Titel: Ganz normale Helden
Autor: Anthony McCarten
ISBN: 978-3257067941
Seiten: 453
Verlag: Diogenes
Preis: 22,90 €
Inhalt
Jeffs Bruder Donald ist vor einem Jahr
an Krebs gestorben. Seitdem ist nichts mehr wie früher. Jeff
versucht, seinen Eltern über den Verlust hinwegzukommen und
scheitert. Er vergräbt sich immer mehr im Internet in seine virtuell
erfundene Welt und spielt eine ziemlich brutales und sehr reales
Spiel dort. Eines Tages beschließt er auszuziehen, weil er einfach
keine Kraft mehr hat, sich seinen Eltern gegenüber zu stellen. Diese
machen sich große Sorgen, weil Jeff keine Nachricht hinterlassen
hat, und sein Vater begibt sich auf die gefährliche Suche in diesem
„Life of Lore“ Spiel.
Meinung
Mit diesem Thema
„Internet-Onlinespiele“ hat der Autor ein sehr spezielles, für
die heutige Zeit sehr vorangeschrittenes Thema gewählt. Das Internet
ist sehr verbreitet, ich möchte nicht wissen, ob es überhaupt noch
jemanden ohne Internet-Anschluss gibt. Mein Respekt, ein solches Buch
zu schreiben. An einigen Stellen hat mir „Ganz normale Helden“
ein wenig heruntergezogen, das liegt wahrscheinlich daran, das ich
ganz selten solche Bücher lese.
Bei einem solchen Schicksalsschlag, wie
der Tod eines Sohnes oder Bruders, verarbeitet jeder seine Trauer
anders. So flieht die Familie Delpe in die Welt des Internets, jeder
auf seine eigene Weise. Jeff und sein Vater begeben sich auf die
Reise in einem, für mich, sehr brutalen Onlinespiel, und die Mutter
chattet in einem Room mit angeblich „Gott“. Keiner der Dreien
kann aber seine wahren Gefühle in der realen Welt verarbeiten. Es
kommt nur noch zum Streit, weil sie einfach nicht miteinander
kommunizieren können.
Mich hat das Buch irgendwie fasziniert,
aber auch total schockiert. Herr McCarten hat die Personen gekonnt
real dargestellt, man denkt und fühlt mit ihnen mit. Man kann sich
in jeden einezelnen gut hineinversetzen und begibt sich mit ihnen auf
eine eher traurige Reise durchs Leben. Er hat sehr gut die Vor- und
Nachteile des Internets beschrieben und welche Gefahren durch solche
Onlinespiele entstehen. Der Schreibstil passt sich perfekt der
Geschichte an, er ist flüssig und teilweise der modernen heutigen
Welt angepasst, wie z. B. Das schreiben von Abkürzungen.
Cover
Das Cover ist für mich ziemlich
unscheinbar und passt meiner Meinung nach nicht richtig zum Buch. Die
einzelnen Kapitel waren mir auch zu lang, ich bevorzuge kürzere
Kapitel, wodurch man das Buch dann auch mal beiseite legen kann.
Fazit
„Ganz normale Helden“ ist für mich
ein fesselnder und aufrüttelnder Roman um eine wahre „Sucht“ des
Lebens. Kurzweilig hat er mir die Zeit vertrieben, allersdings gefallen mir andere Bücher besser, welche nicht so ergreifend sind.
Er erhält somit gutgemeinte 3 von 5 Buchherzen und eine
Leseempfehlung.
Mein Dank gilt dem Diogenes Verlag, für
die Bereitstellung dieses Buches.
Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
Anthony McCarten, geboren 1961 in New
Plymouth, ist ein Schriftsteller und Filmemacher aus Neuseeland. Er
wohnt in Los Angeles, Wellington und in London.Manfred Allié,
geboren 1955 in Marburg a. d. L., übersetzt Literatur, u.a. Scott
Bradfield, Ralph Ellison, Richard Powers, Yann, Martel und Michael
Innes. Er lebt in der Eifel.
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