Samstag, 11. Mai 2013

Rezension: Pink Clover Club - Richard R. Roesch




Titel: Pink Clover Club
Autor: Richard R. Roesch
Seiten: 215
Verlag: Sutton
Preis: 9, 95 Euro 
Ersterscheinung: 01. 04. 2013
Reihe: Teil 2 von ?




 
Inhalt:
Privatdetektiv Pawel Höchst kam durch die Entlarvung eines Frauenmörders zu viel Ansehen, jedoch bleiben die Aufträge trotzdem aus. Als die Rostocker Kripo ihn als Berater in einem Mordfall engagieren will, zögert er keine Sekunde und nimmt den Fall an. Eine Dame aus hohen Schweriner Kreisen ist in einem Rostocker Nobelhotel ermordet aufgefunden worden. Da die genaue Präsenz dieses Falles noch nicht offensichtlich ist, soll Pawel erst einmal diskret im Hintergrund ermitteln und mögliche Tatmotive finden. Zum Glück steht ihm sein Freund Polizeianwärter Kevin mit Rat und Tat zur Seite und gemeinsam kommen sie dem Rätsel auf die Spur.

Meinung:
Bei „Pink Clover Club" handelt es sich nach „French 75“ um den zweiten Fall von Privatermittler Pawel Höchst, einem Ex-Seemann mit nordrussischen Wurzeln, der aber getrost unabhängig vom Vorgänger gelesen werden kann.

Das Setting dieses Regionalkrimis klingt zu Beginn eigentlich gar nicht so schlecht. Eine Ermordete aus hoher Gesellschaft, die einflussreiche Kontakte zu haben scheint, weshalb sich vermuten lässt, dass viele Geheimnisse dahinter stecken. Jedoch hat es sich der Autor hier etwas zu einfach gemacht. Denn die Handlung baut kaum Spannung auf, die Ermittlungsmethoden von Pawel sind eher unkonventionell und wirken dabei zumeist unbedacht und ohne die Hilfe des Polizeianwärters Kevin würde er wohl sehr lange im Dunkeln tappen. Doch auch bei ihm basiert die Aufdeckung der Motive und des Mörders  für meinen Geschmack zu stark auf Glück und Vermutungen. Auch das Finale hat einen leicht schalen Nachgeschmack, weil alles dann viel zu schnell abgehandelt wird, noch einige Fragen offen bleiben und die letzten Seiten irgendwie nur den Zweck haben, das Fundament für einen möglichen Nachfolger zu legen.

Ebenso kann die Figur von Pawel Höchst selbst nur wenig Sympathie in mir wecken. Durch seine Seemanns-Karriere wirkt er ziemlich rau, durch seine russischen Wurzeln ist der dem Alkohol sehr angetan. Und das ständig, sogar während des Autofahrens und übertreibt es dabei so, dass der sogar wichtige Ergebnisse seine Ermittlungen vergisst. Es nimmt ihn ziemlich mit, dass seine Frau ihn betrogen hat, doch dass er auch oft Angebote bestimmter Damen in Anspruch genommen hat und gerne jungen Frauen hinterherschaut, empfindet er nicht so als Problem.
Die Figur des Homosexuellen Kevin ist mir hingegen ziemlich sympathisch. Ich denke, dass er einen guten Polizisten abgeben würde.
Am besten hat mir aber der Hund gefallen. Die Figur konnte mich zumindest kurzzeitig etwas überraschen und ich fand es gelungen, wie er immer so plötzlich aufgetaucht ist und dann nicht mehr los zu bringen war. 

Der Stil des Autors ist dabei eigentlich recht angenehm zu lesen, auch wenn manche Sätze etwas sehr verschachtelt sind. Auch war ich ziemlich schnell in der Geschichte drin, jedoch kommt es vermehrt zu Wiederholungen.

Positiv fallen auf jeden Fall die Beschreibungen der einzelnen Handlungsorte ins Gewicht. Ebenso die Tatsache, dass man einen Einblick in das Privatleben der einzelnen Protagonisten erhält, gefällt mir eigentlich generell ganz gut, auch wenn man auch hier über die Umsetzung diskutieren könnte. 

Fazit:
Hohe Erwartungen kann „Pink Clover Club“ nicht erfüllen, da es der Handlung sehr an Spannung und teilweise auch etwas an Authentizität fehlt. Auch Protagonist Pawel Höchst kann weder mit seinem Charakter, noch mit seinen Ermittlungsmethoden überzeugen. Ansprechende Nebencharaktere und gut gelungene Beschreibungen der Handlungsorte reichen nicht aus, um für wirklichen Spaß beim Lesen zu sorgen. Mit dem zu schnell abgehandeltem Ende verpasst das Buch leider auch noch knapp die 3 Buchherzen, so dass es nur für 2 reicht. 

 Ich danke dem Sutton-Verlag ganz herzlich für das Leseexemplar!

Infos zum Autor (Quelle: Sutton-Verlag):
Richard R. Roesch, mit bürgerlichem Namen Volker H. Altwasser, ist in Greifswald geboren. Mittlerweile lebt und schreibt er in Rostock. 2011 wurde der Schriftsteller mit dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet und war für den Deutschen Buchpreis nominiert.

4 Kommentare:

  1. Ich habe den Film nicht im Kino geschaut, weil ich vorher die Bücher lesen wollte und dann musste ich halt auf die DVD warten, aber das Warten hat sich echt gelohnt. Auf den 2. Teil freue ich mich auch schon extrem, den werde ich dann im Kino schauen und der Trailer verursacht auch wieder Gänsehautfeeling ;)

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  2. Am besten hat man bei diesem Buch gar keine Erwartungen, denn selbst eine geringe Erwartung wird bei diesem langweiligen Buch nicht erfüllt.

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  3. Ein Krimi ohne Spannung und ein Privatdetektiv, der nicht in der Lage ist einen Fall zu lösen, so kann man Pink Clover Club mit nur einem Satz beschreiben.

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    1. Hallo,

      ja, das triffts leider sehr gut!

      Liebe Grüße,
      Steffi

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