Kurzbeschreibung:
Sloane Caraway ist eine Lügnerin. Sie
lügt nicht, um anderen zu schaden, sondern meist nur, um sich selbst
ein wenig interessanter zu machen. So auch an jenem Nachmittag im
Park, als sie einem weinenden Mädchen hilft und dabei vorgibt,
Krankenschwester zu sein. Es kommt ihr ganz leicht über die Lippen,
und der Vater des Mädchens, Jay Lockhart, glaubt ihr auf Anhieb.
Aus Dankbarkeit stellt er Sloane seiner Frau Violet vor, und die
beiden Frauen freunden sich an. Als Violet Sloane erzählt, dass sie
dringend auf der Suche nach einem Kindermädchen ist, sieht Sloane
ihre Chance gekommen, Teil dieser privilegierten Familie zu werden.
Fortan passt sie immer häufiger auf die kleine Harper auf und macht
sich unentbehrlich. Irgendwann fängt sie an, Violet zu imitieren,
gleicht ihr äußerlich immer mehr. Was Violet nicht zu stören
scheint, im Gegenteil, sie ermutigt Sloane sogar dazu.
Sloane nimmt dafür gern in Kauf, weitere kleine Lügen zu
erfinden. Doch ist sie die Einzige, die lügt? Kann sie glauben, was
man ihr erzählt? Oder hat sie dieses Mal die Falschen belogen?
Meinung:
Irgendwie hat mich was an der
Geschichte angesprochen und auch die meisten Rezensionen dazu waren
gut.
Zuerst lernen wir Sloane kennen. Sie
ist eine so verunsicherte und einsame Frau, dass sie ständig Lügen
erzählt, um vor anderen besser dazustehen und gemocht zu werden.
Dabei geht es aber soweit, dass sie auch bei Sachen lügt, die ich
völlig unbedeutend finde, z. B. Geburtstag am gleichen Tag usw.
Man erfährt nach und nach, dass sie
durch ihre Lügen und ihr Bedürfnis nach Freundschaft schon mal in
eine Situation kam, die ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, aber sie
kann es einfach nicht lassen.
Als sie Violet und Jay kennenlernt,
scheint sie in Violet die perfekte Freundin gefunden zu haben. Aber
auch da gibt es ab und an schon subtile Hinweise, dass nicht alles so
sein könnte, wie es dargestellt wird und dann ab der Hälfte
wechselt die Erzählweise komplett. Während wir in der ersten Hälfte
die Geschichte aus Sloanes Sicht erleben, wechselt es in der 2.
Hälfte fast komplett zu Violett. Nun erfahren wir, was in ihr vor
sich geht und welchen Plan sie hat. Und gegen Ende gibt es auch noch
die Perspektive von Jay.
Ich muss sagen, dass ich einiges davon
so nicht erwartet hatte und ich es mir auch echt anstrengend
vorstelle, das alles so zu „spielen“ und sich die ganze Lügen
wirklich zu merken. Außerdem fand ich den Plan teilweise schon echt
weit hergeholt, aber ich fand es gut, dass die Beweggründe für das
drastische Vorgehen und auch die Erklärungen dafür, dass einiges so
funktioniert hat, wie geplant, mit der Zeit doch glaubhaft erläutert
wurden. Dabei ist das Ende keine Ausnahme, denn dieses ist zum Teil
doch etwas abgedreht, aber immerhin glaubhaft erläutert.
Auch wenn ich die Geschichte wirklich
interessant und trotz vieler, teils unnötiger Details, teilweise
echt kurzweilig fand, war der Thrilleranteil doch echt gering und vor
allem erst am Ende so richtig vorhanden. Vorher war es eher mal
wieder ein Drama, mit großem Fokus auf auf Charakterdarstellungen
von Sloane und später auch von anderen Personen.
Und auch moralisch wurden für mich
einige Fragen aufgeworfen. Rechtfertigt bestimmtes Verhalten so
drastisches Vorgehen? Ich finde auch, dass die Charaktere sehr
vielschichtig dargestellt wurden, sodass man teilweise doch große
Sympathien für sie entwickelt hat, trotz ihrer Lügen und der
anderen Verhaltensweisen.
Erzählt wurden die unterschiedlichen
Perspektiven auch jeweils von anderen Sprecherinnen und einem
Sprecher. Das fand ich gut gelöst, da so der Wechsel nochmal
deutlicher und eindringlicher wurde. An sich fand ich alle Stimmen
passend und die Lesungen sehr ansprechend und mitreißend.
Fazit:
Insgesamt bin ich etwas zwiegespalten,
da der Thrilleranteil wirklich gering ist und ich bei der Ankündigung
„Ein Thriller wie eine
Achterbahnfahrt - adrenalingeladen und nervenaufreibend!“ wirklich
was anderes erwartet hatte. Dennoch konnte mich die recht
detaillierte Geschichte unterhalten und ich fand die Charaktere echt
vielschichtig und die moralischen Fragen haben auch lange in mir
gearbeitet. Den Plan fand ich etwas weit hergeholt, aber dennoch
insgesamt zufriedenstellend dargestellt und erklärt und auch die
unterschiedlichen Perspektiven haben mir gut gefallen. Am Ende gibt
es auch nochmal ein paar Überraschungen, weshalb ich trotz der
Tatsache, dass es kein Thriller war, knappe 4 Buchherzen vergeben
würde.
Herzlichen Dank an den Argon Verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.
Infos zur Autorin (Quelle: Argon-verlag.de):
Sophie Stava war Ghostwriterin, bevor sie sich an ihren ersten eigenen Thriller Eine falsche Lüge wagte. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden Kaliforniens und arbeitet bereits an einer neuen spannenden Thrilleridee.
Info zu den SprecherInnen (Quelle: Argon-verlag.de):
Anne Düe ist Schauspielerin und Sprecherin. Sie spielte unter anderem am
Schauspielhaus Hamburg und am Staatstheater Stuttgart und stand für
Fernsehserien wie etwa Bad Banks und Sløborn vor der Kamera. Als Synchronsprecherin lieh sie Schauspielerinnen wie Kelly McCreary in der Serie Grey’s Anatomy oder Renate Reinsve im oscarnominierten Film Der schlimmste Mensch der Welt
ihre Stimme. Darüber hinaus ist sie eine gefragte Hörbuchsprecherin und
begeisterte die Hörer:innen unter anderem mit ihren Lesungen der Mörderarchiv-Reihe von Kristen Perrin und des Thrillers Die Durchtriebenen von Elyse Friedman.
Elke Appelt ist Schauspielerin und arbeitet als Sprecherin für Funk und
Fernsehen sowie als Synchron- und Hörbuchsprecherin. Außerdem ist sie
als Regisseurin für Hörbücher tätig. Ihre Stimme ist äußerst vielseitig
und wandelbar.
Oliver Kube, Jahrgang 1973, absolvierte seine Schauspielausbildung an
den Magdeburger Kammerspielen. Er arbeitet seither freiberuflich als
Schauspieler, Sprecher sowie Puppenspieler und ist in diversen
Hörspielen und Radio-Features zu hören.
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