Titel: Bluthatz
Autor: Richard Hagen
Seiten: 416
Verlag: blanvalet
Preis: 9, 99 €
Ersterscheinung: 17. 03. 14
Reihe: Teil 2 von ?
Kurzbeschreibung:
Er hatte viele Feinde – doch welcher wurde sein Mörder?
Ein brutaler Mord führt Staatsanwältin Inga Jäger und
Kripohauptkommissar Kai Gebert in das hessische Eltville. Nicht nur die Frau,
die Exfrau und die Geliebte des Opfers sind tatverdächtig. Auch beruflich hat
sich der hochgestellte Beamte viele Feinde gemacht. Doch als der Bürgermeister
von Eltville die Ermittlungen immer stärker behindert, erkennen »die Jägerin«
und Kai Gebert, dass sie auf einen Sumpf aus Korruption gestoßen sind – und um
ihre Taten zu vertuschen, schrecken die Hintermänner auch nicht vor dem Mord an
einer Staatsanwältin zurück!
Meinung:
Dass es sich hierbei bereits um den zweiten Fall des Ermittlerduos
handelt, hatte ich ehrlich gesagt, etwas zu spät gelesen. Aber bei Krimis und
Thrillern ist das ja auch oft nicht so das große Problem, wenn man erst mitten
in der Reihe einsteigt. Und genauso ist es auch bei „Bluthatz“. Durch einige
eingestreute Hinweise aus dem ersten Band, hatte ich nie Probleme irgendwelchen
Zusammenhängen zu folgen. Ganz im Gegenteil, hat es mir eher Spaß gemacht, mir
vorzustellen, was genau bereits passiert ist und wie sich die einzelnen
zwischenmenschlichen Beziehungen noch entwickeln könnten.
Die Handlung selbst weiß bereits ab dem Prolog vollkommen zu
fesseln und so entwickelt sich der Roman schnell zu einem vielschichtigen und
logisch aufgebauten Krimi. Es gibt abschreckende Morde, viel zu viele
Verdächtige und etliche menschliche und bürokratische Abgründe, mit denen sich die Ermittler
auseinandersetzten müssen. Immer wenn gerade die Gefahr besteht, dass das
Spannungslevel etwas sinken könnte, passiert etwas Neues. Und dabei ergeben
sich stetig spannende Verstrickungen und Wendungen, die nicht nur den Leser auf
die ein oder andere falsche Fährte locken.
Zusätzlich steht der Autor seinen Protagonisten auch kurze,
aber bedeutungsvolle Szenen aus dem privaten Bereich zu. Das an sich ist
noch nichts bemerkenswertes, jedoch schafft
er es immer wieder diese Szenen genau richtig zu platzieren und auch von der
Länge her gut abzustimmen, so dass sie sich perfekt in die spannende Geschichte
einfügen. Dadurch erfährt man sehr viel über Ermittler und lernt sie kennen und
schätzen.
So konnten mich die Charaktere bald für sich einnehmen.
Staatsanwältin Inga Jäger ist Witwe und alleinerziehende Mutter, die sich den
Lebensunterhalt für sich und ihre Tochter wirklich verdienen muss. Dabei ist
sie eine taffe Frau, die allen Widrigkeiten trotz und sich auch selbst die
Hände schmutzig macht.
Kai Gebert ist ein herzensguter Mann, der gut mit Menschen
und vor allem Kindern kann und sofort sympathisch ist. Zusammen bilden die
beiden ein richtig dynamisches Duo, die sich gegenseitig perfekt ergänzen.
Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm zu lesen und
gleichzeitig enorm packend. Die einzelnen Kapitel, mitsamt stetiger Wechsel der
Handlungsorte, sind deutlich gekennzeichnet, so dass der Leser auch immer weiß,
wo sich die Ermittler gerade befinden und welche Absichten sie verfolgen.
Trotz allen Lobes gab es ein paar Kleinigkeiten, die mich
zwar nicht wirklich gestört haben, die mir aber aufgefallen sind. So fand ich es
z. B. etwas eigenartig, dass bei der Assistentin des Kommissars immer von „Die,
bzw. der Otto“ gesprochen wurde. Jedoch wird das gegen Ende des Romans von den
Protagonisten selbst thematisiert, weshalb es dann für mich in Ordnung ging.
Das Ende und die große Auflösung fand ich eigentlich sehr
zufriedenstellend, jedoch war die Lösung für mich dann nicht ganz so
unvorhersehbar, wie für die Ermittler. Ich habe die richtigen Schlüsse schon
ein bisschen früher gezogen, wobei das der Spannung wirklich keinen Abbruch
getan hat.
Fazit:
„Bluthatz“ in ein Krimi, der bis auf einige unbedeutende
Kleinigkeiten wirklich perfekt ist und mich begeistern konnte. Spannungsgeladen, logisch, und trotz allem
auch menschlich. Von mir gibt’s eindeutig die volle Punktzahl und eine
unbedingte Leseempfehlung.
Infos zum Autor (Quelle: Amazon):
RICHARD HAGEN ist das Pseudonym des Schriftstellers und Drehbuchautors IVO PALA, das er für Kriminalromane verwendet.
Infos zur Reihe:
2. Bluthatz
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