Titel: Pink Hotel
Autorin: Anna Stothard
ISBN: 978-3257300079
Seiten: 355
Seiten: 355
Verlag: Diogenes
Preis: 14, 90 Euro
Inhalt:
Sie ist 17, als sie durch einen Telefonanruf erfährt, dass
ihre Mutter Lily bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Ihre Mutter, die sie vor 14
Jahren verlassen und von der sie seitdem nichts mehr gehört hat. So macht
sie sich spontan auf den Weg nach Los Angeles. Als sie im Pink Hotel, dem Zuhause ihrer
Mutter ankommt, ist Lily´s Totenwache, eine Party welche von Alkohol und Drogen
dominiert wird, noch im vollen Gange. Sie schleicht sich heimlich in Lilys private
Räume und verspürt immer deutlicher den Wunsch, ihre Mutter doch noch kennen zu
lernen. So packt sie einige von Lilys Habseligkeiten, (ein paar Kleider,
billigen Schmuck und Zigaretten) in einen
unterm Bett liegenden roten Koffer und verschwindet damit. Als sie sich
den Koffer später etwas genauer ansieht, findet sie alte Briefe und Fotos aus
Lilys Leben. Diese Erinnerungen geben ihr die Möglichkeit mehr von ihrer Mutter
zu erfahren. So folgt sich nach und nach den Hinweisen und kommt dabei nicht
nur Lily, sondern auch sich selbst Stück für Stück näher und stößt dabei völlig
unerwartet auf ein Geheimnis und die große Liebe.
Meinung:
"Pink Hotel" erzählt eine Geschichte aus dem Leben. Aus einem
Leben im dunklen Schatten des glamourösen Los Angeles. Ein schwieriges Leben
mit komplizierten Familienverhältnissen, Drogen, Alkohol und sonstigen
Problemen, aber in dem man auch zu sich selbst und zur Liebe finden kann.
Die Charaktere sind mir zwar nicht unbedingt
sympathisch, aber dennoch authentisch und tiefgründig dargestellt. So erfährt man
vieles von der namenlosen 17-jährigen Hauptprotagonistin. Sie hatte kein
leichtes Leben, war ein ungewolltes Kind, welches ihre Mutter als 14-jährige
bekommen hat. Nachdem die Mutter die Familie verlassen hat, kann sie weder zu ihrem Vater,
noch zu sonstigen Familienangehörigen ein gutes oder liebevolles Verhältnis
aufbauen. Sie hat Probleme sich selbst wahrzunehmen und bevorzugt deshalb Schmerzen.
Als sie nach L.A. kommt und sich dort auf die Suche nach den Spuren ihrer
Mutter macht, ist sie mutig, doch auch etwas naiv. Jedoch findet sie im Verlauf
der Handlung mehr zu sich selbst. Sie entwickelt sich von einem unscheinbaren,
von anderen kaum wahrgenommenen Wesen zu einer Frau, die weiß was sie will und dafür
auch kämpft und verzeiht.
Auch David ist zumindest ein interessanter Charakter. Er war
früher ein berühmter Fotograf und Lily ein Model, das er fotografiert hat. Die
Frage, was ihn sonst noch mit Lily verbindet ist im ganzen Buch unterschwellig
vorhanden und wird erst gegen Ende der Geschichte beantwortet. Ich hätte gerne noch etwas mehr über ihn erfahren.
Die Autorin schreibt sehr wortgewandt, wodurch der Schreibstil
teilweise durchaus positiv hervorsticht. Auch der Aufbau der Geschichte wirkt
durch die kurzen Erzählungen aus der Vergangenheit gut nachvollziehbar.
Doch leider konnte mich der Roman trotz allem nicht in
seinen Bann ziehen. Für mich plätschert die Geschichte so dahin, ohne dass sie
mich gefangen nehmen kann oder dass sich ausreichend Spannung aufbaut. Trotz
der authentischen Charaktere fehlt mir der Bezug zu ihnen. Teilweise sind mir
die sehr ausführlichen und detailreichen Beschreibungen von Nebensächlichkeiten
oder Alltagssituationen etwas zu langatmig.
Die Liebesgeschichte selbst ist einfach beschrieben. Sie ist nicht romantisch oder gar kitschig,
eher unterschwellig präsent. Sie entwickelt sich ungeahnt aus einer Affäre
zwischen zwei ziemlich verschiedenen Menschen und ist mir persönlich etwas zu
unscheinbar um „Pink Hotel“ als einen Liebesroman zu sehen.
Das Ende konnte mich durchaus noch einmal positiv
überraschen und bringt die Geschichte zu einem passenden Schluss.
Fazit:
Auch wenn ich persönlich dem Buch leider eher wenig
abgewinnen kann, sehe ich doch seine positiven Seiten und das Talent der
Autorin. Ich denke, dass es für Menschen, die eher nüchterne und lebenswirkliche
Erzählungen bevorzugen durchaus lesenswert und etwas Besonderes ist. Doch mich konnte es nicht in seinen Bann ziehen, weshalb ich nicht mehr als 2 von 5
Buchherzen vergeben kann.
Vielen Dank an den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachte, dass du mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare Du Dich einverstanden erklärst, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Username, E-Mailadresse) eventuell abgespeichert und von Blogger / Google weiterverarbeitet werden.
Weitere Informationen findest Du unter Datenschtz