Donnerstag, 30. Mai 2013

Rezension: Schattenblüte 2: Die Wächter - Nora Melling




Titel: Schattenblüte - Die Wächter
Autorin: Nora Melling
  Seiten: 320
Verlag: rowohlt Polaris

 Preis: 14, 95 Euro 
Ersterscheinung: 01. 03. 2012

Reihe: Teil 2 von  3
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Inhalt:
Luisa und Thursen haben sich vorgenommen nun endlich ein normales Leben abseits der Wälder und der Wölfe zu führen. Doch als sie in der Silvesternacht eine Leiche entdecken, werden sie schneller von der Vergangenheit eingeholt, als ihnen lieb ist. Denn beide wissen sofort, wer den jungen Mann so grausam zugerichtet hat – die Werwölfe. Während Thursen im Alleingang alles regeln will, wird der emotionale Abstand zwischen ihm und Luisa immer größer. Eines Tages lernt Luisa in der U-Bahn Elias kennen, den sie mit großem Mut vor einer Schlägerbande rettet. Da Thursen kaum noch Zeit für Luisa hat, verbringt sie viel Zeit mit Elias und lernt ihn besser kennen. Doch sie ahnt noch nicht, dass auch Elias ein Geheimnis bewahrt, welches ihn und Thursen miteinander verbindet. Doch als Thursen und Elias aufeinandertreffen, erfährt Luisa alles, wodurch ihre Welt erneut ins Wanken gerät. Denn sie weiß nicht wem sie glauben soll. Thursen, den sie liebt, der sich aber so verändert hat, oder Elias, der ihr vertraut und hinter ihr steht.

Meinung:
Zwar schließt der zweite Teil der Schattenblüte-Trilogie ziemlich nahtlos an seinen Vorgänger an, trotzdem treten  völlig neue und unerwartete Wesen auf den Plan. Man bekommt immer wieder kurze Einblicke in die Sicht von Elias, einem Nachkommen der Schutzengel, dessen Aufgabe es ist, die Menschen zu beschützten. Durch diese völlig neue Idee, bestätigt sich mein Eindruck, dass Schattenblüte durchaus als Einzelband gut aufgehoben gewesen wäre. Jedoch gewöhnt man sich beim Lesen schnell an die neuen Verhältnisse. Zwar bleiben die Hintergründe und Geheimnisse lange geheim, doch klärt sich im Laufe des Romans das Meiste, mal mehr, mal weniger gut umsetzt, auf.  

Etwas, was mich ziemlich gestört hat, war die erste Verbindung der beiden Welten. Irgendwie klang das alles sehr konstruiert. Da tauchen plötzlich die Werwölfe wieder auf, nehmen Luisa mit und schikanieren sie, dann kommt auch noch ihr idiotischer Vater und will sie zu sich nehmen und daraufhin flüchtet sie zu Elias, der ihr vorher Hilfe angeboten hat, wo Thursen sie dann findet. Naja, das hätte man meiner Meinung nach besser regeln können. 

Jedoch gab es auch einiges, was mir sehr gut gefallen hat. Zum Beispiel, dass man einen Hinweis darauf bekommt, wieso die Trilogie Schattenblüte heißt. 

 Außerdem hat mir auch der Schreibstil dieses Mal wesentlich besser gefallen.  Er ist viel flüssiger und wirkt nicht mehr so abgehackt. Zusätzlich wird die Geschichte nun aus zwei verschiedenen Sichten, nämlich aus Elias und Luisas Sicht, erzählt.  Auch wenn dies zu Beginn etwas verwirrend ist, weil man nicht genau versteht, wer Elias ist und was er mit der ganzen Sache zu tun hat, sorgen seine Kapitel doch für eine gewisse Abwechslung.

Die Grundstimmung ist auch in diesem zweiten Teil wieder sehr düster und tragisch. Das liegt dieses Mal nicht mehr allein an Luisas Trauer um ihren Bruder, sondern auch an der Sorge um ihre Mutter und vor allem an der großen Geheimniskrämerei durch Thursen, sowie Luisas Wut darauf. Denn Thursen verändert sich sehr und das vor allem zum Negativen. Er zieht sich wieder mehr aus seinem menschlichen Leben zurück, lässt Luisa aber über die Hintergründe im Dunkeln.  Einerseits will er sie zwar beschützen, aber andererseits bezieht er sich auf nur schwer nachvollziehbare Wolfseide –und geheimnisse. 

Die Handlung und die Idee dahinter sind eigentlich ziemlich tiefgründig und durchdacht. Auf der einen Seite stehen die Werwölfe, die anscheinend nur zu ihrer Freude Menschen töten. Auf der anderen Seite stehen die Shinanim, die alle Menschen beschützten wollen. Zu Beginn scheint die Sachlage klar und eindeutig, doch mit der Zeit werden mehr Hintergründe sichtbar und dadurch auch die Situation komplexer und schwerer zu bewerten. Ich persönlich fände es unter den im Buch genannten Umständen schwer, mich für eine Seite zu entscheiden.  Außerdem endet die Geschichte  mit einem fiesen Cliffhanger, so dass  ich froh bin, dass der Abschlussband der Reihe bereits im Oktober erscheint. 

Fazit:
Einige Ideen und Umsetzungen haben mir zwar nicht so gut gefallen, aber im Großen und Ganzen war die Geschichte spannend, anders als ich sie erwartet habe und durchaus lesenswert. Im Gesamturteil hat mir „Schattenblüte – Die Wächter“ sogar noch einen Ticken besser gefallen als“ Die Verborgenen“, einfach weil mich der Schreibstil mehr angesprochen hat und ich am Ende auch das Gefühl hatte, dass dieses Mal mehr Fragen beantwortet wurden.  Somit gibt’s knappe 4 von 5 Buchherzen.


Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Nora Melling wurde 1964 in Hamburg geboren. Schon als Kind liebte sie es, phantastische Geschichten zu erfinden. Doch erst einmal machte sie eine kaufmännische Ausbildung und zog zum Studium nach Berlin, bevor sie sich den Traum erfüllte, ihren ersten Roman zu schreiben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und vier Kindern in Berlin-Zehlendorf und geht oft im Grunewald spazieren, wo sich auch ihre Werwölfe tummeln.

Infos zur Reihe:
1. Schattenblüte - Die Verborgenen
2. Schattenblüte - Die Wächter
3. Schattenblüte - Die Erwählten (erscheint am 1. 10. 2013)

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