Titel: Jasmyn
Autorin: Alex Bell
Seiten: 399
Verlag: rowohlt Polaris
Preis: 12, 90 Euro
Ersterscheinung: 01. 02. 2011
Reihe: Nein
Autorin: Alex Bell
Seiten: 399
Verlag: rowohlt Polaris
Preis: 12, 90 Euro
Ersterscheinung: 01. 02. 2011
Reihe: Nein
Inhalt:
Mit dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns Liam bricht für die
junge Geigenlehrerin Jasmyn eine Welt zusammen. Als die Trauer sie zu
überwältigen droht, geschehen plötzlich unheimliche Dinge. Bei der Beerdigung
fallen fünf schwarze, tote Schwäne auf Liams Grab, seine Eltern wollen nichts
mehr mit ihr zu tun haben, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt und hat immer
öfter erschreckende Erscheinungen, von denen sie nicht weiß, ob sie real sind,
oder sie einfach langsam, aber sicher verrückt wird. Um Antworten zu erhalten,
wendet sie sich schließlich an Liams Bruder Ben, mit dem Liam nach einem Streit
schon länger keinen Kontakt mehr hatte. Gemeinsam tauchen sie in eine Welt aus
Magie und alten Legenden ein und stoßen dabei auf Geheimnisse, die Jasmyn nie
für möglich gehalten hätte.
Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich von diesem Buch vorher noch nie
etwas gehört habe und der Kauf eher ein Zufall war. Jedoch ein sehr
glücklicher, denn der Roman hat mich ziemlich sprachlos zurückgelassen.
Denn „Jasmyn“ von Alex Bell ist ein ungewöhnlicher Roman,
was sich schon im ersten Satz wiederspiegelt. Denn darin heißt es „Ein Buch wie
dieses haben sie noch nie gelesen“. Eine ziemlich selbstbewusste Aussage, die
mich zu Beginn eher skeptisch gemacht hat. Aber „Jasmyn“ bietet wirklich eine
neue und atemberaubende Geschichte. Die Autorin verknüpft eher unbekanntere
altdeutsche Sagen- und Märchenmotive von Bayrischen Märchenkönig Ludwig II zu
einer spannenden, aber auch emotionalen Fantasygeschichte.
Schon ab der ersten Seite befindet man sich mitten in der
Geschichte. Liam ist bereits verstorben und bei Jasmyn steht die große Trauer
im Vordergrund. Sie kann es noch gar nicht richtig begreifen, dass ihr
geliebter Liam nun nicht mehr bei ihr ist. Dabei erhält der Leser durch kurze,
aber doch eindrucksvolle Erinnerungen einen guten Einblick und lernt die beiden
etwas besser kennen. Doch dabei wirkt die Trauer stets unglaublich realistisch,
was dem Roman eine gewisse Schwere verleiht.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mysteriöser wird
es. Und viele der unheimlichen Erscheinungen sind überraschend dunkel, wodurch
es auch teilweise leicht gruselig wird. Es werden immer neue brennende Fragen
in den Raum geworfen, und man möchte unbedingt wissen, was da vor sich geht und
wie alles zusammenhängt. Dabei bieten sich für den Leser viele Möglichkeiten
sich Vorschläge für die Hintergründe zu überlegen, aber die Autorin überrascht
dabei immer wieder mit solch unvorhergesehen Wendungen, dass ich in den
seltensten Fällen mit meinen Vermutungen richtig lag. Und auch wenn am Ende
manch kleinere Fragen doch unbeantwortet bleiben, ist die Geschichte um Liebe,
Mystik, Gier und Hass in sich stimmig und einleuchtend und konnte mich bis zur
letzten Seite fesseln.
Jasmyn ist eine ungewöhnliche Protagonistin, was nicht nur
darin begründet liegt, dass sie eine Albino-Frau ist und deshalb vermehrt unter
Komplexen leidet. Aber dennoch ist sie stark und steht zu ihrer Meinung. Man spürt auch, wie sehr sie ihren Mann
geliebt hat und deshalb ist es auch verständlich, dass sie ihn immer
verteidigt.
Aber die wirkliche Sensation ist Ben, aus dem man den
kompletten Roman über nicht schlau wird. Er ist einerseits sehr distanziert,
kalt und teilweise mit seiner arroganten Art sogar richtig verletzend, aber
andererseits kann er selten auch freundlich sein. Er gibt immer nur kleine
Teile des Ganzen Preis und man wird einfach nicht schlau aus ihm.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu
lesen. Doch erst zusammen mit der unglaublich spannenden und fesselnden
Handlung ergibt das einen Roman, den man nur schwer aus der Hand legen kann.
Fazit:
Mit „Jasmyn“ erschafft die junge Autorin einen unglaublich
fesselnden Fantasyroman mit einer unverbrauchten Geschichte rund um alte
deutsche Sagengeschichten. Durch die stimmige Mischung aus Tragik, Mystik und Realität,
sowie vielen unvorhergesehen Wendungen ist diese Geschichte ein echtes
Highlight und bekommt wohlverdiente 5
von 5 Buchherzen. Es ist in meinen Augen ein unbedingtes Lese-Muss!
Infos zur Autorin (Quelle: rowohlt):
Alex Bell, geboren 1986, träumte schon als Kind davon, Schriftstellerin
zu werden. Um einen Plan B in der Tasche zu haben, studierte sie aber
erst einmal Jura. Nebenbei schrieb sie an ihrem ersten Roman. Heute lebt
sie als freie Schriftstellerin zusammen mit fünf Katzen, zwei
Schildkröten und einem Hund in Hampshire.
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