entwicklung gut getan
hätte, ist eine gewisse Grundspannung ständig vorhanden, die dafür sorgt, dass
man den Roman innerhalb kürzester Zeit gelesen hat und noch lange darüber
nachdenken muss.
Fazit:
„Durch Tod heilbar“ ist ein Wissenschaftsroman, der dem
Leser das angsteinflößende Thema Krebs näher bringt und dabei auch deutlich auf
die ethischen Aspekte dieser Thematik eingeht. Den Charakteren und dem Plot
hätten etwas mehr Tiefe nicht geschadet, dennoch besitzt der Roman eine durchgängige
Grundspannung, wodurch er sich schnell lesen lässt, deutlich zum Nachdenken
anregt und den Leser lange nicht mehr los lässt. Am Ende gibt’s gute 3,5 Sterne
und eine Leseempfehlung für alle, die gerne über moralisch-ethische Aspekte
nachdenken.
Vielen Dank an den Autor Bernd Niklas für das Leseexemplar.
Der Autor über sich selbst (Quelle: bernd-niklas.de):
"1959
- In Deutschland werden erstmals Radarkontrollen durchgeführt. Das
Godesberger Programm der SPD wird verabschiedet. Der Monatslohn beträgt
im Durchschnitt 398,-DM. "Die Blechtrommel" von Günther Grass erscheint.
Kein Wunder, dass meine Geburt kaum jemand zur Kenntnis genommen hat!
Zwar soll ich sofort versucht haben, mich lautstark zu Wort zu melden. Zeitzeugen berichten allerdings glaubhaft, dass mir anfänglich die Worte dazu fehlten.
Mit der Zeit hat sich dies geändert. In der Abitur-Rede der "Wilden 13" 1978 im Leopoldinum II, Detmold, fiel meine Leidenschaft für das Spiel mit Worten erstmals auf. Dann ging es jedoch Jahre lang eher um nüchterne Wissenschaft; z.B. Pharmazie-Studium und Lebensmittelchemie-Studium oder später Sanitätsoffizier der Bundeswehr bzw. Klinikreferent von ALTANA/Byk Gulden, Produkt-/Projektmanager SHL Telemedizin.
So bin ich erst spät zum "wirklichen" Schreiben gekommen. Seit 2009 verfeinere ich im Kreis Gleichgesinnter meine Technik und entwickle meinen Stil in der "Kempener Schreibwerkstatt".
Das Schreiben ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden.
Deshalb hoffe ich, dass Ihnen das Lesen meiner Werke ebensolches Vergnügen bereitet, wie ich es beim Schreiben habe!"
Kein Wunder, dass meine Geburt kaum jemand zur Kenntnis genommen hat!
Zwar soll ich sofort versucht haben, mich lautstark zu Wort zu melden. Zeitzeugen berichten allerdings glaubhaft, dass mir anfänglich die Worte dazu fehlten.
Mit der Zeit hat sich dies geändert. In der Abitur-Rede der "Wilden 13" 1978 im Leopoldinum II, Detmold, fiel meine Leidenschaft für das Spiel mit Worten erstmals auf. Dann ging es jedoch Jahre lang eher um nüchterne Wissenschaft; z.B. Pharmazie-Studium und Lebensmittelchemie-Studium oder später Sanitätsoffizier der Bundeswehr bzw. Klinikreferent von ALTANA/Byk Gulden, Produkt-/Projektmanager SHL Telemedizin.
So bin ich erst spät zum "wirklichen" Schreiben gekommen. Seit 2009 verfeinere ich im Kreis Gleichgesinnter meine Technik und entwickle meinen Stil in der "Kempener Schreibwerkstatt".
Das Schreiben ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden.
Deshalb hoffe ich, dass Ihnen das Lesen meiner Werke ebensolches Vergnügen bereitet, wie ich es beim Schreiben habe!"
Keine Lobhudelei, kein Verriss sondern eine ehrliche, offene und durchaus kritische Rückmeldung. Damit kann man als Autor nicht nur zufreiden sein, sondern auch noch für die Zukunft etwas anfangen.
AntwortenLöschenDANKE!
Es freut mich, wenn die Rezension gefällt und hilfreich ist, auch wenn sie einige kritische Anteile hat :)
LöschenLiebe Grüße,
Steffi