Titel: Die Masche Liebe
Autor: Helen Vreeswijk
Autor: Helen Vreeswijk
Seiten: 332
Verlag: Loewe
Preis: 6,95 €
Verlag: Loewe
Preis: 6,95 €
Ersterscheinung: 07. 01. 2010
Reihe: Nein
Reihe: Nein
Inhalt:
Die 15-Jährige Lisa kann ihr Glück kaum fassen, als sich der
gut aussehende Mo ausgerechnet in sie verliebt. Der 22-Jährige überhäuft die
Schülerin mit teuren Geschenken und hat stets ein offenes Ohr für ihre
Probleme. Dass Mo mit Drogen dealt, verdrängt sie. Hauptsache, er liebt sie.
Doch auch ihre beste Freundin Kelly hat sich in Mo verliebt. Dieser spielt die
beiden Mädchen gegeneinander aus, macht sie von ihm abhängig und bringt sie schlussendlich
zur Prostitution.
Meinung:
Die Mädchen aus dem Roman kommen aus Holland, jedoch könnte man
den Schauplatz auch in viele andere Länder verlegen. Denn „die Masche Liebe“ ist ein Roman, der auf
wahren Tatsachen beruht und ein wichtiges, aber in der Gesellschaft eher
verdrängtes Thema, behandelt. Nämlich,
dass es (nicht nur im Ausland) Gruppierungen gibt, welche systematisch junge
Mädchen in sich verliebt machen und diese dann zur Prostitution bringen. „Loverboys“
nennt man diese eiskalten und berechnenden jungen Männer.
Lisa ist eine typische, ziemlich unzufriedene Jugendliche.
Weil ihre „stolze“ Mutter den untreuen Vater aus dem Haus geschmissen hat, hat
die Familie nun kaum Geld. Außerdem muss Lisa ständig auf ihren kleinen Bruder
aufpassen. All diese Faktoren führen dazu, dass die eigentlich anständige Lisa rebellieren
will und dies dann auch tut. Um vor ihren Freunden gut da zu stehen, beginnt
sie Sachen zu klauen und sich damit in den Mittelpunkt zu rücken. So genießt
sie auch Mos Aufmerksamkeit in vollen Zügen und wird durch ihre Liebe zu ihm
blind.
Kelly ist von Beginn an schon eher die rebellische der
beiden und nimmt die Ereignisse schnell so hin, wie sie sind. Jedoch fällt es
schwer wahre Sympathien aufzubauen, da die Figuren generell eher etwas blass
und oberflächlich bleiben.
Wenn man als Leser den Fortgang der Handlung miterlebt, möchte man die Figuren ständig schütteln und
zur Besinnung bringen. Dementsprechend wirken die Protagonisten auch oft naiv
und man denkt sich beim Lesen auch oft, wie blöd man denn sein muss, um das
nicht zu merken. Aber wenn man die ganze Sache mal ehrlich und nüchtern
betrachtet, ist dies schon nachvollziehbar. Denn sobald Gefühle im Spiel sind,
werden oft genug nicht nur unerfahrene Jugendliche zu blinden Marionetten. So
ist es zwar grausam zu lesen, aber nicht unglaubwürdig, dass Kelly und Lisa die
meisten Sachen relativ „freiwillig“ machen. Denn die „Loverboys“ sind leider
sehr clever und geschickt, wenn es darum geht, die Mädchen von sich abhängig zu
machen ohne, dass sie selbst auch nur etwas davon merken. Und wenn doch, dann
ist es meistens zu spät.
Der Schreibstil ist eher zügig und vor allem ziemlich
nüchtern. Ohne großartige Emotionen nimmt die entsetzliche Geschichte ihren
Lauf. Jedoch ist dies so beabsichtigt, da der Roman in erster Linie warnen,
sowie zum Nachdenken anregen und nicht vorrangig unterhalten soll. Und auch
wenn dabei beim Lesen keine großen Gefühle (außer Wut und Ungläubigkeit)
aufkommen und auch der Spannungsbogen nicht konstant vorhanden ist, lässt sich
der Roman wirklich gut und schnell lesen.
Im Nachwort erklärt und betont die Autorin nochmal die
wichtigsten Fakten der Problematik, z. B. konkrete Zahlen, wie häufig sowas
auftritt, wie man die Zeichen erkennt und was man dagegen tun kann.
Fazit:
„Die Masche Liebe“ hat mich etwas zwiegespalten und sehr
nachdenklich zurück gelassen. Doch auch wenn die Umsetzung mehrere Schwächen
aufweist, bietet die Geschichte erschreckende und informative Erläuterungen zum
gefährlichen Thema „Loverboys“. Schlussendlich bekommt es deshalb von mir
solide 3,5 Buchherzen eine deutliche Leseempfehlung für alle Jugendlichen
(Mädchen) und ihre Eltern.
Infos zur Auroin: (Quelle: Loewe-Verlag)
Helen Vreeswijk wurde 1961 in Den Haag geboren. Nach ihrem
Schulabschluss
wurde sie Fingerabdruckexpertin bei der niederländischen Kriminalpolizei.
Nebenbei schrieb sie für die Mitarbeiterzeitung Rezensionen und
Hintergrundberichte zur Kinder- und Jugendliteratur.
Durch ihre Erfahrungen mit jugendlichen Opfern und Tätern begann sie die Geschichten hinter den brutalen und oftmals tragischen Verbrechen aufzuschreiben und die Motive dieser Taten zu beleuchten. Inzwischen hat sie ihren Beruf bei der Kriminalpolizei aufgegeben und sich als Schriftstellerin selbstständig gemacht.
Unter dem Motto „Lesen ist Wissen, Wissen ist Erkennen, Erkennen ist Vorbeugen“ avancierte sie mit ihren Büchern zu einer der erfolgreichsten und renommiertesten Autorinnen der Niederlande. Ihre Bücher, in denen Vreeswijk fiktive Elemente mit realen Erfahrungen aus ihrer Zeit bei der Kriminalpolizei zu hochspannenden und brisanten Thrillern verbindet wurden vielfach ausgezeichnet.
Helen Vreeswijk wohnt derzeit mit ihrer Familie in Arnheim.
Durch ihre Erfahrungen mit jugendlichen Opfern und Tätern begann sie die Geschichten hinter den brutalen und oftmals tragischen Verbrechen aufzuschreiben und die Motive dieser Taten zu beleuchten. Inzwischen hat sie ihren Beruf bei der Kriminalpolizei aufgegeben und sich als Schriftstellerin selbstständig gemacht.
Unter dem Motto „Lesen ist Wissen, Wissen ist Erkennen, Erkennen ist Vorbeugen“ avancierte sie mit ihren Büchern zu einer der erfolgreichsten und renommiertesten Autorinnen der Niederlande. Ihre Bücher, in denen Vreeswijk fiktive Elemente mit realen Erfahrungen aus ihrer Zeit bei der Kriminalpolizei zu hochspannenden und brisanten Thrillern verbindet wurden vielfach ausgezeichnet.
Helen Vreeswijk wohnt derzeit mit ihrer Familie in Arnheim.
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