Titel: Requiem
Autorin: Lauren Oliver
Seiten: 400
Verlag: Carlsen
Preis: geb: 18,90 €,
Ersterscheinung: 24. 01. 2014
Reihe: Teil 3 von 3
Kurzbeschreibung:
Lena und Julian sind endlich zurück in der Wildnis. Hier
sind sie vorerst in Sicherheit und alles könnte gut sein. Doch etwas zwischen
den beiden hat sich verändert, und Lena spürt, dass sie eigentlich zu Alex
gehört. Aber auch Alex ist nicht mehr der, den sie immer geliebt hat, und wirkt
seltsam abweisend. Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein ruhiges
und geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner. Und
während die Rebellen alles für den entscheidenden Angriff auf Portland
vorbereiten, muss sich Lena ihrer Vergangenheit stellen.
Meinung:
Nachdem der letzte Teil ja mit so einem gemeinen Cliffhanger
geendet hat, war ich echt froh, dass ich gleich nach Pandemonium mit Requiem
weiter lesen konnte. Wie wird Lena sich entscheiden? Sieht sie ihre Mutter
wieder? Und wie geht es mit den Widerständen weiter? Diese und noch viele
andere Fragen lagen mir brennend auf der Seele.
Jedoch nimmt sich Fr. Oliver viel Zeit bis wirklich etwas passiert. Während die Stimmung gegen Ende von Pandemonium doch wieder etwas
hoffnungsvoller war, ist sie nun umgeschlagen. Wie bereits im Klappentext
steht, hat sich etwas verändert, Lena ist hin und her gerissen und auch die
Lage in der Wildnis spitzt sich immer mehr zu. Die Geheilten wollen die
Bewohner der Wildnis nun endgültig auslöschen und mehr als einmal kommen Lena
und ihre Freunde nur knapp mit dem Leben davon und müssen sich dabei auch immer
wieder von Mitstreitern verabschieden.
Diese Hoffnungslosigkeit und irgendwie auch eine Resignation ist doch
lange Zeit präsent und sorgt dafür, dass man diese Stimmung etwas übernimmt.
Gut gefallen hat mir, dass die Kapitel dieses Mal
abwechselnd aus Lenas und aus Hanas Sicht erzählt werden. Damit wird die Geschichte
nach Portland zurückgeführt und man erfährt was dort in der Zeit seit Lenas
Flucht passiert ist. Dabei ist auch sehr interessant, mal Einsicht in das Leben
und die Gedanken eines Geheilten zu bekommen. Obwohl der Eingriff bei Hana auch
nicht zu 100 % erfolgreich gewesen zu sein scheint. Doch nichts desto trotz
besteht ein großer Unterschied zwischen der lebenslustigen und quirligen Hana
vom ersten Teil und der zurückgezogenen Hana von Jetzt.
Ich muss sagen Lenas Entwicklung hat mir im Großteil des Romans
eher weniger gefallen. Während sie im Vorgänger zwar lange Zeit voller Hass
war, hatte sie dennoch immer einen Grund dazu und glaubhaft Gefühle entwickelt.
Nun ist sie die meiste Zeit unentschlossen und als es so aussieht, als würde
sich Alex nicht mehr für sie interessieren, wird sie extrem eifersüchtig. Und
das, obwohl sie ja noch Julian hat und ihn auch nicht aufgibt. Und diese Eifersucht
empfand ich eher als nervig und etwas kindisch.
Die Handlung ist, bis auf die letzten 80 Seiten, eher etwas
von dieser allgemeinen Hoffnungslosigkeit und von Lenas Eifersucht und ihrem
Zwiespalt geprägt. Da ist es gut, dass die Kapitel aus Hanas Sicht etwas Abwechslung
und ganz interessante Nebenstränge hinein bringen. Auf den letzten Seiten wird es dann wirklich
spannend und die Handlung überschlägt sich fast. Spätestens dann denkt man,
dass es endlich Antworten gibt.
