Dienstag, 28. Januar 2014

Rezension: Zauber der Vergangenheit - Jana Goldbach

  (Bildquelle: Carlsen.de)



Titel: Zauber der Vergangenheit
 Autorin: Jana Goldbach
    Seiten: geschätzt 282 
Verlag:  impress
Preis: ebook: 3,99 €,
Ersterscheinung: 09. 01. 2014  
Reihe: (bisher) Nein






Kurzbeschreibung:
Es kann eigentlich gar nicht mehr schlimmer kommen, als zu der kostümierten Jahrhundertfeier von Tante Batty eingeladen zu sein und einen bonbonfarbenen Albtraum von Kleid tragen zu müssen. Doch da hat sich die siebzehnjährige Violet Harrison gründlich getäuscht. Noch schlimmer ist es nämlich, von der besagten Party direkt ins 18. Jahrhundert katapultiert zu werden und aus dem Kleid nicht mehr herauszukommen. Das macht die Anwesenheit ihres süßen Kindheitsfreundes Drew auch nicht viel besser, schon gar nicht, als der junge Herzog von Colesbury auftaucht und Violets Gefühlshaushalt ordentlich durcheinanderbringt. Da bleibt einem nur eins: ganz schnell wieder in die Gegenwart zurückzugelangen. Aber wie stellt man das an?

Meinung:
Spätestens nach der „Edelsteintrilogie“ von Kerstin Gier bin ich verrückt nach Zeitreisegeschichten, jedoch sind dadurch auch die Ansprüche an eine gute Geschichte enorm hoch.

Von der Ausgangssituation her bringt „Zauber der Vergangenheit“ eigentlich alles mit, um eine vielversprechende Geschichte zu werden. Die siebzehnjährige Violet findet auf der doofen Kostümparty ihrer etwas durchgeknallten Tante  zufällig zwei Ringe, die sie durch die Zeit ins Jahr 1707 transportieren. Dort angekommen, kann sie erst gar nicht glauben, wie ihr geschieht und wundert sich nur darüber, dass die Party plötzlich noch eigenartiger verläuft. 

Die Handlung wirkt in der ersten Hälfte teilweise etwas unglaubwürdig und einzelne Elemente scheinen nicht wirklich zusammenzupassen, jedoch ist dies alles von Jana Goldbach so gewollt und dahinter steckt ein gut durchdachtes und vollkommen logisches Grundgerüst. Mit der Zeit werden immer tiefer gehende Geheimnisse gelüftet und dann ergibt plötzlich alles einen Sinn. Dabei sind diese Wendungen so unvorhergesehen, dass ich oft positiv überrascht wurde und dann unbedingt weiter lesen musste. 

Der Schreibstil ist eigentlich perfekt für ein Jugendbuch. Er ist locker und leicht zu lesen und Violet bringt mit ihren Kommentaren immer eine Spur Humor und Sarkasmus mit, so dass man auch mal Grinsen muss. Es hat mich nur etwas gestört, das auch die Sprache der anderen Charaktere nicht wirklich ins 18. Jahrhundert gepasst hat. Es wurde zwar schon etwas auf den Ausdruck geachtet und von den „Einheimischen“  ab und an mal angemerkt, dass Violett eigenartig spricht, aber dennoch war mir die Redensart etwas zu modern, um wirklich aus der damaligen Zeit zu stammen. Also ich hätte manchmal fast etwas vergessen, dass die Geschichte 1707 und nicht 2007 spielt. 

Als sich dann wieder eine Dreiecks-Liebesgeschichte abzeichnete, war ich zu Beginn etwas enttäuscht. Gehört die denn jetzt immer zur Standartausstattung einer Jugendgeschichte? Aber diese Enttäuschung hat sie bald gelegt, da sich die Autorin auch hierfür gute Grundlagen gelegt hat. Während der eine zu Beginn eher zuverlässig und bekannt wirkt, umgibt den anderen etwas Geheimnisvolles. Doch später werden die Seiten getauscht und man weiß bis kurz vorm Ende gar nicht mehr, was man von den beiden halten soll und für wen Violet sich entscheiden sollte. Dabei besitzen beide aber auch eine große Portion Charme und wissen auch damit umzugehen. 

Violet selbst ist auch eine gut erarbeitete Protagonistin. Sie ist eigentlich ziemlich taff, aber dennoch, wie man es von einer Jugendlichen erwartet, etwas tollpatschig und in Gefühlsdingen eher unerfahren. Doch ist sie von der ersten Seite an sympathisch und man kann sich gut in sie hineinversetzten.
Am Ende werden eigentlich fast alle Fragen zufriedenstellend beantwortet, womit der Roman fast in sich abgeschlossen ist. Nur ein kleineres Rätsel bleibt offen, deren Frage aber nochmal aufgegriffen wird und die Tür für einen möglichen Folgeroman offen lässt. 

Fazit:
„Zauber der Vergangenheit“ ist ein gelungenes Debüt. Die junge Autorin überzeugt mit einer gut durchdachten und wendungsreichen Geschichte, die sehr angenehm zu lesen ist und auch mal das ein oder andere Grinsen erzeugt. Die Charaktere sind gut erarbeitet und wirken gleichzeitig sympathisch und geheimnisvoll. 4 von 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung für alle, die gerne Zeitreisegeschichten lesen. 
Einen großen Dank an den Carlsen-Verlag für das Leseexemplar.

Infos zur Autorin: (Quelle: Carlsen.de)
Jana Goldbach, geb. 1986, ist ausgebildete Mediengestalterin und Kauffrau für Bürokommunikation. Wenn sie nicht gerade arbeitet oder schreibt, widmet sie sich ihrer zweiten großen Leidenschaft - dem Zeichnen. Inspiration findet sie nahezu überall, vor allem aber am Strand. Dort wo sich Wind und Wellen treffen, schlägt oft die Geburtsstunde neuer kreativer Ideen. Mit ihrem Debütroman "Zauber der Vergangenheit" geht nun auch ihr lange gehegter Traum vom ersten eigenen Roman in Erfüllung.

2 Kommentare:

  1. Von dem Buch habe ich bisher noch nichts gehört, aber es klingt wirklich gut und wandert so gleich auf meine WuLi! Danke für deine Rezension.

    Liebe Grüße, Katja :)

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    1. Ich hab das Buch auch nur durch Zufall entdeckt und war eigentlich zu Beginn eher etwas skeptisch. Aber es hat mich wirklich positiv überrascht und den Platz auf deiner WuLi verdient :)

      lg, Steffi

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