Titel: Die Prophezeiung der Schwestern
Autorin: Michelle Zink
Seiten: 416
Verlag: Goldmann
Preis: 8, 99 €
Ersterscheinung: 03. 08. 09
Reihe: Teil 1 von 3
Autorin: Michelle Zink
Seiten: 416
Verlag: Goldmann
Preis: 8, 99 €
Ersterscheinung: 03. 08. 09
Reihe: Teil 1 von 3
Inhalt:
Birchwood Manor, im Norden von New York, November 1890
Die Zwillingsschwestern Lia und Alice verloren schon früh
ihre Mutter und nun ist auch ihr Vater unter mysteriösen Umständen verstorben. Zur gleichen
Zeit erscheint auf Lias Handgelenk ein geheimnisvolles Zeichen und sie hat
plötzlich eigenartige Träume in denen sie sich gerufen und bedroht fühlt.
Außerdem verschließt sich Alice ihr gegenüber immer mehr. Als Lias Freund James
in der Bibliothek ihres Vaters ein rätselhaftes Buch findet, erfährt Lia, dass
sie und ihre Schwester Alice sich einer Prophezeiung stellen müssen, die schon
Generationen überdauert und immer wieder die Zwillingsschwestern der Familie
dazu verdammt, das Schicksal der Welt in ihren Händen zu halten. Denn eine
Schwester ist das Tor, durch das der gefallene Racheengel mit seinem Heer
bösartiger Seelen in die Welt zurück gelangen kann und die andere Schwester der
Wächter, der dies verhindern soll.
Meinung:
Als ich den Klappentext von „Die Prophezeiung der Schwestern“
das erste Mal las, war für mich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen
möchte. Denn er verspricht eine spannende und sehr geheimnisvolle Geschichte.
Ein Versprechen, das der Roman selbst aber leider nur teilweise erfüllen kann.
Die Idee dahinter ist genauso faszinierend, wie ich es mir
erhofft hatte. Eine uralte Prophezeiung die zwei Schwestern auf gegnerische
Seiten stellt und dabei noch etwas Fantasy und viele Geheimnisse mit ins Spiel
bringt. So hat mir eigentlich auch der Anfang des Romans richtig gut gefallen.
Da die Handlung bei der Beerdigung des Vaters beginnt, befindet man sich
eigentlich gleich mittendrin.
Dabei fungiert Lia als Protagonistin und erzählt ihre
Geschichte aus der Ich-Perspektive. Dadurch erfährt der Leser hautnah was es
für sie bedeutet nun auch noch ihren Vater verloren zu haben, und wie unsicher
sie sich durch die ganzen eigenartigen Veränderungen fühlt. Als sie von der Prophezeiung
erfährt, braucht sie sehr lange um sie zu verstehen und ihre Rolle darin zu
erkennen. Da sie eine liebenswürdige und umsichtige Persönlichkeit ist, ist es
von Anfang an klar, dass sie die Rolle des Wächters einnimmt und ihre
unzugängliche Schwester die Rolle des Tors innehat. Dementsprechend gut
gelungen fand ich die Wendung, dass durch Komplikationen bei der Geburt ihre
Rollen vertauscht wurden und nicht Alice sondern Lia das Tor darstellt.
Die Grundstimmung ist immer etwas düster, aber dennoch
entwickelt sich die Geschichte spätestens ab diesem Zeitpunkt nur sehr langsam
und ziemlich ruhig. Dementsprechend
zieht sie die Handlung ab dem ersten Viertel etwas, da Lia eigentlich nur von
Ort zu Ort rennt und dabei ziemlich einfach Stück für Stück weitere Informationen
erhält.
Doch abgesehen davon gibt es noch mehrere Kleinigkeiten, die
mich zwar nicht extrem gestört haben, aber mir dennoch etwas negativ
aufgefallen sind:
Zum einen fand ich den Schreibstil zwar durchaus flüssig,
aber irgendwie teilweise zu ruhig und ausdruckslos. Die Emotionen und auch das
Geheimnisvolle werden dem Leser zumeist nicht so hautnah vermittelt, wie es
sich für so eine Geschichte eigentlich gehört. Dies kann zum Teil auch daran
liegen, dass die Handlung ins 19. Jahrhundert gelegt wurde, wodurch sich auch
die Sprache an die Zeit anpasst.
Außerdem erfährt man in diesem Auftakt ziemlich wenig über
Alice. Sie ist von Beginn an unnahbar und es wird ziemlich schnell deutlich,
dass sie die Böse der beiden ist und einen Hang zur Grausamkeit hat. Dabei
werden die wachsende Distanz der beiden Zwillinge und die beständige, aber
nicht genau definierbare Gefahr, die von ihr ausgeht immer deutlicher. Jedoch bleibt sie für sich ziemlich blass,
weil der Leser nichts über ihre wirklichen Gedankengänge erfährt. Dies ist
etwas schade, da es den Roman interessanter und vor allem runder gemacht hätte.
Und auch die Umsetzung der Fantasy-Elemente wirkt eher etwas
unbeholfen. Zum Beispiel das Reisen auf
den Schwingen und auch die Möglichkeit mit den Toten zu kommunizieren werden zu
wenig erklärt und fügen sich irgendwie nicht richtig in die Geschichte ein. Man
kann es nicht wie bei anderen Fantasy-Geschichten einfach so hinnehmen, sondern
hinterfragt ständig die Hintergründe davon.
Jedoch ändert sich gegen Ende nochmal alles, denn das letzte
Viertel kann nochmal richtig überraschen und mitreißen. Die Handlung nimmt
drastisch an Fahrt und Spannung zu und lässt einen nicht mehr los. Weshalb ich
doch Hoffnung auf eine spannende Fortsetzung habe.
Fazit:
Ein Auftakt in eine Trilogie, die eine spannende Grundidee,
aber mehrere kleinere Kritikpunkte in der Umsetzung aufweist. Jedoch konnte
mich „die Prophezeiung der Schwestern“, vor allem aufgrund des ausdrucksstarken
Endes, trotzdem überzeugen und meine Neugier auf die Fortsetzung wecken.
Schlussendlich gibt’s gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die
gerne auch mal etwas ruhigere Fantasy-Romane lesen.
Infos zur Autorin (Quelle Amazon):
Michelle Zink ist im Süden Kaliforniens aufgewachsen und lebt mit ihrer
Familie in New York. Schon immer hat es sie fasziniert, alte Legenden
und Erzählungen zu hinterfragen und weiterzuspinnen. Bisweilen
entstanden daraus ganz eigene, neue Stoffe - und so kam ihr auch die
Idee zur »Prophezeiung der Schwestern.«
Infos zur Reihe (bereits komplett erschienen):
1. Die Prophezeiung der Schwestern
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