Titel: Mordsgeschäfte - Ein Sauerlandkrimi
Autor: Martin Sudermann
Seiten: 234
Verlag: Sutton
Preis: 12 Euro
Preis: 12 Euro
Inhalt:
Eine Leiche wird in einem ausgebrannten Gebäude der Firma
Schürmann im Örtchen Grüneck geborgen und sorgt für Rätsel. Denn bei der Obduktion
wird ein Schädelbruch festgestellt und ein Fremdverschulden kann nicht
ausgeschlossen werden. Als der Journalist Thomas Krüdewagen davon erfährt,
erinnert er sich an eine Geschichte, die ihren Ursprung in der NS-Zeit hat. Thomas beginnt in den alten
Akten nach Hinweisen zu suchen und stößt dabei auf haarsträubende Geheimnisse…
Meinung:
Der Roman beginnt eigentlich wie es für einen Krimi typisch
ist, nämlich mit einem Mord, der eine interessante Geschichte verspricht. Jedoch entwickelt sich die Geschichte
ziemlich bald in die Richtung eines anderen Haupthandlungsstrangs. Denn den
Großteil der Handlung nehmen Thomas Recherchen zu den Grünecker Zwangsarbeitern
in der NS-Zeit ein. Er stößt dabei auf vieles was ihm vorher nicht bekannt
war. So erfährt er zum Beispiel, dass Grüneck ein braunes Nest war, sein
Großvater aktives Mitglied der NSDAP war und er sich auch an Jagden auf die
Ostarbeiter beteiligt hat.
Diese Informationssuche ist zwar recht interessant
gestaltet, hat aber wenig mit dem Mord an sich zu tun und dementsprechend ist
auch die Spannung für einen Krimi eher gering. Der Schreibstil ist eigentlich
recht flüssig, nur die vielen ausländischen Namen und manch alte und dem
Wortsinn manchmal unbekannte Wörter wirken manchmal etwas bremsend. Doch
nichtsdestotrotz lässt sich das Buch wirklich gut und schnell lesen.
Als die Geschichte sich dann gegen Ende wieder mehr auf die
Vorfälle in der Gegenwart richtet, bekommt das Buch nochmal einen Spannungskick
und man denkt, dass man jetzt wirklich noch den versprochenen Krimi
bekommt. Aber leider macht dies der
Autor damit zunichte, dass er die Geschichte extrem schnell beendet. Er hat die
Möglichkeit ein spannendes Finale zu finden einfach verstreichen lassen, indem
das Fazit in einem kurzen Zeitungsartikel nüchtern zusammenfast. Würde man nun nur die Seiten zählen, die sich
direkt mit dem Mord und der Geschichte in der Gegenwart beschäftigt, hätte das
Buch wohl nur noch einen Umfang von 50 Seiten. Was einfach sehr schade ist.
Dabei hätte das Buch wirklich mehr Potential gehabt. Denn
auch die Charaktere sind dem Autor gut gelungen. Man kann sich gut in Martin
hineinversetzten und ich fand besonders seinen Gerechtigkeitssinn, sowie sein
Mitgefühl für die so lang zurückliegenden Ereignisse toll.
Fazit:
„Mordgeschäfte“ ist ein Buch, das sich viel mit den
Geheimnissen der Vergangenheit beschäftigt, aber dabei viel zu wenig von dem
versprochenen Krimi enthält. Hätte der Autor das Potential des Romanendes
besser genützt, wäre dies auch gar nicht so schlimm, denn die
Vergangenheitsrecherche ist recht interessant gestaltet. Aber so konnte man das Buch zwar ganz gut
lesen, insgesamt hat es mich jedoch etwas enttäuscht. 3 von 5 Buchherzen.
Infos zum Autor:
Hinter dem Pseudonym Martin Sudermann
verbirgt sich ein echtes Kind des Sauerlands, das heute als freier
Journalist tätig ist. In seinem Krimidebut beweist der heute in Köln
lebende Autor neben großer Sachkenntnis viel Gespür für die Sauerländer
Mentalität, Spannung und Timing. (Quelle: Sutton)
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