Sonntag, 26. Januar 2014

Rezension: Das Land der verlorenen Träume - Caragh O´Brien

 


Titel: Das Land der verlorenen Träume
  Autorin: Caragh O´Brien 
Seiten: 464
Verlag: Heyne fliegt 

Preis: 16,99 €
Ersterscheinung: 20. 02. 2012
Reihe: Teil 2 von 3







Kurzbeschreibung:
Die sechzehnjährige Gaia Stone, eine junge Hebamme, muss aus ihrer Heimat fliehen, mit nichts als den Kleidern am Leib und ihrer neugeborenen Schwester im Arm. Alles wurde ihr genommen – sind doch ihre Eltern ermordet und die Liebe ihres Lebens verhaftet worden, und die zerstörte Welt, in der sie lebt, straft unbarmherzig jede Schwäche. Als ein Fremder sie mitten im Ödland vor dem Verdursten bewahrt, scheint sie zunächst gerettet. Doch das Dorf des Fremden nimmt Gaia erst die Schwester und dann auch noch die Freiheit. Verzweifelt und entmutigt gibt sie beinahe auf. Schließlich besinnt sich Gaia jedoch darauf, dass vor allem anderen das Leben zählt – und sie stellt sich ihrem Schicksal, ihrer Verantwortung für ihre Schwester und einer neuen, zarten Liebe …

Meinung:
Ich gehöre ja zu den Menschen, die den ersten Teil der Reihe zwar ganz ok und lesenswert, aber auch nicht wirklich perfekt und hervorstechend fanden. 

Nun kommt Gaia nach Sylum. Doch auch dort gibt es Probleme und nicht alles läuft gut. So werden mit der Zeit immer weniger Mädchen geboren und die Männer sind deutlich in der Überzahl, zusätzlich kommt noch hinzu, dass keiner das Dorf verlassen kann, weil er sonst aufgrund unbekannter Umstände stirbt. Durch diese Entwicklungen sind die wenigen Frauen extrem wichtig für den Fortbestand der Gemeinschaft und haben das Sagen. Dabei muss ich zugeben, dass ich es zuerst eigentlich ganz gut fand, mal in eine Gemeinschaft zu geraten, in der die Männer nicht so viel zu sagen haben und sich redlich um die Frauen bemühen müssen. Doch mit der Zeit wird immer ersichtlicher, dass Sylum auch nicht viel anders ist, als die Enklave und hier auch eine große Unterdrückung herrscht. Zwar bedingt durch andere Voraussetzungen, aber dennoch unrecht.

Gaia verändert sich auch in diesem Teil noch weiter. Sie ist nun erwachsener, aber auch nicht mehr so tough, mutig und unabhängig. Um ihrer Schwester nahe zu sein, passt sie sich leicht den Regeln der anderen an und gibt sich selbst dabei etwas auf. Ich fand das gar nicht so schlimm, da ich denke, dass es nach den ganzen schwerwiegenden Traumata nur verständlich ist, dass Gaia nicht mehr die ist, die sie einmal vor. Vor allem auch nachdem sich Leon im Großteil des Romans komplett anders als im Vorgänger darstellt. Leon und die Liebesgeschichte waren mir zwar im ersten Teil etwas schwammig, aber zumindest mochte ich ihn. Hier bekam ich lange Zeit doch etwas Zweifel an ihm und seinem Verhalten.

Nachdem Gaia sich im ersten Teil wegen ihrer Narbe geschämt hat und kaum von einem Mann angesehen wurde, hat sich die Ausgangslage verändert. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie gleich 2 neue Verehrer bekommt und sie also zwischenzeitlich zwischen 3 Männern steht.  Und man muss ihr wirklich zu Gute halten, dass sie so ein Aufgebot an männlicher Aufmerksamkeit ja vorher nicht kannte und alle Verehrer durchaus ihre Vorteile haben. Ich hätte mich auch lange nicht entscheiden können und dafür entscheidet sie sich aber relativ schnell.

Die Handlung ist in diesem Teil zwar nicht durchgängig spannungsgeladen, aber dennoch gut aufgebaut und ohne größere Längen. Es gibt auch wieder einige Rätsel zu lösen, bei denen auch der Leser selbst zum miträtseln angeregt wird. Besonders gelungen fand ich es, dass man hier nicht nur von Gut und Böse sprechen kann. Während die Regierung in der Enklave die Bevölkerung ganz klar eigennützig unterdrückt hat, konnte ich hier die Entscheidungen und Ansichten der Matrarch zumindest manchmal nachvollziehen und keine komplett böswilligen Absichten erkennen. 

