Titel: Kaltfront
Autor: Manfred Koch
ISBN: 978-3854853237
Seiten: 336
Verlag: Molden
Ersterscheinung: 07. August 2013
Preis: 19,95 € Gebunden
Kurzbeschreibung
Eine junge Frau liegt nach einem
Selbstmordversuch im künstlichen Tiefschlaf. Ihr Mann, ein
erfolgloser Maler, glaubt den Grund für diese Verzweiflungstat zu
kennen: eine viele Jahre zurückliegende Vergewaltigung. Jetzt
bedrängt er seinen Bruder, ihm zu helfen, den unbekannten Täter zu
finden, um sich an ihm zu rächen. Es ist nicht die erste
Verschwörungstheorie, in der er sich verheddert ... Doch der Bruder
weigert sich. Er hat genug andere Probleme am Hals: In der Ehe mit
seiner Frau läuft einiges ebenso schief wie in der Kunstgalerie, die
er mit ihr gemeinsam (und vom Geld ihres Vaters) betreibt. Eine
frühere, totgeglaubte Freundin taucht auf rätselhafte Weise wieder
auf, ein seltsamer Mann mischt sich in sein Leben ein. Doch sein
Bruder lässt nicht locker, allmählich verflechten sich die
dramatischen Handlungen und ein Plan wird sichtbar. Aber wer ist der
Mastermind?
Meinung
Ersten Mal muß ich sagen, das
„Kaltfront“ für mich kein typscher Psychothriller ist, sondern
eher ein Drama, denn es geht darum, das zwei Brüder viele
Schicksalsschläge hinnehmen und verarbeiten müssen. Dies gelingt
einem mehr, dem anderen weniger. Das ganze Buch erzählt von Liebe,
Hass, Intrigen, Lügen und dem Tod.
Ich bin etwas zwiegespalten. Auf der
einen Seite hat mir „Kaltfront“ gut gefallen, aber auf der
anderen Seite war er mir zu lasch, teilweise unverständlich und eine
wirklichen Spannungsaufbau gab es nicht. Vielleicht konnte ich mich
ja nicht genug in die Personen hineinversetzen, die der Autor jedoch
sehr authentisch und real dargestellt hat. Mir war auch das
Schicki-Micki-Gehabe viel zu anstrengend und zu überschwänglich.
Alle sind neidisch und wollen immer mehr.
Als der ältere Bruder Markus dann nach
Jahren Krebs bekommt, steigen seine Zweifel an seinem früheren Leben
enorm an. Er bekommt Gewissensbisse, lüftet Geheimnisse und schreibt
alles auf seinem Laptop bis ins kleinste Detail auf.
Zeitgleich im Krankenhaus erhält er
eine Psychologin, welche mit der Zeit durch die Erzählungen von
Markus herausfindet, das sie eigentlich in diesem Fall mit involviert
ist. Sie legt ihre Psychologiekenntnisse ab, entwickelt Hassgefühle
und schmiedet Pläne, Markus zu vernichten. Diese Einschübe,
meistens am Ende eines Kapitels wurden in einer anderen Schrift
gehalten, damit man nicht durcheinanderkommt. Mich haben diese
Sprünge auch wirklich nicht verwirrt und ich konnte mir alles gut
vorstellen.
Der Schreibstil hat nichts spannendes,
ist aber flüssig und leicht. Manko für mich war leider zu kleine
Schrift. Dadurch zogen sich manche Seite einfach in die Länge. Am
Schluß wird alles aufgedeckt und manchmal siegt halt die
Gerechtigkeit Gottes doch.
Cover
Das Cover wurde ziemlich ganz in weiß
gehalten. In der rechten unteren Ecke liegt ein toter Vogel im
Schnee, welcher im Buch auch vorkommt. Kein besonderes Cover, das ich
mir wahrscheinlich nicht selbst gekauft hätte.
Fazit
„Kaltfront“ war für mich ein
Drama, mit wenig Spannung und es fehlte einfach das gewisse Extra, um
als Psychothriller durchzugehen. Trotzdem hat mir dieses Buch einige
gute Lesestunden bereitet und ich vergebe ihm 3 von 5 Buchherzen und
eine Leseempfehlung.
Vielen Dank an den Literaturtest.de und
dem Molden Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.
Infos zum Autor: (Quelle Molden Verlag)
MANFRED KOCH wurde 1950 in Graz geboren
und lebt seit 1971 in Salzburg. Er war Werbetexter, Dramaturg und
Regieassistent und ist seit 1980 freier Schriftsteller. Bekannt wurde
er u. a. mit seiner satirischen Kolumne „Eingekocht“ in den
„Salzburger Nachrichten“ und als Mitbegründer und Textautor des
Salzburger Affronttheaters (ARD/ORF/SRGKabarettpreis „Salzburger
Stier“ 1995). Neben Arbeiten für TV, Hörfunk und Theater schrieb
Manfred Koch mehrere Bücher. 2011 erschien im Molden-Verlag sein
Psychokrimi „Hexenspiel“.
Neben den gesellschaftskritischen Betrachtungen der Salzburger Upperclass tun sich menschlichen Abgründen auf, die den Leser erschaudern lassen, ob nun Psychothriller oder nicht. Der Roman ist sicherlich keine leichte Lektüre, aber am Ende doch zu empfehlen.
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