Titel: Nordhörn: Ein Nordsee-Krimi
Autor: Jürgen Rath
Seiten: 267
Verlag: Sutton
Preis: 12,00 €
Preis: 12,00 €
Ersterscheinung: 1. 05. 2012
Inhalt:
Im Jahr 1959 wird der Archivar Steffen Stephan auf die
Nordseeinsel Nordhörn versetzt, um die unbeliebte Arbeit eines Kollegen
weiterzuführen. Die Insulaner verhalten sich sehr feindselig und wollen keine
"schnüffelnden" Fremden auf der Insel. Steffen
erfährt, dass sein Vorgänger Ludwig unter sehr mysteriösen Umständen verstarb. Es
ereignen sich seltsame Dinge und immer öfters fühlt sich Steffen verfolgt und
bedroht. Als er dann auch noch auf
merkwürdige Ungereimtheiten in den Dokumenten stößt, befindet er sich in
größter Gefahr. Doch durch den plötzlichen Wintereinbruch wird die Insel vom
Festland abgeschnitten. Steffen müsste fliehen, doch wohin?
Meinung:
Einige Dinge sind mir an „Nordhörn: Ein Nordsee-Krimi“
durchaus sehr positiv aufgefallen. Zum einen schafft es der Autor die düstere
Atmosphäre auf der Insel gekonnt zu beschreiben. Dementsprechen wirkt die Feindseligkeit,
die Steffen entgegen schlägt, fast greifbar. Außerdem bringen die, aus
heutiger Sicht amüsanten Einstellungen des korrekten Archivars im Jahre 1959
den Leser ab und an zum Schmunzeln. So hat er ein schlechtes Gewissen wenn er
einen Bogen Dienstpapier für private Zwecke missbraucht oder bekommt erotische Vorstellungen, als er an das
Strumpfband einer Kollegin denkt. Auch die Skizze der Insel, sowie das Glossar
mit den wichtigsten Seebegriffen fand ich ganz praktisch und hilfreich.
Jedoch verspricht der Klappentext eine rasante und spannende
Handlung, die der Roman selber leider nicht erfüllen konnte. Der Krimi ist
ruhig, was generell gesehen für mich erstmal keinen Kritikpunkt darstellen
muss, doch leider ist er viel zu ruhig, so dass die Geschichte trotz der
ständigen Gefahr von Steffens Leben sehr oft einfach langweilig wirkt…
Es gibt im Buch noch einen 2. Handlungsstrang, der im Jahr
1938 spielt. Dieser diente wohl einem zusätzlichen Spannungsaufbau, der bei mir
aber leider nicht ankam. Der Autor und ehemalige Seemann verwendet hierbei
viele Fachbegriffe und ich wusste lange nicht was es mit dieser 2. Handlung auf
sich hat. Das klärt sich zwar gegen Ende des Romans auf, jedoch hätte ich dafür
nicht diese ausführliche Nebenstory benötigt.
Die Charaktere sind größtenteils glaubhaft, haben aber durch
ihre besondere Art alle einen geheimnisvollen Touch und erscheinen manchmal
etwas merkwürdig. Die Insulaner wirken dabei alle fast etwas unheimlich, denn
jeder hasst jeden und kommt trotzdem irgendwie mit ihm aus. Protagonist Steffen
ist ein freundlicher und diensteifriger junger Mann, der mir aber nur bedingt
sympathisch war. Der Leser bekommt aber im Laufe des Romans einen guten
Einblick in seinen Charakter. Ich konnte
zwar seine Handlungen nicht immer nachvollziehen, aber zumindest grundsätzlich
verstehen.
Der Schreibstil selbst ist eigentlich relativ flüssig und
das Buch lässt sich schnell lesen. So sind auch die detaillierten Landschaftsbeschreibungen
recht ansprechend, doch leider gelingt es dem Autor kaum, eine für mich greifbare Spannung aufzubauen.
Es plätschert alles vor sich hin, ohne dass irgendeine Form von Nervenkitzel
oder gespannter Erwartung bei mir aufkam.
Fazit:
Ein solide erarbeiteter Krimi, der durchaus seine positiven
Seiten hat, aber die Erwartungen vom Klappentext leider nicht im Geringsten
erfüllen kann, da er ohne große Spannung einfach vor sich hin plätschert. Für 3
Buchherzen reicht es nicht ganz, und da wir keine 2,5 vergeben, ergibt das eine
Endwertung von (guten) 2 Buchherzen.
Mein herzlichen Dank für das Leseexemplar geht an den Sutton-Verlag!
Schöne Rezi :) Dankeschön!
AntwortenLöschenIch bin gerade auf euren Blog gestoßen und habe ein bisschen bei euch gestöbert und mich dazu entschlossen, ihn ab sofort regelmäßig zu Lesen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch meinen Blog besuchen würdet und auch über Verbesserungsvorschläge.
Hier geht’s zu meinem Blog:
http://rozasleselieblinge.blogspot.com/
Liebe Grüße
Chrisy
Huhu Chrisy, danke für das Kompliment :) Es freut mich, dass dir unser Blog gefällt und regemäßige Leser sind uns immer Willkommen :)
LöschenNatürlich schauen wir die nächsten Tage gern mal bei dir vorbei.
lg, Steffi