Titel: Allein - Tagebuch eines vernachlässigten Kindes
Autor: Christa Schwägerl
ISBN: 978-3862821129
Seiten: 228
Verlag: Acabus
Preis: 12,90 €
Inhalt
Lena Marie ist fünf Jahre alt, und muß
ganz oft auf sich und ihren jüngeren Bruder Maxi aufpassen, da die
Mutter arbeiten muß und einfach überfordert ist. Durch die ständige
Angst, ihre Mutter könnte für immer verschwinden, bemüht sich Lena
alles exakt zu machen. Aber das kann ja gar nicht gut gehen, denn sie
ist ja erst 5 Jahre und ihr Bruder 2 Jahre. Sie hat niemanden zum
Reden, außer ihrem Stoffhasen Kalle. Ihm vertraut sie all ihre Sorgen
und Gefühle an. Eines Tages lernt sie Hannah und deren Familie
kennen und erfährt, wie schön ein normales Familienleben sein kann.
Dadurch schöpft sie neuen Mut und hofft, dass es bei ihnen auch einmal so
wird. Leider kommt es dann zum entscheidenden Höhepunkt. Die Mutter
fährt mit ihrem Freund 5 Tage nach Mallorca und lässt ihre beiden
Kinder alleine in der Wohnung und das Schicksal nimmt seinen
schrecklichen Lauf.
Meinung
Christa Schwägerl hat dieses Buch
wundervoll einfühlsam und wirklich sehr detailgerecht geschrieben.
Mich hat es teilweise so sehr erschüttert, dass ich den Tränen nahe
war. Wenn man den Roman liest, kommen die Gefühle hoch und man
möchte die beiden Kinder am liebsten retten und einfach nur in den
Arm nehmen. Ich konnte genau spüren, was Lena durchmacht und wie
verzweifelt sie teilweise war. Durch die Babysprache von Maxi wird
das Ganze noch authentischer und ich konnte auch seine Angst spüren.
Besonders als er so wahnsinnge Bauchschmerzen hatte. Das waren für
mich auch Schmerzen. Es ist keine leichte Lektüre, aber ich kann sie
nur empfehlen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und ich hatte
das Buch schnell durch, weil es mich einfach nicht mehr losgelassen
hat. Diese Geschichte ist gut ausgegangen, aber in der heutigen Zeit
schauen viele Leute lieber weg, als das sie eigentlich helfen.
Vielleicht könnte durch mehrmaliges Nachfragen so manches Kind
„gerettet“ werden.
Charakteren
Die Mutter Karla wird eigentlich als
nette, liebevolle Frau dargestellt, der einfach alles zu viel wird
und sie dadurch nicht mehr ein und aus weiß. Helfen lassen will sie
sich auch nicht und somit kommt es vor, das sie Lena öfters
schlägt. Als sie dann aber die beiden für 5 Tage alleine gelassen
hat, dachte ich mir, so eine unverantwortliche, blöde Kuh. Wie kann
man das nur machen. Die Charakteren der beiden Kinder sind
schüchtern, ängstlich und man hat den Eindruck, dass sie einfach
ihrem Alter in der Entwicklung zurück sind. Erst als sie dann Hannah und ihre Familie
kennen lernen, tauen sie ein wenig auf. Am meisten hat mich Hannahs
Familie beeindruckt. Stets liebevoll und einfühlsam. Sie sind alle
füreinander da und haben die zwei Kinder sofort aufgenommen und in
ihre Herz geschlossen. Ich glaube, wären die nicht gewesen, hätte
Lena gar nicht so lange durchgehalten.
Cover
Das Cover ist einfach gehalten, der
einzelne, helle Kinderschuh passt sehr schön auf den dunklen
Hintergrund und zeigt aber auch gleich auf, das in dem Buch etwas
schreckliches passiert.
Fazit
Für mich ein herzzerreißender Roman
voller Emotionen, teileweise hart aber auch liebevoll. Sehr
empfehlenswert und sehr zum Nachdenken. Er erhält von mir 5 von 5
Buchherzen.
Vielen Dank dem Acabus-Verlag für die
Bereitstellung dieses Leseexemplares.
Das ist echt traurig..
AntwortenLöschenÜbrigens habe ich euch getagged:
http://katjas-lesewolke.blogspot.de/2012/09/tag-8-dinge.html
Eine schöne Rezi zu einem traurigen Buch! Solche Themen lassen mich auch nie so richtig los. Habe "Sie nannten mich ES" gelesen...das ist glaube ich nen bisschen krasser aber auch unglaublich traurig und dazu noch eine wahre Begebenheit.
AntwortenLöschenVLG
Anni
Von "Sie nannten mich ES" habe ich bisher nur mal so an Rande gehört, aber denke auch, dass das noch schlimmer ist. Glaube da müsste ich das ganze Buch über heulen. Bin ja mal bei dem gespannt, wie sehr es mich mitnimmt. Es liegt jetzt ja auf meinem SuB, wird aber bestimmt noch eine Weile dauern, bis ich dazu komm es zu lesen.
AntwortenLöschen