Titel: Schicksal Schottland
Autorin: Alicia Jordan
Seiten: 300
Verlag: Edition Oberkassel
Preis: TB: 11,99 €
Ersterscheinung: 14. 08. 2014
Reihe: Nein
Verlag: Edition Oberkassel
Preis: TB: 11,99 €
Ersterscheinung: 14. 08. 2014
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung:
Während ihres ersten Schottland-Aufenthaltes mit der Schule
macht Anne-Rose die Bekanntschaft von zwei jungen Männern: Owen und Malcolm
leisten Erste Hilfe, als ihre Lehrerin bei einer Wanderung in den Highlands
verunglückt. Mehrmals kreuzen sich die Wege der jungen Schülerin und der beiden
Cousins. Als Rose später für ein Semester nach Edinburgh zurückkehrt,
vertauscht sie am Flughafen ihren Koffer mit Malcolms. Purer Zufall oder steckt
noch etwas anderes dahinter? Sie nimmt erneut Kontakt zu Owen auf, doch der
spricht die ganze Zeit von Schicksal. Daran mögen weder Rose noch Malcolm
glauben. Dabei scheint eine alte Prophezeiung ausgerechnet sie beide
miteinander verknüpfen zu wollen. Malcom als junger Clan-Chief kann Deutsche
nicht leiden, und Rose mag ihn auch nicht. So kommt für die zwei eine engere
Beziehung nicht in Frage; zum Teufel mit der Prophezeiung! Rose tappt lange im
Dunkeln und weiß weder von der Prophezeiung noch von den Bedingungen, die daran
geknüpft sind. Sie fällt aus allen Wolken, als die Wahrheit über ihre Freunde
und Feinde nach und nach ans Licht kommt und sie sich gefangen sieht in einem
Netz aus Lügen, Familienintrigen und Machenschaften des britischen Geheimdienstes.
Doch sie muss eine Entscheidung über ihre eigene Zukunft und die des Clans
treffen …
Meinung:
Nach dem Klappentext zu urteilen, dachte ich ja, dass es
sich einfach um eine normale Liebesgeschichte handelt. Doch das kann man so
nicht sagen. Es geht um viel mehr, z. B. um politische Interessen, die ich
nicht immer so wirklich nachvollziehen konnte und die sogar den Geheimdienst
auf den Plan rufen. Aber auch um Schottland selbst und die Gegensätze dieses Landes.
Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte eine große Rolle, aber nicht so wie
ich es erwartet hatte. Die beiden streiten sich ständig und einige Wendungen
haben doch immer mal wieder für kleinere Überraschungen gesorgt.
Die Protagonisten sind beide Sturköpfe, nicht immer einfach
zu verstehen und handeln auch nicht immer wirklich nachvollziehbar.
Schlussendlich konnten sie mein Herz aber im Verlauf ihrer Geschichte doch
erweichen. Sie haben beide viel mitgemacht und sind deshalb ziemlich zynisch
und ziehen sich bei Problemen gern zurück oder schlagen mit Worten um sich um
andere zu verscheuchen. Doch die Gründe hierfür hätte man noch genauer
ausführen und mehr verdeutlichen können, das hätte alles noch authentischer
gemacht. So kann man zwar durchaus die Komplexität ihrer Persönlichkeiten
erahnen, muss sich dafür aber schon auf sie einlassen und ein bisschen Spürsinn
mitbringen.
In der Gesamtbetrachtung konnte mich der Roman eigentlich
ganz gut unterhalten. Die vielen Streitereien waren zwar nicht alle humorvoll,
aber bei manchen konnte ich durchaus Schmunzeln und über so viel Sturheit nur
den Kopf schütteln. Es ist nur irgendwie schade, dass fast alle angefangen
Handlungsstränge und Geheimnisse nicht zu Ende gebracht und nicht wirklich ausgesprochen werden. Das
ist ein auffälliges Muster, welches sich durch den ganzen Roman zieht. Zuerst dachte
ich noch, dass sich alles mit der Zeit aufklären wird, aber dem war nicht
wirklich so, weil vieles einfach nur mal kurz mit angedeuteten Erklärungsbrocken abgeschlossen oder dann gar
nicht mehr erwähnt wird. Zusätzlich gibt es auf den letzten 40 Seiten noch
einen abrupten Zeitsprung zurück in die Gegenwart des ersten Kapitels.
Einerseits ist diese Wendung unvorhergesehen und bringt nochmal ein bisschen
Spannung mit, aber dafür bleiben auch hier viel zu viele Fragen und
Hintergründe ein bisschen auf der Strecke. Denn auch danach gibt es keine
genauen Erklärungen und man muss sich anhand der wenigen Hinweise selbst
zusammenreimen was damals noch genau passiert ist.
Zum Schreibstil muss ich sagen, dass sich zu Beginn alles
ein bisschen oberflächlich liest. Ich habe doch eine Zeit gebraucht um wirklich
ins Buch zu finden. Auch danach ist es literarisch bestimmt kein Meisterwerk,
aber es lässt sich ziemlich schnell lesen, erzeugt zumindest manchmal einen
Hauch von geheimnisvoller Atmosphäre und die Beschreibungen der schottischen
Landschaft sind ganz gut gelungen.
Fazit:
„Schicksal Schottland“ bietet auf den ersten Blick mehr als
ich erwartet habe, kann durchaus kurzweilig unterhalten und lässt sich schnell
lesen. Doch leider sind die meisten Ideen doch etwas unausgereift und werden
selten zu einem stimmigen Ende gebracht. Vieles verläuft im Sand oder wird mit
zu geringen Erklärungsfetzen abgehandelt um vollkommen zufriedenzustellen. Auch
bei den Charakteren muss man schon genau hinsehen um die komplexen
Persönlichkeiten zu erahnen, die in den Protagonisten stecken. Das ist etwas
schade, da das Potential durchaus vorhanden gewesen wäre. Am Ende gibt’s solide
3 Buchherzen.
Vielen Dank an die Edition Oberkassen für die Bereitstelllung des Leseexemplars.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Alicia Jordan, geboren 1994, wuchs am Niederrhein auf und schrieb schon
als Kind Geschichten. In der Oberstufe wählte sie dann Deutsch und
Geschichte als Leistungskurse und machte im Juli 2013 ihr Abitur.
Schicksal Schottland ist ihr erster veröffentlichter Roman.
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