Doch, das ist leider weit gefehlt. Das Buch hört nach dem großen Angriff einfach
so auf. Teilweise kann man die Antworten (mit viel gutem Willen) noch als
angedeutet betrachten, aber fast nichts
wird wirklich aufgelöst und beantwortet. Von weiteren Hintergrundinformationen
z. B. zur Heilung ganz zu schweigen. Ich will gar nicht näher ins Detail gehen,
weil ich sonst womöglich zu viel verraten würde, aber wirklich, so ein extrem
offenes Ende ist für einen Reihenabschluss nicht schön.
Es hinterlässt so ein extrem enttäuschtes und teilweise auch ärgerliches Gefühl,
dass ich einfach noch ein ganzes Buchherz abziehen muss.
Fazit:
Ein Abschluss, der sich zwar lange Zeit lässt und etwas
stark von Hoffnungslosigkeit und Lenas Zwiespalt und Eifersucht geprägt ist,
aber dennoch immer wieder zum weiterlesen verführt und Spannung aufbaut. Die
Handlung wird wieder nach Portland geführt und man erfährt wie es nach Lenas
Flucht weiter ging. Nur das Ende ist kein Ende, zumindest nicht für einen
Reihenabschluss. Die Geschichte hört ohne Antworten einfach auf und der Leser
wird im Dunkeln mit vielen Fragezeichen zurückgelassen. Bevor das Ende kam,
stand das Buch die ganze Zeit auf soliden 3,5 Buchherzen, aber durch diese
große Enttäuschung reicht es am Ende nur für gewertete 2 Buchherzen.
Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Schon als Kind hat Lauren Oliver leidenschaftlich gern Bücher gelesen
und dann Fortsetzungen dazu geschrieben. Irgendwann wurden daraus ihre
eigenen Geschichten. Sie hat Philosophie und Literatur studiert und kurz
bei einem Verlag in New York gearbeitet. Lauren Oliver lebt in
Brooklyn.
Infos zur Reihe:
1. Delirium *klick zu meiner Rezension*
2. Pandemonium *klick zu meiner Rezension*
3. Requiem
ergänzende Kurzgeschichten:
- Hana (ebook)
- Raven (ebook)
- Anabell (ebook)
- Alex (im Hardcover von Requiem enthalten)
Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich hatte mich so auf Band 3 gefreut und wurde so bitter enttäuscht. Ich war nach dem Ende richtig angesäuert :(
AntwortenLöschenIch finds ja beruhigend, dass es dir auch so geht. Es ist echt blöd. Ich war am Ende auch richtig fassungslos und sauer. Sowas geht für einen Reihenabschluss echt gar net :(
LöschenOh, das klingt ja wirklich enttäuschend. Ich habe heute erst eine schlechte VideoRezi zu Delirium gelesen und ich denke, demnächst wird die Reihe nicht gelesen werden xD
AntwortenLöschenLG, Sandrina
Ja, nach dem die Reihe nun so offen geendet hat, kann ich sie gar nicht mehr wirklich empfehlenen. Auch wenn ich die anderen beiden Teile echt nicht schlecht fand, bringt es ja nichts, wenn man am Ende einfach keine Antworten bekommt....
Löschenlg, Steffi
Ich war genau so sauer, als ich das Buch beendet hatte. Fand es eigentlich soooo toll. Mit Abstand das beste der Reihe, aber dann kam das Ende und ich dachte "Wtf?!" Das Ende hat mir echt das ganze Buch versaut, weshalb ich auch schlechter bewertet habe, aber ich war mit meinen 3,5/5 noch nett, weil ich ansonsten das Buch wirklich genossen habe. :(
AntwortenLöschenGLG
Kitty
Naja, da ichs auch sonst eher etwas kritisch und nicht ganz so toll fand (z.b. da mir Lena einfach zu eifersüchtig war) wurdens bei mir am Ende dann eben nur 2 Sterne. Aber versaut wurde das Buch und irgendwie dadurch auch die ganze Reihe schon etwas... Echt schade, dass es so schwer zu sein scheint, eine Reihe zu einem guten und zufriedenstellenden Abschluss zu bringen :(
Löschenlg Steffi