Dienstag, 5. Dezember 2017

*Rezension* Das Auge von Licentia - Deana Zinßmeister


Titel: Das Auge von Licentia
Autor: Deana Zinßmeister
ISBN: 978-3401603506
Seiten: 320
Verlag: Arena
Ersterscheinung: 8. September 2017
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Preis: 15,00 €  gebunden






Kurzbeschreibung
Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht - jeden Tag, schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …

Meinung
Das tolle Cover ist ja einfach nur ein Blickfänger und auch die Kurzbeschreibung klang nach einer spannenden Geschichte, weshalb ich mich sehr auf „Das Auge von Licentia“ gefreut habe.

Und die Grundidee finde ich auch nach wie vor extrem gut, nur leider hatte ich mir von der Umsetzung ein bisschen mehr erhofft, vor allem da sich gezeigt hat, dass der Klappentext doch schon recht viel von der Handlung verrät.

Aber fangen wir erstmal mit den positiven Seiten an. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und ich konnte mich gut in die sympathischen Charaktere einfühlen. Die Liebesgeschichte ist genau richtig dosiert und nachvollziehbar und der Roman ist durch die angenehm kurzen Kapitel und den jugendlich-leichten Schreibstil sehr gut und schnell lesbar. Dabei merkt man schon, dass die Zielgruppe eher jüngere Jugendliche sind und die Geschichte für ältere Jugendliche oder Erwachsene nicht so ausgelegt ist, aber das ist ja auch völlig ok so.

Das Problem war eher, dass die Handlung viele Baustellen aufweist. Zum einen plätschert die Handlung oft nur so vor sich hin und verläuft an manchen Stellen doch recht ereignislos. Spannung war zwischenzeitlich zwar schon immer mal erkennbar, aber nur in kurzen Etappen. Dazwischen haben sich leider doch immer mal wieder deutliche Längen eingeschlichen.

Zum anderen hab ich leider doch einige Logikfehler entdecken müssen, das fand ich doch recht schade. Außerdem sind einige der vielen Handlungsstränge einfach irgendwie im Sand verlaufen und haben sich nicht mit dem Rest verbunden. Auch das ist ein Manko, das nicht sein müsste. 

Das Setting wird ganz ok beschrieben, aber auch hier wäre noch Luft nach oben gewesen um das Kopfkino des Lesers noch mehr zu beflügeln. Denn, eigentlich ist die Mischung aus Mittelalter und moderner Technik schon echt spannend und hätte viel mehr Potential gehabt.

Das Ende ist ok, aber ich hatte mir doch etwas mehr davon erwartet. Der große Knall bleibt irgendwie aus und zusätzlich bleiben für einen Einzelband (?) zu viele Fragen offen.

Und dann hatte ich noch ein kleines Problem mit den Seitenzahlen. Diese sind nämlich nicht am unteren Rand, sondern in der Mitte der Seitenränder vermerkt und das fand ich persönlich etwas störend. Das ist natürlich kein Kritikpunkt der sich auf die Bewertung auswirkt, passt aber für mich ein bisschen zum nicht ganz runden Gesamteindruck.

Fazit
„Das Auge von Licentia“ besticht mit einem faszinierendem Cover und einer spannenden Grundidee. Dabei sind die Charaktere sehr sympathisch beschrieben und durch den jugendlich-leichten Schreibstil lässt sich die Geschichte schnell lesen, aber vor allem in der Handlung gibt es einige Schwächen. Zu wenig Spannung, einige Logikfehler und zu viele offene Fragen haben mir den Lesespaß etwas genommen. Insgesamt finde ich die Geschichte für jüngere Jugendliche ok, weshalb ich knappe 3 Buchherzen vergebe. 
Vielen Dank an den Arena Verlag für die Breitstellung dieses Exemplares.


Infos zur Autorin: (Quelle Amazon)
Ich schreibe historische Romane, die zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert spielen. In meinen Geschichten erzähle ich hauptsächlich vom einfachen Volk, von dem nur wenig bekannt ist und das in Romanen fast keine Beachtung findet. Leider gibt es über diese Menschen kaum Recherchematerial. Doch dank der engen Zusammenarbeit mit führenden Historikern wie z.B. Professor Dr.phil.habil. Johannes Dillinger/Oxford und anerkannten Fachleuten, kann ich ihnen Leben einhauchen und dieses so genau wie möglich darstellen. In meinen Romanen lasse ich außergewöhnliche historische Figuren wie z.B. Wolfsbanner, Magier, Kinderhexe oder Wechselbalg auferstehen, von denen die Leser oft noch nie etwas gehört haben. Auch spielt in meinen Geschichten immer wieder der damalige Aberglaube, den wir mit unserem heutigen Wissen kaum nachvollziehen können, eine bedeutende Rolle.
Das ,Graben' in der Vergangenheit ist das Spannende an meinem Beruf, da man nie weiß, was man an die Oberfläche befördert. Diese geschichtlichen Fakten/Ereignisse mit meiner Fantasie zu verweben ist immer wieder eine Herausforderung.


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