Titel: Tanz, Püppchen, tanz
Autorin: Joy Fielding
Seiten: 448
Verlag: Goldman
Preis: 9, 95 €
Ersterscheinung: 03. 08. 05
Reihe: Nein
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):
Amanda Travis lebt in Florida, sie ist erfüllt von ihrem
Beruf als Anwältin, und die Männer können ihr nur schwer widerstehen. Doch
hinter der glänzenden Fassade verbergen sich Dinge, über die Amanda nur ungern
spricht: Sie hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich, und seit sie ihre
Heimatstadt Toronto vor vielen Jahren verlassen hat, besteht kein Kontakt mehr
zu ihrer Mutter Gwen, unter der sie schon als Kind gelitten hat. Eines Tages
tritt ihre Mutter aber mit Macht in ihr Leben zurück, denn Amanda erhält einen
schockierenden Anruf aus Toronto: Gwen hat aus heiterem Himmel in der Lobby
eines Luxushotels einen Mann erschossen und verweigert jede Aussage zu der Tat.
Amanda reist nach Toronto, um herauszufinden, welches Geheimnis ihre Mutter so
eisern hütet. Doch damit berührt sie weit zurückliegende Ereignisse in ihrem
eigenen Leben, die sie ins Dunkel des Vergessens gedrängt hatte – und sie
spürt, dass sie den bedrohlichen Schatten ihrer Kindheit nicht länger entkommen
kann …
Meinung:
Joy Fielding ist ja unter Krimi / Thriller – Lesern ein
bekannter Name, und nun habe auch ich endlich mein erstes Buch von ihr gelesen.
Und obwohl die Handlung wirklich sehr spannend und zumindest in der
Hauptgeschichte unvorhersehbar war, muss ich doch sagen, das "Tanz, Püppchen
tanz" für alle, die einen atemberaubenden und gefährlichen Thriller erwarten,
wohl eher etwas lasch sein dürfte.
Doch mir persönlich hat er eigentlich ganz gut gefallen, da
er sich hauptsächlich mit psychologischen Hintergründen und
Vergangenheitsforschung beschäftigt, ein Thema, dass ich eigentlich zumeist
ganz interessant finde. Auch wenn eine konstante Grundspannung ständig
vorhanden ist, nimmt der Roman spätestens im letzten Drittel so deutlich an
Fahrt auf, dass man das Buch dabei kaum noch aus der Hand legen kann und man
ein Aha-Erlebnis nach dem anderen hat.
Denn Fr. Fielding wartet mit einer verblüffenden Erkenntnis nach der
anderen auf und bringt die Geschichte damit zu einem gelungenen, logischem und glaubhaftem Ende. Nur die Liebesgeschichte zwischen Amanda und ihrem Ex-Mann
Ben ist schon von Beginn an ziemlich vorhersehbar und bleibt dies auch.
Amanda ist erst 28 Jahre alt, war aber bereits zweimal
verheiratet und ist auf den ersten Blick eine eiskalte Anwältin und ziemlich
unsympathisch. Aber dennoch merkt man schnell, dass ihre Kindheit für ihr
hartes Wesen verantwortlich ist. Im Laufe des Romans werden die Andeutungen
dazu immer deutlicher und am Ende kann man sich wirklich vorstellen, was Amanda
als Kind durchmachen musste und auch verstehen, wieso sie so geworden ist.
Außerdem kommen ihr mit der Zeit selbst Zweifel und irgendwie habe ich die
meiste Zeit eher Mitleid und Verständnis, als Ablehnung empfunden.
Ihre Mutter Gwen ist ein sehr undurchsichtiger Charakter.
Sie hat diesen Mann erschossen, streitet aber einen möglichen Grund dafür ab und ist sehr verschlossen.
Außerdem lernt der Leser sie in Amandas Rückblenden als schlechte und aggressive
Mutter kennen, etwas, was aber nicht so ganz mit dem akutellen Bild übereinstimmen will.
Der Schreibstil der Autorin ist mir vom Prinzip her zuerst
eigentlich eher negativ ins Auge gefallen, da die Geschichte in der Gegenwart
erzählt wird und ich damit meistens eher meine Probleme habe. Außerdem werden oft und unwillkürlich Gedankenfetzen von Amanda eingeschoben, die manchmal etwas verwirrend oder auch teilweise durch ihre mehrfache Widerholung etwas nervig sind. Dennoch wurde ich
so von der Frage nach den Hintergründen gefesselt, dass mir das mit der Zeit
kaum noch aufgefallen ist und die Seiten förmlich dahingeflogen sind.
Fazit:
„Tanz, Püppchen, tanz“ ist ein spannender Roman, der zwar von
Beginn an gut lesbar ist, aber erst im letzten Drittel so richtig Fahrt
aufnimmt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fällt es schwer, das Buch nochmal aus der Hand zu legen und alle vorherigen Kritikpunkte verlieren dabei zusehens an Bedeutung. Ich wurde gut
unterhalten, weshalb ich 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle
vergebe, die gerne auch etwas ruhigere und psychologische Thriller lesen.
Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Joy Fielding wurde am 18. März 1945 in Kanada geboren. Unbestritten
gehört Joy Fielding zu den absoluten Spitzenautorinnen für
Spannungsliteratur. Sie macht beruflich einige Umwege, bevor sie mit
ihrer eigentlichen Passion, dem Schreiben, Erfolg hat. Schon als
Achtjährige beginnt sie, als Zwölfjährige fließt das erste Blut aus
ihrer Feder - bei einem Drehbuch über Muttermord. Nach dem
Literaturstudium strebt sie aber zunächst danach, Hollywood zu erobern:
als Schauspielerin. Der Sprung nach Hollywood gelingt ihr nicht, dafür
aber der in die internationalen Bestsellerlisten. Bis heute verkauften
sich ihre Romane allein im deutschsprachigen Raum über 13 Millionen Mal.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada,
und in Palm Beach, Florida.
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