Dienstag, 21. Januar 2014

Rezension: Pandemonium - Lauren Oliver




 Titel: Pandemonium
 Autorin: Lauren Oliver
  Seiten:  353
Verlag:  Carlsen
Preis: geb: 17,90 €,
Ersterscheinung: Nov. 2012  
Reihe: Teil 2 von 3







Kurzbeschreibung:
Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Die glaubte, was man ihr sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe.

Meinung:
Die Kurzbeschreibung verschafft irgendwie ein falsches Bild von dem Roman. Denn während dort beschrieben wird, dass Lena die Hoffnung Alex zu finden nicht aufgibt, muss sie sich im Roman doch vergleichsweise schnell damit abfinden, dass Alex Tod ist. Sie gibt sich zwar in Tag- und Nachtträumen oft der Erinnerung an ihm hin, jedoch hat sie bald keinen Zweifel mehr daran, dass sie ihn nie wieder sehen wird. Und diese Sicherheit treibt ihren Hass auf das System und die Geheilten immer mehr an. 

Ich muss gestehen, dass mir die ersten 80 Seiten überhaupt nicht gefallen und ich sehr schlecht ins Buch gefunden habe. Das lag vor allem daran, dass die Geschichte einige Monate nach dem Beenden des letzten Teils los geht, Lena inzwischen Mitglied in der Widerstandbewegung ist und nun in New York ein Scheinleben führt. Da fehlen einfach zu viele Zwischeninformationen. Die erhält der Leser erst später, nach und nach, da die einzelnen Kapitel abwechselnd von „Damals“, nach der Flucht und in der Wildnis und von „Jetzt“, eben Lenas neuem Leben in der Widerstandsbewegung erzählen. Hierbei muss ich aber noch anmerken, dass sich der Damals-Kreis nicht komplett schließt und die Erzählung einfach mitten drin endet. Das ist etwas schade, da mich die restlichen Zusammenhänge doch auch noch interessiet hätten. 

Nachdem ich mich dann daran gewöhnt hatte, alle Informationen nur häppchenweise serviert zu bekommen und durch die Perspektivienwechsel immer wieder auf die Folter gespannt zu werden, konnte mich das Buch mit seinem Charme und vor allem der großen Spannung in seinen Bann ziehen.

„Pandemonium“ ist so anders, als ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Es ist das Gegenteil des ersten Teils, der noch voller Hoffnung und Liebe war und sich eigentlich eher ruhig und besonnen abspielte. Jetzt sind eher Hass und Verlust die dominierenden Gefühle und es ist ständig eine große, bedrückende Grundspannung vorhanden. Aber trotz allem schleichen sich mit der Zeit glaubwürdige Änderungen ein. Obwohl Lena so voller Abneigung gegenüber den Geheilten und ganz besonders den Mitgliedern der VDFA (Vereinigung für ein Delirium Freies Amerika) ist, sind die Gefühle, die sich zwischen ihr und Julian bilden, glaubhaft und authentisch. Keiner von beiden will es und trotzdem schleicht sich die Sympathie fein und doch unumstößlich ein.

So strotzt die Geschichte selbst auch von Gegensätzen. Zum einen rasant und spannend, dann aber auch wieder leise, gefühlvoll und verzweifelt. Der Schreibstil ist bildhaft, fesselnd, emotional und doch auch manchmal kalt und abgeklärt. Die Autorin trifft genau das richtige Maß an Abwechslung und Ausgewogenheit.

Wie auch bereits im ersten Teil sind die großen Wendungen alle mehr oder minder vorhersehbar. Dennoch hat mich dieses Mal zumindest die Umsetzung  teilweise überraschen können.
Das Ende ist natürlich richtig gemein und ich bin froh, dass ich gleich mit dem Abschluss der Reihe weiter machen kann. 

Fazit:
Eine Fortsetzung, die sich ganz anders entwickelt, als erwartet. Und auch wenn ich schlecht ins Buch gefunden habe, war ich danach gefangen und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Die Veränderungen sind alle äußert glaubwürdig und authentisch, wenn auch oft etwas vorhersehbar. Am Ende konnte mich „Pandemonium“ wirklich überzeugen und fesseln, weshalb ich 4 Buchherzen vergebe.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Schon als Kind hat Lauren Oliver leidenschaftlich gern Bücher gelesen und dann Fortsetzungen dazu geschrieben. Irgendwann wurden daraus ihre eigenen Geschichten. Sie hat Philosophie und Literatur studiert und kurz bei einem Verlag in New York gearbeitet. Lauren Oliver lebt in Brooklyn.

Infos zur Reihe:
2. Pandemonium
3. Requiem (erscheint am 24. Jan. 2014)

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