Titel: Centum Night - Der freie Fall
Autorin: Lou Timisono
Seiten: 360
Verlag: Balladine Publishing
Preis: 16, 95 €
Ersterscheinung: 22. 05. 14
Reihe: Teil 1 von 3
Kurzbeschreibung:
Mehr und mehr Länder schließen sich der Coastal Alliance an.
Der Beitritt eines Landes verhilft der dortigen Elite zu einem Luxusrefugium,
während die verarmte Bevölkerung in einer vom Verbrechen beherrschten Crime
Zone leben muss. Zwischen diesen Territorien befindet sich eine
Hochsicherheitszone, deren Bewohner in monotoner Bedürfnislosigkeit gehalten
werden. Wünsche nach emotionaler Nähe und sexuelles Verlangen werden auf hohem
technologischen Niveau kontrolliert abgebaut. Hier, in Solocity, gibt es keine
Gewalt. Da geschieht das Undenkbare. In Solocity beginnt eine rätselhafte
Mordserie. Agent Eddie Bellefleur erhält bei seinen Ermittlungen Hinweise auf
ein weitgespanntes Netz aus Verrat und verborgenen Leidenschaften, das bis in
die Spitze des Regimes reicht.
Meinung:
Von dystopischen Romanen kann ich ja einfach nicht genug
bekommen und so hat mich „Centum Night: Der freie Fall“ auch gleich
angesprochen. Wieder mal ein höchst erschreckender Weltentwurf, der gar nicht
so weit hergeholt zu sein scheint.
Die Idee der Autorin, dass unsere Sprache schon jetzt immer
mehr englische Wörter aufweist und dies in der Zukunft noch schlimmer wird,
fand ich eigentlich ganz gut und vor allem realistisch. Doch leider ist es mir
bei der Umsetzung extrem schwer gefallen ins Buch zu finden. Von Beginn an gibt
es ziemlich viele fremde Begriffe, die in der vorliegenden Welt eine bestimmte
Rolle spielen und die der Leser erstmal verinnerlichen muss, um wenigstens
einen groben Überblick zu behalten. Dabei hilft zwar das ausführliche Glossar
am Ende des Romans, aber es stört den Lesefluss schon extrem bei jedem Begriff
erst überlegen und dann bei erneutem Nichtwissen wieder Blättern und Nachlesen
zu müssen.
Der Anfangsteil ist eher ruhig und einführend. Man lernt die
Gegebenheiten dieser Welt kennen und merkt schon bald, was da alles nicht
stimmt. Im Mittelteil hatte ich dann endlich ein bisschen ins Buch gefunden und
war auch ab und an von erschreckenden Szenen und Entwicklungen mitgerissen, aber
so wirklich nah gefühlt habe ich mich den Figuren leider nie.
Zum einen liegt das an der großen Fülle an Figuren und
Perspektiven. Eigentlich mag ich das echt gerne, weil man durch viele
Perspektivenwechsel auch einen guten Gesamtüberblick erhält. Aber hier waren es
mir schon etwas zu viele Figuren und vor allem haben die meisten keinen
bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Solange es nicht gerade um die
Protagonisten ging musste ich immer wieder überlegen wer nun dieser oder jener
General ist, welche Position er vertritt und wofür er steht. Aber auch bei den
Protagonisten ist es mir schwer gefallen mich auch nur irgendwie mit ihnen zu
identifizieren. Sie sind mir alle fern geblieben und ihre Schicksale mehr oder
minder unbeteiligt an mir vorbei gegangen.
Am schlimmsten wurde es jedoch im Schlussteil, so die
letzten 70 Seiten. Die Wendungen und Entwicklungen waren vorher schon eher
sprunghaft und wenig beschrieben, aber auf diesen letzten Seiten wurde es
nochmal schlimmer. Es passiert so viel und eigentlich werden kaum Worte darüber
verloren und es kommt weder richtige Tragik, noch echtes Gefühl dabei auf. Es
ist alles verworren und ein großes, undurchsichtiges hin und her.
Fazit:
„Centum Night: Der freie Fall“ ist eine weitere Dystopie mit
einem interessanten Weltenentwurf, jedoch konnte ich mich mit der Umsetzung
leider viel zu selten anfreunden. Ich habe schwer in die Geschichte gefunden
und es gibt zu viele Perspektiven und Entwicklungen, die alle viel zu
oberflächlich beschrieben werden und damit kaum bleibenden Eindruck
hinterlassen. Ich konnte zu keiner Figur irgendeine Bindung aufbauen und am
Ende überschlägt sich alles und ist extrem verworren. Ich glaube kaum dass ich
die Geschichte im Gedächtnis behalten werde und gute Unterhaltung sieht für
mich anders aus. Für die gute Idee und die wenigen beeindruckenden Szenen gibt
es noch ein zweites Buchherz, aber keine Leseempfehlung.
Herzlichen Dank an Balladine Publishing und den Literaturtest für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Infos zu Autorin (Quelle: balladinebooks.de):
Lou Timisono hat Englische Literatur und Philosophie studiert. Sie lebt
abwechselnd in Cambridge, England, und Orange, Frankreich.
www.loutimisono.com
www.loutimisono.com
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz