Montag, 3. September 2012

*Rezension* Die Hexe und der Leichendieb - Helga Glaesener



Titel: Die Hexe und der Leichendieb
Autor: Helga Glaesener
ISBN: 978-3471300084
Seiten: 416
Verlag: List
Preis: 19,99 €


Inhalt
Wir schreiben das Jahr 1632: Sophie ist 17 Jahre und wurde mit dem Burgherrn Marsilius vermählt. Leider stellt sich heraus, das dieser gewaltätig ist und sich nebenbei noch eine Hure hält. Diese wird der Hexerei verdächtigt. Schon nach kurzer Zeit wird Sophie schwanger und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die Hexe Edith drängt sich immer mehr in ihr Leben und versucht dann auch noch Sophie zu ermorden. Zum Glück kann sie fliehen und bringt dann eine Tochter zur Welt. Sie flüchtet zu ihren Eltern, wo sie aber dann von Marsilius heimgesucht wird, und er die gemeinsame Tochter Henriette entführt. Sophie kann wiederum fliehen und sucht Hilfe bei dem angeblichen Mörder und Leichendieb Marx. Hilfe erfährt sie dann auch noch vom Advokaten Julius. Trotz einiger Schwierigkeiten zwischen ihnen, versuchen sie gemeinsam, Henriette zu befreien. Werden sie es schaffen? Und hat es mit der Hexe Edith auf sich?

Meinung
Die Autorin Helga Glaesener entführt in ihrem historischen, gefühlsvollen und teilweise auch brutalen, gewaltätigen Roman in eine andere Welt, von Gewalt und Hexenverbrennungen. Bildhaft wird dargestellt, wie das Leben, und vorallem der Stand der Frauen, im Mittelalter war. Auch das die Menschen um diese Zeit, sehr vom Aberglauben geleitet wurden, wird authentisch dargestellt. Am Anfang brauchte ich eine Weile um in die Geschichte hineinzukommen, was aber bei längerem Lesen verschwand. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und lässt sich schnell lesen. Teilweise wurden einige Szenen sehr brutal beschrieben, wodurch ich dann direkt einmal kurz schlucken mußte. Aber auch die Romantik fehlt nicht. Liebevolle und romantische Aspekte lockern die Geschichte noch zusätzlich auf und die Spannung zieht sich vom Anfang bis zum Ende durchs ganze Buch.

Charakteren
Mir persönlich hat Marx am besten gefallen. Als angeblicher Mörder und Leichendieb hatte er am Anfang keinen guten Stand. Trotzdem hat er sich durchgekämpft und die Liebe von Sophie hart erarbeitet. Wie heißt es so schön, in einer harten Schale steckt doch ein weiches Herz. Die Hauptprotagonistin Sophie wird anfangs als ziemlich naiv, schüchtern und einfach zu jung für alles dargestellt. Im Laufe der Geschichte aber steigert sich ihr Selbstwertgefühl und sie wird etwas dominant und kann sich dann doch teilweise durchsetzen. Auch die Nebencharakteren wie z.B. Marsilius, Julius, Edith, Pater Ambrosius, Josepha usw. werden authentisch dargestellt und fügen sich optimal in das ganze Bild. Auch die Landschaftsbeschreibungen und vor allem die Burg werden so beschrieben, das man sie genau vor Augen hat.

Cover
Das Cover sieht sehr schön aus. Die gezeichnete Stadt im Hintergrund und vorne die zwei Hauptfiguren. Farbauswahl passt auch sehr gut. Außerdem finde ich die Zeichnung auf der Innenseite des Buchdeckels sehr gelungen.

Fazit
Ein gelungener historischer Roman der Autorin Helga Glaesener. Gefühlsvoll und spannend geschrieben und auf jeden Fall empfehlenswert. 4 von 5 Buchherzen.


 

Vielen Dank an Lovelybooks und den List Verlag.

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