Dienstag, 8. Dezember 2015

Rezension: Silber: Das dritte Buch der Träume - Kerstin Gier



Titel: Silber - Das dritte Buch der Träume
Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 464
Verlag: Fischer Jugendbuch
Preis: 19, 99 € 
Ersterscheinung: 08. 10. 15
  Reihe: Teil 3 von 3 







Kurzbeschreibung:
Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut.
Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden …

Meinung:
Nicht nur ich habe lange auf diese Fortsetzung gewartet und dementsprechend gibt es auch schon viele Meinungen zu dem Buch. Relativ oft habe ich gelesen, dass dieser Abschlussband eine etwas dünne Handlung hat und auch das Ende nicht wirklich zufriedenstellend ist, weil es zu viele Fragen offenlässt.
Deshalb bin ich neben der großen Freude, endlich wieder was von meiner Lieblingsautorin zu lesen, auch ein bisschen mit gemischten Gefühlen ans Werk gegangen und war sehr gespannt, was mich in „Silber – Das dritte Buch der Träume“ erwartet.

Das große Plus ist natürlich wie immer der tolle Schreibstil der Autorin. Egal welches Buch von Frau Gier ich auch gelesen habe, ihre Art die Geschichte mit diesem besonderen Humor, einer extremen Lebendigkeit und immer einem gewissen Etwas zu erzählen ist stets vorherrschend. Die Frau selbst hat so eine Herzenswärme und eine Leichtigkeit, die sie in ihre Bücher transportiert, sodass man sich immer sofort mitten in der Geschichte und fast wie Zuhause fühlt. 

Auch dieses Mal war nach den ersten paar Sätzen wieder mitten in London und habe mich von dem Lesegenuss einfach davon treiben lassen. Dabei gibt es wieder so viele lustige und spezielle Situationen, dass man das Grinsen kaum aus dem Gesicht bekommt und die Seiten nur so verfliegen und das, obwohl die Handlung wirklich etwas minimalistisch aufgebaut ist. Seite um Seite vergeht, ohne dass wirklich viel Weltbewegendes passiert. 

Die Grundgeschichte hätte definitiv das Potential zu einem ausführlicheren Plot gehabt und für einen Abschlussband wird hier schon etwas sehr wenig Handlung vorgebracht, aber ganz ehrlich? Beim Lesen selbst hat mich das kaum gestört. Die meisten Nichtigkeiten werden wieder so besonders und unterhaltsam dargestellt, dass ich dieses Manko nur am Rande wahrgenommen habe. 

Die meisten der Figuren bleiben sich selbst treu. So bekommt man die Liv, die man kennt und liebt, große Entwicklungen kann sie aber nicht vorweisen.  Auch die meisten anderen bleiben auf ihrem Entwicklungsstand stehen, nur bei Livs Stiefgeschwistern konnte ich  Entwicklungsansätze erkennen. Dabei haben sie aber etwas die Rollen getauscht, denn während bei Florence (zumindest gegen Ende) eine nette Seite zum Vorschein kommt verliert Grayson etwas von seinem tollen Charme.  

Auch wenn es immer wieder mal bedrohliche Situationen gibt, kommen diese selten wirklich gefährlich rüber. Erst gegen Ende wird es etwas kritischer und das fand ich dann eigentlich alles recht gut und passend gelöst. Es stimmt zwar, dass einige Fragen, vor allem zu den Hintergründen der Traumtüren usw. offen bleiben, aber die Fragen spricht Liv am Ende des Romans selbst an und so hat es mich eigentlich auch nicht gestört.  

Fazit:
Es lässt sich nicht leugnen, dass dieser Abschlussband etwas wenig Handlung aufweist, nicht sein ganzes Potential nutzt, bei vielen Themen nur an der Oberfläche kratzt und es auch bei den Figuren relativ wenige Weiterentwicklungen gibt. Aber die Art und Weise wie Frau Gier ihre Geschichte erzählt bleibt den Vorgängern treu, ist einfach etwas Besonderes und unterhält auf ganzer Linie, sodass diese Kritikpunkte kaum wirklich ins Gewicht fallen. Man ist wieder mitten in der Geschichte, die viel zu schnell erzählt ist. Das Ende fand ich, obwohl nicht alle Fragen wirklich beantwortet wurden, zufriedenstellend für einen Abschlussband und das Buch ist auf jeden Fall lesenswert. Knappe 4 Buchherzen.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
1995 begann die zu dieser Zeit nicht wirklich ausgelastete Diplom-Pädagogin mit dem Schreiben. Seither hat Kerstin Gier zahlreiche Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Gleich die erste Veröffentlichung, "Männer und andere Katastrophen", wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. 2005 wurde Kerstin Giers Buch "Ein unmoralisches Sonderangebot" mit dem DeLiA-Literaturpreis als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die humorvolle Reihe rund um die "Mütter-Mafia", sowie die Edelstein-Trilogie. Unterbeschäftigung wie in der Zeit vor der Schriftstellerei hat die Autorin vermutlich länger nicht mehr erlebt. 

Infos zur Reihe:
1. Silber - Das erste Buch der Träume *klick zu meiner Rezension*
2. Silber - Das zweite Buch der Träume *klick zu meiner Rezension*
3. Silber - Das dritte Buch der Träume

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