Fazit:
Eine solide Fortsetzung, die mir in der Gesamtbetrachtung ein kleines bisschen besser Gefallen hat, als der Vorgänger. Ich fand die Nebencharaktere etwas greifbarer und die Ausgangslage nicht so eindeutig Schwarz/Weiß. Dennoch ist es etwas schade, dass die Hauptthemen vom ersten Teil etwas zu kurz kamen, aber ich hoffe, dass diese dann im letzten Band zusammengeführt werden. Am Ende gibt’s 4 Buchherzen. 

Infos zur Autorin: (Quelle: Amazon)
Caragh O'Brien wuchs in Minnesota auf und studierte Literatur und Kreatives Schreiben. Nach dem Studium begann sie als Highschool-Lehrerin zu arbeiten und entdeckte nebenbei die Freude am Schreiben. »Die Stadt der verschwundenen Kinder« ist ihr erstes Jugendbuch und hat in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien viel Aufsehen erregt. Caragh O'Brien ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie und zwei Wüstenrennmäusen in Connecticut.

Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Die Stadt der verschwundenen Kinder *klick zu  meiner Rezension*
2. Das Land der verlorenen Träume

6 Kommentare:

  1. Hallo,
    ich mochte den zweiten Band genau deswegen weniger, weil die Themen aus dem ersten nicht weitergeführt wurden. Das war ja genau genommen noch eine zweite dystopische Gesellschaft - wozu? Im zweiten Band hatte ich das erste Mal wirklich das Gefühl, dass die "Reihe" mal als Einzelband geplant war und nach dem ersten daher Schluss gewesen wäre, man es dann aber ausgeweitet hat.
    Ich bin gespannt, was du dann zum dritten sagen wirst. Ich hatte ähnliche Erwartungen, dass er die beiden Teile verbinden und einen runden Abschluss bilden sollte, aber für mich hat er sie gar nicht mehr erfüllt.

    LG

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    1. Huhu,
      also ich hab den ersten Band bereits im Sommer irgendwann gelesen, deshalb war er jetzt nicht mehr soooo präsent und wahrscheinlich hat es mich deshalb nicht soo sehr gestört. Aber aufgefallen ist es mir auch und ich hatte ja schon gehofft, dass es im dritten Teil einen runden Abschluss gibt. Aber das klingt ja net so überzeugt.... Oh mei, ich verstehe echt net, wieso sooo viele letzte Teile einfach so schlecht sind und in ne völlig andere Richtung gehen. So wie jetzt auch Requiem.
      Naja ich bin gespannt wie er mir gefallen wird und hoffe das Beste...

      lg, Steffi

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  2. Ich muss ja zugeben, dass ich mich bis jetzt noch vor dem Buch drücke... Den ersten Band fand ich recht gut und will auch wissen wie es weiter geht, bloß habe ich gar keinen Lust auf diese Vierecksbeziehung^^ Mir sind ja die Dreiecke oft schon zu viel des Guten, da kann ich auf 2 neue Verehrer echt verzichten -.- Naja, irgendwann wenn man SuB eine annehmbare Größe angenommen hat, werde ich mir dieses Buch auch zulegen. Vor allem machst du mich doch hoffnungsvoll, dass sich das Buch trotz Vierecksbeziehung lohnt ;)

    Alles Liebe,
    Filo

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  3. Huhu Filo :)
    Drücken gilt aber net :D Naja, also ich muss sagen, ich hab mir diese Vierecksbeziehung schlimmer vorgestellt als es am Ende war. Und ich fand schon, dass es sich trotz allem gelohnt hat :) Also ran an den Speck^^

    lg, Steffi

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  4. Ach ja ich war auch etwas verwirrt, dass es auf einmal eine ganz andere Gesellschaft war mit völlig anderen Problemen. Aber dennoch fand ich es eigentlich gut, auch wenn es weniger Bezug zum ersten Teil hatte, der aber eh schon etwas länger zurück lag.

    Liebe Grüße, Katja :)

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    1. Ja, so gings mir dann auch. Ich denke wirklich, dass das wohl mit dem Abstand zum ersten Teil zusammenhängt.
      Bin jetzt auf jeden Fall gespannt, wie die Sache ausgeht.

      lg, Steffi

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