Titel: Rosaleens Fest
Autor: Anne Enright
ISBN: 978-3421047007
Seiten: 384
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
Ersterscheinung: 9. November 2015
Preis: 19,99 € gebunden
Kurzbeschreibung
Rosaleen ist eine Frau, die nichts tut und von den anderen
alles erwartet. Sie ist Mitte siebzig, die vier Kinder sind schon lange aus dem
Haus. Die Brüder Dan und Emmett sind vor der Enge der irischen Heimat in die
Ferne geflohen; das Nesthäkchen Hanna wollte auf den Theaterbühnen der Welt
reüssieren, spricht aber nun dem Alkohol zu, und Constance, die Älteste, hat
sich selbst verloren. Doch abgenabelt hat sich keines der Kinder. Noch immer
versucht jedes auf seine Weise, es dieser besten aller Mütter recht zu machen.
Und scheitert.
Da kommt die Einladung zu einem letzten Weihnachtsfest in
Ardeevin. Rosaleen möchte das Haus, in dem die Kinder groß geworden sind, das
voller Erinnerungen an glückliche Momente und Verletzungen steckt, verkaufen.
Die Geschwister reisen mit diffuser Hoffnung auf Versöhnung an – und doch endet
es, wie noch jedes Weihnachten geendet hat.
Meinung
Als ich die Anfrage vom Verlag bekam und den Klappentext
las, dachte ich mir, ja…dies könnte ein toller Familienroman werden. Von der
Autorin selbst habe ich noch nichts gelesen und somit war ich ganz gespannt
darauf….
Vorab mal gesagt, dieses Buch war anders, als ich gedacht
hätte. Große Gefühle stehen im Mittelpunkt. Vor allem die Liebe und der Hass in
der Familie. Eine Mutter die nicht loslassen kann und damit ihre Kinder nur
noch weiter von sich weg drängt. Es kommt zu vielen Komplikationen und
Missverständnissen und am Ende, da passiert noch etwas Ausschlaggebendes,
denken alle über ihre Meinungen und Verhaltensweisen nach.
Der Einstieg war ganz ok. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt.
Teil 1 beinhaltet den Abschied und das Loslassen von Rosaleen zu ihren 4
Kindern. Sie sind erwachsen und jeder möchte seinen eigenen Weg gehen. Leider
kommt die Mutter damit nicht so zurecht und steigert sich in Depressionen
hinein. Bei den Kindern, Constance, Emmet, Dan und Hanna läuft auch nicht so
alles rund wie es sollte und somit sind sie eigentlich nur von ihrer Mutter
genervt und flüchten so weit wie möglich. Dennoch ganz abnabeln können sie sich
nicht, sie wollen ja doch der Rosaleen alles recht machen. Dies klappt aber nur
bedingt und Rosaleen wird immer mürrischer und nerviger. Im zweiten Teil erfuhr
ich über die Rückkehr der Kinder zur Mutter. Alle haben sich seit Jahren nicht
mehr gesehen und so sah dann natürlich auch das Wiedersehen aus.
Die Charaktere fand ich ganz gut beschrieben. Jeder hat
seine Schwächen und Stärken und wurde von der Autorin genau richtig in Szene
gesetzt. Rosaleen hat mich zeitweise etwas mit ihrer Mutterliebe genervt, zum
Ende hin verstand ich sie aber besser und kam auch mit ihrer Person klar.
Den Schreibstil von Frau Enright empfand ich als sehr
angenehm und das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Die Kapitel waren
für meinen Geschmack manchmal etwas zu lang.
Cover
Ein schönes Cover mit weißem Hintergrund und roten Blättern,
dass man auf jeden Fall in die Hand nehmen möchte.
Fazit
„Rosaleens Fest“ ist eine bewegende Familiengeschichte, mit
vielen Emotionen und Gefühlen, sei es positiv oder negativ, mit vielen
Schicksalen und Tragödien. Es zeigte mir auf, wie das Leben so wirklich sein
kann. Ich fand es recht gut, aber es hätte bestimmt noch etwas mehr herausgeholt
werden können. Somit vergebe ich sehr gute 3 von 5 Buchherzen und eine
Leseempfehlung.
Vielen Dank an die Deutsche Verlags-Anstalt für die Bereitstellung dieses Exemplares.
Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Anne Enright wurde 1962 in Dublin geboren und lebt heute im
irischen Bray, County Wicklow. Die vielfach ausgezeichnete Autorin zählt zu den
bedeutendsten englischsprachigen Schriftstellern der Gegenwart und wurde jüngst
zur ersten Laureate for Irish Fiction ernannt. Ihr Roman „Das Familientreffen“ wurde
unter anderem 2007 mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet, ist in gut
dreißig Sprachen übersetzt und weltweit ein Bestseller. Nach "Anatomie
einer Affäre" (2011), der die Andrew Carnegie Medal for Excellence in
Fiction erhielt, legt sie nun mit „Rosaleens Fest“ ihren sechsten Roman vor,
der wieder Leser wie Kritiker begeistert, auf der Shortlist für den Costa Prize
steht und den Irish Book Award 2015 gewonnen hat.
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